Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0157 - Explorer in Not

Titel: 0157 - Explorer in Not
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Bestätigung erhalten."
    Es war der zwölfte Tag auf der Insel. Der 16. August 2326.
    Wieder waren Borowski und Darelle unterwegs.
    Sie waren nach Norden geflogen, zu der hundert Kilometer entfernten Insel in Richtung Festland. Hauptgesprächsthema war immer noch der Funkspruch, der vor knapp zwei Tagen aufgefangen worden war.
    Sie rechneten nach Terrazeit. Zwölf Tage auf der Insel bedeuteten somit keineswegs auch zwölf Sonnenaufgänge, sondern nur acht. Es war auch durchaus möglich, dass Mitternacht einmal auf die Mittagsstunde und das andere Mal auf acht Uhr abends fiel. Die Tage von Zannmalon waren nicht mit denen der Erde identisch.
    Der Funkspruch war eine Hoffnung, mehr nicht. Ein Frachter hatte das Notsignal aufgefangen und weitergeleitet. Die Verzögerung wurde damit erklärt, dass er außer Reichweite der Empfangsstationen auf Zannmalon gewesen war. Er hatte die Bestätigung mehrmals gegeben und sich dabei dem Spiralarm genähert. Da er jedoch vom Hauptquartier des Explorerkommandos ebenfalls eine Bestätigung erhalten hatte, war er auf neuen Kurs gegangen.
    „Es müßte doch schon längst Hilfe da sein", bemerkte Borowski nervös und ließ die Meeresoberfläche nicht aus den Augen. „Ich verstehe das nicht."
    „Vielleicht war kein Schiff zur Verfügung."
    „Wenn Rhodan unterrichtet wurde, ist das keine Entschuldigung.
    Es kann nur sein, dass die Koordinaten ungenau durchkamen. Sie werden uns suchen. Hoffentlich finden sie uns auch."
    Vorn kam die Insel in Sicht.
    Noch bevor sie ihre Ufer erreichten, deutete Darelle aufs Meer hinab.
    „Da, sehen Sie! Die Hornschrecken!"
    Das Wasser wimmelte von ihnen. Teilweise trieben sie einfach im Wind dahin und schienen zu schlafen. Andere Gruppen wieder waren in voller Bewegung. Mit den bekannten Sprüngen versuchten sie, schneller voranzukommen. Nicht alle strebten südlich. Die Richtung war unterschiedlich.
    Sie flogen weiter und kreisten dann über der Insel - oder dem, was einmal die Insel gewesen war. Die beiden Männer erhielten einen Vorgeschmack von dem, was ihrer eigenen Insel bevorstand.
    Die Berge waren um die Hälfte kleiner geworden. Sie waren mit einer schimmernden Kruste überzogen. Überall krochen und sprangen die violett gefärbten Hornschrecken und suchten nach neuer Nahrung. Von Vegetation war keine Spur mehr vorhanden.
    Am Ufer drängten sich die Heere der Unersättlichen. Aber die unaufhörliche Teilung im Innern der Insel bewirkte, dass bald kein Platz mehr vorhanden war. Das Wasser blieb der einzige Ausweg.
    Immer neue Scharen stürzten sich ins Meer und trieben davon.
    Die meisten nach Süden.
    Nach Norden zu war die Oberfläche des Meeres violett gefärbt.
    Borowski gab Darelle ein Zeichen.
    Der Gleiter zog eine Schleife und folgte der schimmernden Armee. Borowski übernahm das Bordgeschütz und dann griffen sie systematisch von Süden her an und vernichteten die Vorhuten.
    Langsam aber sicher gelang es dem Leutnant, den Zug nach Westen abzudrängen. Die Hornschrecken schienen das Verderben zu wittern. Sie wichen aus. Aber es waren zu viele.
    Nach einer Stunde hatte Borowski mehr als hunderttausend Hornschrecken vernichtet, aber eine Million von ihnen drängte nach.
    Es gab keine Möglichkeiten, sie aufzuhalten.
    Der Tod war auf dem Vormarsch.
    Zwei Tage später erreichten die ersten Hornschrecken die Insel.
    Es war Mittag. Gabriel beendete gerade seine Runde von Posten zu Posten und war am Berghang auf dem Nordufer der Insel angelangt. Der Stand lag hoch über dem Wasser. Steil fielen die Klippen ab, fast senkrecht. Unten war eine enge Bucht, in der die Wale spielten und sich nicht um die Anwesenheit der Menschen kümmerten. Es herrschte völlige Windstille, und das Wasser war glatt wie ein Spiegel. .
    „Heile Gegend, was?" ächzte Gabriel und dachte an den schönen Sandstrand auf der Südseite. „Nichts gesehen?"
    „Nichts, Sir. Die Wale haben's gut."
    Gabriel nickte und dachte weiter an den Sandstrand. Und nicht nur an den Strand. Trotzdem betrachtete er die Wale.
    Ein besonders großes Tier war ein Stück in die See hinausgeschwommen und schoß wie ein Pfeil durch sein Element.
    Es ließ eine schäumende Spur zurück. Gabriel kniff die Augen zusammen, als er plötzlich das Aufspritzen hundert Meter vor dem Maul des Wales sah. Er nahm dem Posten das Glas ab und setzte es vor die Augen. Seine Ahnung hatte ihn nicht getäuscht.
    Gerade machte die Hornschrecke den zweiten Sprung.
    Der Wal schoß vor, öffnete sein Riesenmaul und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher