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016 - Frascati mal zwei

016 - Frascati mal zwei

Titel: 016 - Frascati mal zwei
Autoren: STAR GATE - das Original
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ihn zu einem der reichsten Menschen der Welt machte, von den Aktienoptionen ganz zu schweigen.
    Und zum anderen war Frascati einfach nicht der Typ dafür, sich auf so eine Weise selbst zu bereichern.
    Wozu also diente diese horrende Summe?
    Nur am Rande registrierte Fisher noch, dass der Konzernchef die Transaktion auslöste. Das Formular verschwand vom Bildschirm und wurde durch eine in grüner Schrift gehaltene Bestätigung ersetzt.
    Warum tut er das? , fragte sich Clint Fisher.
    Beinahe im selben Moment erkannte er, dass die Antwort auf diese Frage überhaupt nicht wichtig war. Wichtig war lediglich die Tatsache, dass Frascati diese Transaktion vorgenommen hatte – und dass er sich damit unwissentlich in seine, Fishers, Hand begeben hatte.
    Das ist sie! , schoss es ihm durch den Kopf. Das ist die Gelegenheit, auf die ich jahrelang gewartet habe!
    Die Gelegenheit, die zur endgültigen Konfrontation führen würde – zum letzten Kampf zwischen dem ›Herausforderer‹ und dem ›Titelträger‹.
    Ein Kampf, den nur einer von beiden überleben konnte.
    The winner takes all …
    Clint Fisher nahm eine kleine und schallgedämpfte automatische Pistole aus der obersten Schreibtischschublade und steckte sie in die Tasche. Dann machte er sich auf den Weg in Frascatis Büro.
     

12.
     
    Der kleine Platz vor dem Luna-Star war wie leergefegt, als Haiko Chan und Don Jaime Lopez de Mendoza Tendilla y Ledesma ihn, das Gepäck in der Hand, betraten. Einige zerrissene Transparente lagen in der absolut windstillen Luft der Mondstation noch an jenen Stellen, an denen sie von den Demonstranten fallengelassen worden waren, als diese die Nachricht von der abgeschlossenen Reparatur der PHAETON erreicht hatte.
    Der Überlebensspezialist und der Spanier hatten sich entschlossen, den Weg zu dem Start- und Landeplatz, dem man den hochtrabenden Namen ›Raumhafen‹ gegeben hatte, zu Fuß zurückzulegen, zumal ihre Koffer wegen der verringerten Schwerkraft nur etwa ein Sechstel ihres irdischen Gewichts auf die Waage brachten. Der Abschied von dem Luxushotel unter den triumphierenden Blicken von Mrs. Pendergast und ihrem ›Kaffeekränzchen der Reichen und Gelangweilten‹ war den beiden nach den jüngsten Vorkommnissen nicht schwer gefallen. Chan schwor sich, seinen nächsten Urlaub – von Fisher erzwungen oder nicht – zu Hause in seiner Wohnung in Detroit zu verbringen und Don Jaime würde, wie die Dinge lagen, in der nächsten Zeit genug damit beschäftigt sein, mit Hilfe irgendwelcher Gelegenheitsjobs zu überleben, als dass er einen Gedanken an einen weiteren ›Urlaub‹ verschwenden konnte.
    Bald erreichten die beiden das Abfertigungsgebäude – und blieben erst einmal erschrocken stehen angesichts der langen Schlange, die sich dort gebildet hatte. Ein Mann mit einer schwarzen Aktentasche, in dem Chan Matt Schuster erkannte, versuchte sich klammheimlich an den Wartenden vorbei zum Check-in-Schalter zu schleichen. Doch der mit falschem Bart und Perücke verkleidete Ex-Manager des Luna-Star hatte kein Glück: Erboste Passagiere verwiesen ihn zurück ans Ende der Warteschlange. Da beging Schuster, der es augenscheinlich sehr eilig hatte, an Bord zu kommen, den fatalen Fehler, sich auf eine Rangelei einzulassen. Dabei löste sich sein falscher Bart, was bei seinem Kontrahenten einen Ausruf des Erstaunens auslöste. Der Mann – Haiko Chan entsann sich, ihn unter den Demonstranten gesehen zu haben – stutzte einen Augenblick, dann riss er dem Ex-Manager mit einer blitzschnellen Bewegung die Perücke vom Kopf.
    »Er ist es!«, schrie er und schwang den erbeuteten Skalp. »Schuster, der Hotelmanager! Auf ihn!«
    Eine endlos erscheinende Schrecksekunde lang herrschte atemlose Stille.
    Dann brach die Hölle los.
    Die Warteschlange reagierte wie ein einziger Mann und stürzte sich auf den völlig Überraschten. Minutenlang war nur ein großes Knäuel von Menschenleibern zu sehen, aus dem manchmal kurzzeitig Extremitäten herausragten, die Gepäckstücke wie Keulen schwangen. Haiko Chan machte sich bereit, einzugreifen, denn schließlich konnte er es nicht zulassen, dass der Ex-Manager, auch wenn er in seinen Augen eine kleine Abreibung verdient hatte, vom aufgebrachten Mob gelyncht wurde. Doch just in diesem Moment kroch eine arg zerrupfte Gestalt, die ihrer maßgeschneiderten Jacke, ihrer Aktentasche und sogar eines Teils ihres originalen Ziegenbartes beraubt war, unter den sich Balgenden hervor. Sie robbte einige Meter weit und sah
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