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0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln

Titel: 0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln
Autoren: Unbekannt
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Hoffnung auf Rettung mehr gab. Eigentlich sind sie großartig, dachte Ter. Sie könnten jetzt schreien und sich die Haare raufen. Die Lage ist danach. Aber sie tun es nicht. Sie finden sich ab. Kim und Tea. Sie haben so viel dazulernen müssen in den letzten Tagen. Sie hatten noch so viel vor sich, draußen, im Südreich und im Nordbund. Jetzt ist es vorbei. Und trotzdem sind sie ruhig.
    Der Boden begann stärker zu zittern. Ter stand auf. Er sah sich um. Der gleißende Boden des Torfelds stand ruhig und unerschüttert, als könnte ihm keine Macht der Welt etwas anhaben. Aber die Geräte an den Wänden zitterten ebenso wie Boden und Wände der Halle. Ter sah das rote Warnlicht der Positronik hin und her tanzen, daß es aussah wie ein breiter, roter Strich. Ein donnernder Krach schreckte Ter aus seiner Nachdenklichkeit. Eines der an den Wänden aufgehängten Aggregate hatte sich aus der Halterung gelöst und war herabgestürzt. Eine Schalttafel folgte nach. Der permanente Vibrationsansturm auf das Felsgestein lockerte die Verankerungen, die Tausende von Jahren willig gehalten hatten.
    Unter dröhnendem Getöse löste sich eine ganze Serie von Geräten und polterte herab. Die Wucht des Aufschlags fegte Splitter und Scherben quer über den Boden der Halle. Eines der größeren Aggregate, ein Energiekonverter, legte sich langsam auf die Seite und stürzte dann vornüber. Ter spürte selbst die wuchtigen, rhythmischen Stöße, die jetzt durch den Boden fuhren.
    Infraschall, die lähmende Waffe im Kampf gegen das denkende Gehirn! Benommen stolperte Ter zur Seite. In seinem Schädel war ein dröhnendes, hämmerndes Durcheinander. Die Dinge hatten ihre Umrisse verloren. Schemenhaft sah er Kim und Tea vor sich auf dem Boden hocken. Griffin saß abseits, Frankies Kopf noch immer in seinen Schoß gebettet. Ter stürzte. Er kam sich vor wie betrunken. Er merkte nicht, daß er fiel. Kim fing ihn auf. Ganz aus der Nähe sah Ter seine großen ängstlichen Augen. Er wälzte sich zur Seite. Mit ausgestreckten Armen bekam er Tea zu fassen. Sie drängte sich an ihn. Er legte ihr die Arme um die Schultern.
    Plötzlich empfand er den unwiderstehlichen Drang, sie zu beschützen und dafür zu sorgen, daß ihr nichts geschah. Es kam ihm nicht mehr zu Bewußtsein, daß er gegen die Urgewalten des Vibrationsfeldes nichts ausrichten konnte. Seine Gedanken entglitten ihm. Er schob den Mund mühsam an Teas Ohr und flüsterte ihr zu: „Halt dich an mir fest! Dann passiert dir nichts."
    Er wußte nicht einmal, daß er Englisch sprach, die Sprache, die er von seinen Eltern gelernt hatte, und daß Tea ihn nicht verstehen konnte. Er preßte sie fest an sich und zog den Kopf ein, als sich donnernd und polternd die ersten Felsbrocken aus der Decke der Halle lösten.
    Piu-Rey-Wiin, der zunächst geglaubt hatte, daß er sich Zeit lassen könne, sobald der Angriff erst einmal begonnen hatte, wurde rasch eines Besseren belehrt.
    Urplötzlich, aus dem Nichts kommend, war der Gegner da. Piu bekam nicht einmal Zeit festzustellen, um welchen Gegner es sich handelte. Die ruhige Formation der Flotte war von einem Augenblick zum anderen ein Inferno von weißen Explosionen und katastrophalen Feldentladungen.
    Von da an kam Piu-Rey -Wiin kaum mehr zur Besinnung. Der Gegner ließ ihm keine Zeit. Seine Waffen konnten den mächtigen Molkex-panzern der Schiffe nichts anhaben. Aber der Anprall der mechanischen Kräfte schleuderte die Einheiten beiseite und trieb sie willkürlich durcheinander. Pius Flaggschiff kollidierte mit einem kleineren Fahrzeug aus der eigenen Gruppe.
    Der Antigrav vermochte die plötzliche Einwirkung nicht zu kompensieren, und eine Zeitlang herrschte an Bord des Flaggschiffes ein wüstes Durcheinander von umgestürzten Geräten und schreienden, verletzten Mitgliedern der Besatzung.
    Die Zielgeräte versagten. Die Automatiken konnten die unvorhergesehenen, ruckartigen Bewegungen der Schiffe nicht mehr korrigieren. Die Schützen waren hilflos. Sie konnten nicht mehr tun als sich anzuschnallen und die Kontursitze in Horizontalstellung zu bringen.
    Piu-Rey-Wiin erkannte bald, daß er da an einen überlegenen Gegner geraten war. Seine Flotte befand sich in gefährlicher Verwirrung. Jeder einzelne Schiffszusammenstoß kostete mehreren Mitgliedern der Besatzung das Leben. Der Feind brauchte die Molkexpanzer gar nicht zu durchdringen. Der Schaden, den er allein durch mechanische Kraftentfaltung anrichtete, war unübersehbar.
    Piu gab den Befehl zum
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