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0174 - Der Teufelsdiener

0174 - Der Teufelsdiener

Titel: 0174 - Der Teufelsdiener
Autoren: Werner Kurt Giesa
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diese Weise hätte eine Menge anderer Verwicklungen geschaffen.«
    »Abgesehen davon, daß die Natur von selbst dafür sorgt, daß es keine Zeitparadoxa gibt«, sagte Nicole bedächtig. Zamorra schüttelte den Kopf. »Es gibt sie, wir haben sie selbst miterlebt, als Merlin die Meegh-Flotte in jenem Tal in Wales sozusagen aus der Zeitebene hinausschleuderte.« [3]
    »Aber auch nur, weil er seine gesamte Lebenskraft aufwendete und lange Zeit benötigte, um sich wieder zu regenerieren«, stellte Nicole fest. »Er wäre doch beinahe dabei gestorben, weil es zuviel Kraft kostete, das Weltentor zu vernichten…«
    »Mehrere ungünstige Umstände sind zusammengetroffen«, sagte der Meister des Übersinnlichen. »Aber hier ist eine solche Gewaltkur nicht unbedingt erforderlich. Mit diesem Verwachsenen werden wir auch so fertig, selbst wenn die Hölle ihre Hand über ihn hält.«
    »Er heißt Thomasius«, erklärte Nicole, »und er bezeichnet sich selbst als einen Magier. Und ich hatte bei unserer Begegnung irgendwie das Gefühl, als sei mit ihm nicht mehr alles normal. Er wirkte so seltsam kalt… tot…«
    Zamorra starrte sie sprachlos an. Mit offenem Mund sah er Nicole überrascht an und schlug sich dann mit der flachen Hand vor die Stirn. Ein klatschendes Geräusch erklang.
    »Das - das erklärt ja alles und…«
    Abermals verstummte er. Jetzt war keine Zeit mehr zum Reden. Er mußte handeln, sofort, ehe es zu spät war.
    ***
    Das zuckende Rundumlicht des vordersten Wagens wirkte in der Abenddämmerung fast blendend grell. Langsam, im Schrittempo, schob sich der Wagen heran. Hinter ihm die Sänfte, und Erik begann, sich zu fragen, ob die Sänfteträger nicht langsam rammdösig wurden von dem ständigen Anblick des Wagens vor ihnen.
    Langsam zuckelte der Konvoi an dem wartenden Escort vorbei. Der Lautsprecherwagen hatte sich als vorletztes Fahrzeug eingegliedert und scherte jetzt aus. Michael Müller sprang aus dem Wagen und kam auf Erik und Johannes zu.
    »Noch nichts Weltbewegendes geschehen?« fragte er. Johannes zuckte mit den Schultern. »Weder von Zamorra noch von Nicole irgendeine Spur, und ich glaube auch nicht mehr daran, daß wir sie so schnell wiedersehen…«
    »Ich habe ein paar Worte mit Hans gewechselt«, berichtete Michael und sah zu dem sich langsam entfernenden Versorgungswagen hinüber, in welchem der Läufer zur Zeit Erholungspause hatte. »Er sagte, im Zweifelsfall sollten wir uns an die Polizei wenden, an einen gewissen Bezirkskommissar Kurt Brahn. Rolf kennt ihn anscheinend gut, Hans ebenfalls. Wir sollen uns bei einem eventuellen Gespräch auf die beiden berufen. Angeblich soll dieser Brahn schon einmal mit parapsychischen Erscheinungen zu tun gehabt haben, so daß er uns also nicht allzu skeptisch gegenüberstehen würde…«
    »Polizei, hm…«, brummte Erik. »Das gefällt mir eigentlich weniger gut. Wir sollten versuchen, selbst und unauffällig damit klarzukommen. Polizei bedeutet immer Hektik, Verwaltungsaufwand, zigtausend Fragen, und wo immer ein Wagen der Kripo auftaucht, hängen mit Sicherheit hundert sensationslüsterne Reporter dahinter. Für die Sänfte können wir ja jede Menge Publicity auch im Nachhinein gebrauchen, bloß nicht von dieser Art.«
    Michael scharrte mit der Fußspitze über den Asphalt. »Mit der Polizei hatten wir vorhin sowieso etwas Hektik. Da saßen wohl zwei junge Spunde im Wagen, die unbedingt auf eine Beförderung aus waren. Alles Mögliche und Unmögliche gefiel ihnen nicht. Das Rundumlicht des letzten Wagens wurde bemängelt, unser Mann im Morris hatte seine Fackel auf freier Strecke abgeschaltet, um die Batterie nicht noch mehr zu belasten, was ihnen natürlich auch nicht gefiel. Einer von den Samaritern hatte eine Kelle bei sich, um eventuell auftauchende Autos am Konvoi vorbeizulenken, ohne daß es zur Katastrophe kam. Das hat ihnen wohl auch nicht geschmeckt, und dazu kam noch, daß mehr als fünf Fahrzeuge nicht im Konvoi fahren sollen. Die Sänfte haben sie großzügig noch als Fahrzeug mitgerechnet, und dann haben sie sich noch dahintergehängt, damit die Kolonne noch ein paar Meter länger wurde… Komisch, den ganzen Tag über hatten wir keine Polizei dabei, und alles hat geklappt. Jetzt tauchen die Leute auf, und schon gibt es Stunk… Der Chef hat ihnen jedenfalls die ganzen Genehmigungen unter die Nase gehalten und ihnen eine satte Beschwerde angekündigt, falls sie die Veranstaltung weiterhin behindern würden… Und der bringt es auch glatt
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