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0168 - Wir brachen dem Tod das Genick

0168 - Wir brachen dem Tod das Genick

Titel: 0168 - Wir brachen dem Tod das Genick
Autoren: Wir brachen dem Tod das Genick
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er sein Hemd aus der Hose. Er packte es am untersten Zipfel. Dabei kamen seine Hände von allein in die nächste Nähe der Waffe.
    Urplötzlich warf er beide Hände um Declares rechtes Handgelenk und riß den Arm nach außen. Ein Schuß krachte, aber die Kugel ratschte in die Rinde des nächsten Baums. Phil hatte das Knie hochgezogen und schlug das Handgelenk des Verbrechers mit aller Gewalt darauf.
    Mit einem gurgelnden Schrei ließ Declare die Waffe fallen. Phil gab ihm einen Stoß, der ihn ein wenig auf Abstand brachte. Declare trat nach ihm. Phil lächelte fast, als er seine Fäuste hob.
    »Ihre Schuld, Declare!« sagte er und holte aus. »Das hätten Sie sich ersparen können!«
    Er achtete darauf, daß er seinen Mann nicht schnell und schmerzlos von den Beinen holte. Declare mußte bei Bewußtsein bleiben, aber es mußte gleichzeitig klar gemacht werden, daß er mit seinen üblen Tricks keine Aussichten hatte.
    ***
    Es war mir gelungen, bis dicht an die offenstehende Tür des Wagens heranzukriechen, in dem der zurückgebliebene Gangster saß. In der rechten Hand hielt ich meine Dienstpistole. Ich drehte sie um und nahm den Lauf zwischen die Finger.
    »Guten Tag, Sir«, sagte ich und richtete mich schnell auf.
    Der Kerl fuhr herum, als hätte ihn ein giftiges Insekt gestochen. Er sah mich aus weit aufgerissenen Augen an. Ich hielt die rechte Hand halb auf den Rücken, damit er meine Pistole nicht sehen konnte.
    Er war nicht älter als höchstens dreißig. Aber er hatte Bartstoppeln, die blauschwarz schimmerten und mindestens drei Tage alt waren.
    »Schönes Wetter, nicht?« sagte ich.
    Er war so verdattert, daß er nur stumm nicken konnte. Langsam löste sich die Erstarrung, die ihn befallen hatte. Er machte Anstalten, auszusteigen. Ich paßte den günstigsten Augenblick ab. Als er es nicht sehen konnte, weil er mir im Aussteigen arglos den Rücken zuwandte, setzte ich ihm den Kolben meiner Pistole auf den Hinterkopf.
    Ich mußte schnell zugreifen, sonst wäre er nach vorn gefallen und hätte sich womöglich noch auf der Stirn eine Beule geholt. Ich fand, daß er mit der auf dem Hinterkopf durchaus genug hatte, zog ihn vom Wagen weg und legte ihn auf den Felsboden.
    Mit seiner schmuddeligen Krawatte knebelte ich ihn. Die Nylon-Schuhriemen eigneten sich vorzüglich zum Fesseln seiner Fußgelenke. Mit der eigenen Krawatte, die mir eigentlich leid tat, denn sie hatte mich drei Dollar gekostet, band ich ihm die Hände auf dem Rücken zusammen.
    Ich öffnete den Kofferraumdeckel und stopfte ihn hinein. Er hatte genug Platz, und der Deckel schloß bestimmt nicht so dicht, daß Gefahr bestand, er könnte ersticken. Ich drückte den Deckel zu, untersuchte den Wagen und fand, daß die Schlüssel im Zündschloß staken. Besser konnte ich es gar nicht haben. Ich schloß den Kofferraumdeckel ab.
    Das alles war das Werk weniger Minuten. Als die Ablösung hinter dem Gebüsch hervorkam, hockte ich zusammengesunken hinter dem Steuer des Wagens. Die beiden Burschen kamen näher. Einer rief schon von weiten etwas, aber ich hob den Kopf nicht. Sie kamen näher. Als ihre Schritte höchstens noch ein paar Yards entfernt waren, sprang ich aus dem Wagen heraus und zeigte ihnen meine Pistole.
    Ihre Gesichter waren unbeschreiblich.
    »Keine überflüssige Bewegung, Gents!« sagte ich höflich, während ich langsam vom Wagen zur Seite ging, ohne sie aber aus den Augen zu lassen.
    »Wer — wer sind Sie denn?« stammelte der eine endlich, als er seine Sprache wiedergefunden hatte.
    »Ich bin der Polizeipräsident von North Creek«, sagte ich und machte eine einladende Handbewegung. »Meine zweihundert Polizisten sind ringsum verteilt. Jeder Widerstand ist vollkommen zwecklos!«
    Sie sahen sich tatsächlich um und suchten die Polizisten. Aber sie folgten dabei gehorsam meiner Einladung und kamen zögernd näher. Schön, mit erhobenen Händchen, wie sich das vor einer drohenden Pistole gehört.
    Mit dem Fuß stieß ich die Wagentür zu.
    »Stellt euch an den Wagen!« befahl ich.
    Sie gehorchten wie gut erzogene Hunde.
    »Mit dem Gesicht zur Karre«, sagte ich. »Einen Schritt Abstand vom Wagen! Los, los, Herrschaften, die Vorstellung wird gleich anfangen!«
    Nebeneinander stellten sie sich seitlich vor den Wagen. Ich befahl ihnen, die Hände aufs Dach zu legen. Sie taten es. Jetzt standen sie schief gegen den Wagen gelehnt.
    Ich ging von hinten wieder auf sie zu.
    »Was wollen Sie denn eigentlich wieder von uns?« fragte der eine.
    »Die
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