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0166 - Das Werwolf-Mädchen

0166 - Das Werwolf-Mädchen

Titel: 0166 - Das Werwolf-Mädchen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ging zu Nicole. »Ich beneide Sie darum, zu einem solchen Mann zu gehören, wie es Zamorra ist.«
    »Mal langsam«, murmelte der Professor verlegen. »So beneidenswert ist es ja nicht gerade…«
    Er nippte am Cognac, den Yardin serviert hatte. Im Hintergrund loderte ein Kaminfeuer. Der Inspektor hatte versucht, nach dem mißratenen Abend noch ein wenig nächtlichen Zauber zu erzeugen.
    Als Zamorra das Glas wieder absetzte, fiel sein Blick auf das Fenster, das bei Tag den Blick auf die Terrasse und das kleine Gärtchen dahinter freigab.
    Yardin hatte die Rolladen nicht heruntergelassen. Ungehindert konnte man, sofern das Wohnzimmer verdunkelt war, hinaus sehen, auf jeden Fall aber herein.
    Es gab jemanden, der draußen auf der Terrasse stand und herein sah.
    Zamorra erstarrte. Er kannte die Gestalt, die da stand. Er war zu verblüfft, um zu reagieren.
    Die Gestalt war nicht allein!
    Neben ihr kauerte - ein Wolf!
    Klirrend zerbarst die große Fensterscheibe.
    ***
    Monique sprang mit einem schrillen Aufschrei hoch. Zamorra schnellte sich ebenfalls empor und streckte dabei die Hand aus, um ihr das Amulett wieder abzunehmen. Aber in diesem Augenblick ließ sie es fallen und schlug entsetzt die Hände vors Gesicht. Zamorra griff ins Leere.
    Pierre Yardin warf sich mit seinem Sessel herum. Nicole sprang ein paar Schritte zurück. Niemand konnte sagen, auf welche Weise die Scheibe zerstört worden war. Sie war einfach nach innen geflogen und dabei in Abertausende winziger Splitter zerkrümelt! Jetzt schnellte sich der Wolf in das Zimmer.
    Wertvolle Sekunden vergingen, als Zamorra sich nach dem Amulett bückte. Monique taumelte gegen ihn und brachte ihn zu Fall. In diesen Augenblicken ging alles schief.
    Der Wolf wirbelte wie ein Berserker durch das Zimmer. Zamorra sah aus den Augenwinkeln, wie Yardin stürzte und mit dem Kopf gegen eine Kante schlug. Der Inspektor blieb besinnungslos liegen.
    Die Werwöflin kam jetzt mit schnellen Schritten heran!
    Zamorra fragte sich, wie sie hatte entkommen können. Er hatte doch gesehen, wie der Schlüssel ihrer Einzelzelle herumgedreht worden war! Wie zum Teufel war sie freigekommen, und aus welchem Grund so unheimlich schnell? Und - wie hatte sie so rasch das Haus des Inspektors finden können?
    Sie bewegte sich direkt auf ihn zu. Zamorras Hand umschloß jetzt endlich das Amulett und wollte es hochreißen. Aber er befand sich in der schlechteren Ausgangsposition.
    Er hatte Pech, wie es schlimmer nicht mehr kommen konnte. Der Wolf sprang Nicole an, bloß nahm die einen Einzelgänger grundsätzlich nicht ernst. Nicole wich dem Grauen aus, wirbelte mit einem Taekwon-Do-Tritt herum, der den Wolf voll erfaßte, und schleuderte ihn damit quer durch das Zimmer, bevor er zuschnappen konnte.
    In der Flugrichtungg wollte gerade Zamorra mit dem Amulett hochspringen!
    Der schwere Wolfskörper prallte gegen ihn. Instinktiv krümmte sich das Tier zusammen und biß reflexartig zu. Seine Zähne knallten auf das Metall des Amuletts und entrissen es Zamorra, der abermals stürzte und beide Hände, benötigte, um sich abfangen zu können.
    Für Sekunden war er wehrlos, zu überrascht von dem Geschehen und davon, daß in diesem Moment einfach überhaupt nichts klappen wollte. Augenblicke später hatte die Werwölfin ihre einmalige Chance genutzt. Ihre Handkante traf Zamorras Nacken und ließ ihn bewußtlos niedersinken.
    Der Wolf stand drohend über ihm, kreiselte herum und fixierte die beiden Mädchen.
    Monique war bis an die Wand zurückgewichen, das Gesicht blaß und die Augen geweitet. Entsetzt starrte sie auf die Werwölfin, die sich im Moment in ihrer menschlichen Gestalt zeigte, und auf den Grauen.
    Nicole war kämpferischer veranlagt. Sie sah die beiden Gegner abschätzend an und winkelte die Arme etwas ab, während sie in den Knien durchfederte.
    Dann griff sie an.
    Sie wirbelte förmlich durch die Luft. Gleichzeitig sprang der Wolf, verfehlte sie aber um Zentimeter. Dafür kam sie direkt vor der Werwölfin im Handstand an, ließ sich vom eigenen Schwung hochtragen und versuchte eine Beinschere um den Hals der Werwölfin anzusetzen. Doch Lupina schaffte es im Stürzen noch, die Umklammerung aufzusprengen. Nicole fing ihren Aufprall federnd ab, rollte sich herum und hatte es plötzlich wieder mit dem Wolf zu tun, der nach ihr schnappte. Sie wich dem Biß aus, schlug nach ihm, und dann schien etwas in ihrem Hinterkopf zu explodieren. Lupina hatte zugeschlagen und sie ausgeschaltet.
    Monique
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