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016 - Der Satanswolf

016 - Der Satanswolf

Titel: 016 - Der Satanswolf
Autoren: A.F.Morland
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mehr lange.«
    Das hatte er schon mehrmals gesagt. Vor allem deshalb hielt man ihn ja für einen Spinner, denn keiner konnte sich vorstellen, daß es Menningmann schaffte, auszurücken.
    »In diesem Gefängnis werde ich nicht alt, das schwöre ich dir!«
    sagte er zu Werner Hassel.
    Dieser wiegte den Kopf. »Ich bin davon überzeugt, daß keiner der Gäste, die dieses sonderbare Hotel beherbergt, gern hier ist. Jeder von uns würde lieber heute als morgen von hier verduften. Aber dagegen haben die Aufseher etwas. Und es gibt eine Menge verschlossener Türen zwischen hier und der Freiheit.«
    »Ich komme raus!« sagte Menningmann überzeugt. »Und dann wird Rache genommen!«
    »Also das würde ich an deiner Stelle lieber bleiben lassen.«
    Menningmann starrte ihn durchdringend an. Mit diesem Blick konnte er in Beton Löcher bohren. »Man hat mir zwei Jahre meines Lebens gestohlen!«
    »Justizirrtümer kommen eben hin und wieder vor. Das läßt sich nicht vermeiden.«
    »Zwei Jahre sitze ich hier für einen Mord, den ich nicht begangen habe. Jetzt hab’ ich was gut. Man hat mich für eine Tat bestraft, die nicht die meine war. Nun werde ich töten, um gleichzuziehen!«
    Hassel schauderte. Menningmann sagte das mit einer so harten Bestimmtheit, daß nicht daran zu zweifeln war, daß er wirklich tun würde, sobald er freikam.
    »Wie ist’s denn zu deinem Mißgeschick gekommen?« wollte Werner Hassel wissen.
    Würde Menningmann heute darüber reden?
    Ja, an diesem Abend war Detlev Menningmann in einer besonderen Stimmung. Er lehnte sich an die Wand, und sein Blick schwenkte zum vergitterten Fenster ab.
    »Es war vor zwei Jahren«, begann er. »Am Bahnhof Zoo, dem Eros-Center von Gelsenkirchen, wie ich immer zu sagen pflegte. Dort stehen sie unter der Zugbrücke, die Strichbienen, und warten auf Freier. Ich befand mich auf dem Heimweg. Da hörte ich die Schreie eines Mannes. Ich wollte ihm zu Hilfe eilen. Zwei Kerle bearbeiteten ihn, weil er mit einer Nutte seinen Spaß gehabt hatte, aber nicht bezahlen konnte. Da blitzte plötzlich die Klinge eines Messers. Und dann brach der Mann tödlich getroffen zusammen. Ich konnte es nicht verhindern. Völlig durcheinander war ich. Ich hätte wegrennen sollen, wie es die beiden Kerle taten. Statt dessen blieb ich und zog dem Toten das Messer aus der Brust. Ehe ich richtig kapierte, was passierte, waren die Bullen da. Sie fanden mich mit der Mordwaffe in der Hand neben der Leiche. Ein klarer Fall für sie, obwohl ich meine Unschuld beteuerte. Ich sagte: ›Ich kenne den Mann doch überhaupt nicht. Warum sollte ich ihn umbringen?‹ Doch sie hörten mir nicht zu. Keiner hörte mich an. Sie brachten mich aufs Revier. Endlose Verhöre. U-Haft-Zelle. Tags darauf setzten die beiden Killer der Frechheit die Krone auf, indem sie bei der Polizei erschienen, um sich als Augenzeugen zu melden. Sie behaupteten, sie hätten gesehen, wie ich mit dem anderen gestritten hätte. Und dann plötzlich hätte ich mein Messer gezückt und zugestochen. Das brach mir das Genick. Meinen weiteren Beteuerungen, unschuldig zu sein, schenkte man nicht die geringste Beachtung mehr. Das Urteil lautete: Lebenslange Haftstrafe! Aber ich schwöre dir, ich hole mir diese Hundesöhne. Maurus Ditaranto und Ricky Lardas heißen sie. Unvergeßlich haben sich ihre Namen in mein Gehirn eingebrannt… Früher … früher konnte ich keiner Fliege etwas zuleide tun. Doch nun … Ich habe mich geändert. Das Schicksal hat mich ungerecht behandelt, und nun schlage ich zurück!«
    Werner Hassel schmunzelte. »Das hört sich an, als würdest du noch heute hier rausspazieren.«
    Menningmann schüttelte den Kopf.
    Ein fanatisches Feuer glomm in seinen Augen. »Nicht heute. Aber morgen. Morgen ist mein großer Tag. Ich weiß es. Er hat es mir versprochen.«
    »Er?« fragte Hassel verwundert. »Hast du etwa einen Komplizen?«
    »Ja«, dehnte Detlev Menningmann, und es hörte sich begeistert an.
    »Wen denn?« fragte Hassel.
    »Den Teufel!«
    ***
    Daryl Crenna alias Pakka-dee, der Mann aus der Welt des Guten, der auf die Erde gekommen war, um hier den »Weißen Kreis« zu gründen, eine Institution, deren Aufgabe es sein würde, die Mächte der Finsternis und alle ihre gefährlichen Auswüchse zu bekämpfen, dieser Mann, der mit uns Seite an Seite in Protoc, der Welt der Pavian-Dämonen, gekämpft hatte, hatte Mr. Silver einen Floh ins Ohr gesetzt.
    Wir gerieten vor einiger Zeit mit Mago, dem Schwarzmagier aneinander. [1]
    Der
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