Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0164 - Flieh, wenn der Würger kommt

0164 - Flieh, wenn der Würger kommt

Titel: 0164 - Flieh, wenn der Würger kommt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
keine Wahl blieb, denn sie hatte genug gehört und gelesen, daß der Teufel keine Alternative zuließ. Es gab für ihn nur ein entweder, kein oder.
    »Ja«, sagte die Frau. »Ich für meinen Teil habe mich entschieden. Ich werde dir dienen.«
    »Das ist ein Versprechen. Es gilt, denn du wirst es nie in deinem Leben lösen können.«
    »Ich weiß.« Lilians Stimme klang belegt. Die Frau hatte den Weg einmal eingeschlagen, ein Zurück gab es nicht mehr. Zudem erhoffte sie sich Jugend und Schönheit. So etwas könnte nur der Teufel geben und keine noch so gute Kosmetikfirma.
    »Wie ist es mit dir?« wandte sich die Teufelstochter mit ihrer Frage an Rita Purdom.
    Die hob die Schultern. Sie hatte die Halbmaske hochgeschoben, ihre Wangen zuckten und zeigten den inneren Zwiespalt auf, in dem sie sich befand.
    »Mach es«, sagte Lilian.
    »Es ist okay«, flüsterte Rita Prudom. »Ich werde auch dir dienen, Asmodina.«
    »Gut, sehr gut. Ihr wißt ja, daß ich euch viel geben kann und als Gegenleistung den ungebrochenen Gehorsam verlange.«
    Lilian und Rita nickten. Nur eine nicht. Die Jüngste, Monica Norris. Sie hatte Angst.
    Sie stand auch nicht neben ihren beiden Freundinnen, sondern hatte sich zurückgezogen, doch Asmodinas Blick entging niemand.
    »Du!« sprach sie Monica an. So überraschend und hart, daß das Girl zusammenzuckte.
    »Willst du mir auch dienen und für immer treu ergeben sein?«
    Obwohl sie als letzte gefragt worden war und Zeit genug gehabt hatte, sich eine Antwort zu überlegen, wußte sie nicht, was sie sagen sollte. Monica Norris hatte Angst. Sie verfluchte den Tag, an dem sie sich auf dieses höllische Spiel eingelassen hatte. Immer schon wollte sie aussteigen, jetzt war es zu spät.
    Oder?
    »Nein!« sagte sie plötzlich und wußte selbst nicht, woher sie den Mut zu dieser Antwort nahm. »Ich werde dir nicht dienen und will auch nicht auf deiner Seite stehen!«
    Asmodina lachte. »Ist das dein letztes Wort, Mädchen?«
    »Ja, das ist es!«
    »Dann wirst du die Folgen zu tragen haben, und die anderen werden genau zusehen, was mit denen passiert, die ihr Versprechen, das sie mir gegeben haben, brachen. Wozny! Nimm dein Schwert in die andere Hand.«
    Der Würger gehorchte.
    Die anderen Personen traten zur Seite. Lilian und Rita waren gespannt, ihre skelettierte Freundin kicherte hohl und bewegte ihre Knochenfinger in wilder Vorfreude.
    Monica aber suchte nach einem Fluchtweg. Es gab keinen, denn vor der Tür stand der Würger, der würde sie nicht durchlassen. Und mit ihm geschah auch das Seltsame.
    Plötzlich löste sich seine Hand!
    Es war die rechte, die mit dem Ring am Mittelfinger. Sie schwebte in der Luft, und vor den entsetzten Augen der beiden Frauen glitt sie auf Monica Norris zu.
    Das Mädchen schrie.
    Sie war noch weiter zurückgewichen, bis sie die Wand an ihrem Rücken spürte, und sie sah, daß die Hand genau auf ihren Hals zielte. Der Ring funkelte, als er in den Lichtschein der Kerzen geriet. Das Gesicht der Asmodina zeigte höhnischen Triumph und hatte sich grausam verzerrt.
    Monica Norris riß beide Arme hoch, sie wollte ihr Gesicht schützen, doch das war nicht mehr möglich.
    Die Klaue griff bereits zu.
    Fünf Finger legten sich um die Kehle des in Todesangst schwebenden Mädchens.
    Und fünf Finger drückten mit der Kraft der Hölle zu!
    Alle wurden Zeuge, wie das Mädchen starb. Die Hand kannte kein Erbannen, und sie löste sich erst dann vom Hals der Monica Norris, als kein Leben mehr in ihr war.
    Schwer fiel sie zu Boden.
    Tot blieb sie liegen.
    Die Hand aber schwebte über ihr, und abermals drang den Frauen das Gelächter der Asmodina entgegen. »So ergeht es den Personen, die mir nicht die Treue schwören, sondern mich nur noch ausnutzen wollen denn auch ich habe meine Pläne mit euch. Ich sehe nicht ein, daß ihr nur mich ausnutzt, denn ich will von euch etwas haben. Mit eurer Zustimmung habt ihr mir eure Seele überschrieben. Sie wird immer mir gehören. Und Erwin Wozny wird euch als mein Vertreter führen. Ihr werdet Aufgaben zugeteilt bekommen, die ihr sofort und, ohne zu fragen, auszuführen habt. Schon in der nächsten Nacht werdet ihr zwei Menschen umbringen, die den Tod verdient haben. Einer von ihnen ist Richter, der andere Staatsanwalt. Alle rechnen damit, daß Wozny sie killt, doch das wird nicht der Fall sein. Ihr sollt sie ermorden!«
    Es war seltsam, aber die Worte erschreckten weder Rita Purdom, noch Lilian Wayne.
    Auch der Mord hatte ihnen nichts ausgemacht.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher