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0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

Titel: 0172 - Mit Gangstern spielt man nicht
Autoren: Mit Gangstern spielt man nicht
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Wir beobachteten einen Halbwüchsigen, der innerhalb von knapp zehn Minuten sechs Dollar verspielte.
    Phil stieß mich plötzlich an und deutete mit dem Kopf ein Stück weiter nach links. Unauffällig musterte ich die Gesichter.
    Farster stand da zwischen zwei Männern, die leise auf ihn einredeten. Wir schoben uns näher zu ihm hin, als hätten wir die Absicht, auch ein Spielchen zu machen.
    Aber noch bevor wir sie erreicht hatten, übergab einer der Männer Forster ein Päckchen. Es hatte die Form einer Zigarettenstange. Forster ließ das Päckchen unter seinem Rock verschwinden und trennte sich von den beiden. Während er sich dem Spielautomat zuwandte, schoben sich die beiden Männer aus der Menge heraus und strebten dem Ausgang zu.
    Mit einem Blick verständigte ich Phil, daß wir uns an ihre Fährte hängen wollten. Es gelang uns auch, sie bis auf die Straße zu verfolgen. Dort aber stiegen sie in einem blauen Mercury und brausten ab, während wir ihnen wütend nachblickten. Mein Jaguar stand 200 Yard weiter, und es war sinnlos, zu ihm zu spurten.
    Aber auch ein G-man kann Glück haben. Der Mercury stoppte am Straßenrand. Einer der Männer stieg aus und verschwand in einem Tabakladen, während der andere wartete. Wir gingen so schnell, wie es ohne Aufsehen zu machen war.
    »Er steigt wieder ein!« rief Phil.
    »Wir auch!« rief ich und schloß die Türen des Jaguar auf.
    Jetzt brauchten wir nur zu warten, bis der Mercury an uns vorbei war. Fünf Wagen ließ ich zwischen uns kommen, dann nahmen wir die Verfolgung auf. Um Forster brauchten wir uns keine Gedanken zu machen. Der war uns sicher. Die Frage war für uns vielmehr: Wer waren die Leute, die ihn belieferten, und aus welchem Grunde taten sie es?
    Es wurde eine lange Fahrt. Über die Fiatbush Avenue und an der Westseite des Prospect Parks vorbei ging es in die breite Ocean Parkway, die Brooklyn fast genau von Norden nach Süden durchquert. Ziemlich weit unten, nahe der Atlantik-Küste, bogen sie nach rechts in die Avenue Z ein, fuhren langsamer und wandten sich in die West 2nd Street. Hier hielten sie an.
    Wir fuhren an ihnen vorbei, weil uns keine andere Wahl blieb. Sie stierten uns mißtrauisch nach. Aber als wir an der Ecke hielten, den Wagen abschlossen und das Eckhaus betraten, schwand ihr Mißtrauen, und sie stiegen selber aus.
    Im Hausflur blieben wir einen Augenblick stehen. Phil peilte vorsichtig durch die halb aufgezogene Haustür.
    »Sie verschwinden in der Einfahrt schräg gegenüber«, informierte er mich, während er die Tür wieder ins Schloß fallen ließ.
    Nach drei Minuten verließen wir das Haus und begaben uns auf die andere Straßenseite. Phil hatte einen Briefumschlag aus seiner Brieftasche genommen und tat so, als vergliche er die Hausnummern mit einer Adresse. Als wir die Einfahrt passierten, warfen wir einen kurzen Blick hinein. Rechts war ein offener Schuppen. Das Dach ragte vor. Es wurde zur Straße hin von einer Wand getragen. Auf der hinteren Seite ruhte es auf einem Stahlpfeiler.
    Wir gingen noch drei Häuser weiter, machten kehrt und taten so, als hätten wir die gesuchte Hausnummer übersehen. Mit einem raschen Blick überzeugte ich mich, daß tatsächlich niemand mehr in dem Mercury saß, bevor wir rasch in die Einfahrt hineinhuschten.
    Jetzt gaben wir uns Mühe, unsere Schritte zu dämpfen. Während wir aufmerksam nach vorn sicherten, kamen wir an dem offenen Schuppen vorbei, wo ein paar schwere Motorräder untergestellt waren. Kaum hatten wir zwei Schritte über den Schuppen hinaus in den Hof getan, da ertönte in unserem Rücken eine scharfe Stimme: »Stehenbleiben! Hände hoch! Aber schnell!«
    Wir blieben stehen und streckten unsere Arme zum Himmel.
    Zwei Pistolen wurden Phil und mir unsanft in den Rücken gedrückt. Dabei tasteten unsere beiden Überrumpler mit der anderen Hand nach unseren Schießeisen, die wie üblich in der Schulterhalfter saßen.
    Ein rascher Blick aus den Augenwinkeln verständigte Phil. Er nickte unmerklich. Ich warf mich nach links herum, wobei mein linker Arm mit Schwung herunterkam und die Pistolenhand meines Gegners zur Seite fegte. Meine rechte Faust landete gleichzeitig mit verheerender Wirkung an seiner Kinnspitze.
    Der Mann torkelte fünf Schritte zurück, krachte wuchtig gegen die Mauer des Nachbarhauses und sackte mit glanzlosen Augen in sich zusammen.
    Ich rieb mir die Knöchel und drehte mich um. Phil stand da, fuhr sich ebenfalls mit leicht schmerzlich verzogenem Gesicht über die
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