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0171 - Der Herr des roten Mohns

0171 - Der Herr des roten Mohns

Titel: 0171 - Der Herr des roten Mohns
Autoren: Der Herr des roten Mohns
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Notbeleuchtung, wenn das Licht einmal versagt.«
    »Lassen sie mir eine holen. Aber schnell!«
    Er sah mich an, als ob ich verrückt geworden sei, aber er schickte einen der Boys los.
    »Telefon für Mr. Cotton!«
    Ich bin noch nie so schnell in der Zelle gewesen.
    »Hier Won. Sie Interessierten sich doch für ausgehende Schiffsladungen. Die Konservenfabrik, von der wir sprachen, verschifft heute dreihundert Kisten nach New York und Boston; die Minaxgeneralvertretung schickt vierzig Kisten; die defekte Lampen enthalten, aber die werden Sie ja nicht interessieren.«
    »Welches Schiff?« fragte ich.
    »›Porthmouth‹. Das Boot soll heute Nacht auslaufen.«
    »Wo wird geladen?«
    »An der P.&O. Mole.«
    »Wann?«
    »Ab zehn Uhr.«
    »Ist die Mole nicht in nächster Nähe des Lagerhauses von Lings Firma?«
    »Genau das. Nebenan lagern die Konserven.«
    Ich sagte ein hastiges »Danke« und hängte ein.
    »Nun?« fragte mich Phil, als ich zurückkam.
    »Ling verlädt heute Vormittag um zehn Uhr vierzig Kisten mit defekten Lampen nach New York.«
    »Wir müssen zu Sommerset. Und zwar sofort«, sagte mein Freund, und dann schien ihm etwas einzufallen.
    Er rannte die Treppe, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, nach oben. Als er zurückkam, hielt er ein Papier in der Hand.
    »Der Einladungsbrief von Ling… Fingerabdrücke.«
    Ich begriff.
    Man hätte glauben können, unser Chauffeur wusste, dass wir es eilig hatten. Er brauchte noch keine drei Minuten.
    Wir platzten ohne Anmeldung in das Büro des Inspektors.
    »Bitte, fragen Sie nicht lange, Inspektor. Es geht um Minuten. Lassen Sie diesen Brief auf Fingerabdrücke untersuchen!«
    Sommerset blickte uns groß an, aber er sagte kein Wort und wurde geschäftig. Knapp zehn Minuten später hatten wir das Resultat. Neben eine Reihe anderer Spuren - wahrscheinlich Prints von Phil und mir - befanden sich dieselben Abdrücke einer Kinder- oder Mädchenhand darauf.
    »Das ist der Beweis. Der ›Herr des roten Mohns‹ ist der Großkaufmann Ling. Er verschickt das Opium in den gereinigten Behältern der defekten Minax-Lampen.«
    »Sind Sie komplett wahnsinnig geworden?« fragte Sommerset.
    Wir legten ihm die Beweise vor. Die Liste aus New York, das Foto des Opiumklumpens, die Lampe und die Tatsache, dass der Kuli bei Ling arbeitete. Außerdem das von Hazel belauschte Gespräch.
    »Mein Gott!« flüsterte der Inspektor, als er die Fingerabdrücke verglich. »Das genügt eigentlich schon, aber ich will ganz sicher gehen.« Er ließ den Kuli holen und sagte ihm auf den Kopf zu, woher er das Opium hatte. Der Chinese brach heulend zusammen und gestand. Er hatte einen der gefüllten Behälter gestohlen, durch die scharfe Kontrolle geschmuggelt und ihn aufgeschnitten. Dann wurden Hazel und Joice befragt. Hazel bestätigte das abgehörte Gespräch, plötzlich stieß Joice einen Schrei aus.
    »Jetzt fällt mir der Name ein, den sie nannten. Der Name heißt Ling. Ich weiß nicht mehr, in welchem Zusammenhang er genannt wurde, aber der Name stimmt.«
    »Die Lampen dürfen nicht verladen werden«, sagte ich kurz. »Ich mache Sie dafür verantwortlich, Inspektor.«
    »Kommen Sie mit zum Chef!«
    Der Polizeichef alarmierte Detective Oberinspektor MacPherson, und dann wurde alles nochmals durchgekaut Es wurde halb elf, bis wir die Herren überzeugt hatten, dass das Rätsel gelöst war. Dann allerdings ging alles rasend schnell.
    Sommerset wollte uns in einem Polizeiwagen verfrachten, aber da protestierte ich. Wenn wir mit Geheul und Hurra dort ankamen, würden wir die Leute, die uns wichtig waren, nicht erwischen. Er sah das ein und kletterte etwas misstrauisch in unser Taxi.
    Das Gebiet rund um den Schuppen würde unauffällig umstellt werden. Sollten wir Hilfe brauchen, so genügte ein Pfiff.
    Der Inspektor hielt dem Eahrer seinen Ausweis und die Marke hin und ratterte auf Chinesisch los. Unser Chauffeur grinste. Endlich einmal konnte er fahren, ohne sich um die sonst so gefürchtete Polizei und ihre Anordnungen zu kümmern. Er preschte los, als ob er ein internationales Rennen gewinnen wollte. Er überfuhr Lichtsignale und kümmerte sich nicht um wutschnaubende Verkehrspolizisten.
    Als wir vor dem Eingang zum Schuppen hielten, hatten wir bereits zwei motorisierte Verkehrscops hinter uns. Der Inspektor pfiff die armen Burschen an und fragte uns dann überflüssigerweise:
    »Haben Sie ein Schießeisen?«
    »Selbstverständlich.«
    Dann zogen wir los.
    Vom Schuppen zur Mole, wo der
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