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0157 - Explorer in Not

Titel: 0157 - Explorer in Not
Autoren: Unbekannt
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zurück.
    „Holen Sie den Strahler aus der Zentrale. Er hängt neben den Kontrollen. Aber beeilen Sie sich."
    „Ich verstehe nicht .. .Wenn das wirklich so ein Biest ist, wie kommt es hierher? Warum haben wir noch nichts bemerkt?"
    „Holen Sie den Strahler, dann reden wir weiter."
    Knüpfl verschwand mit einem Satz im Boot. Mährlich bewegte sich nicht. Hinter seiner Stirn arbeitete es. Bisher hatten die Hornschrecken nur gefressen und sich vermehrt. Wenn in den Medizinkasten eine eingedrungen war, gab es keine Erklärung dafür, warum sie das nicht auch getan hatte. Es sei denn .. .
    Der Sergeant kam zurück.
    Haben Sie sie schon gefunden?"
    Mährlich gab keine Antwort. Er nahm den Strahler, überprüfte die Einstellung und hob dann vorsichtig die erste Lade mit den Ampullen ab. Darunter lagen die hydraulischen Spritzen.
    Nichts.
    Erst als Mährlich die vierte Lade abnahm, fanden sie die gesuchte Hornschrecke. Sie lag zusammengerollt zwischen Wattepäckchen und rührte sich nicht. Offensichtlich schlief sie.
    Die beiden Männer waren zurückgetreten und betrachteten das Entsetzliche, das alle ihre Berechnungen über den Haufen warf.
    Mährlich schaltete sein Funkgerät ein und rief Schonepal.
    „Wer ruft?"
    „Dr. Mährlich, Sir. Wir haben eine Hornschrecke gefunden."
    Schonepal schwieg nahezu zehn Sekunden. Als er wieder sprach, klang seine Stimme heiser und ungläubig.
    „Was sagen Sie da, Doktor? Eine Hornschrecke? Hier, auf der Insel?"
    „Im Boot von Sergeant Knüpf, Sir. Im Frachtraum. Sie scheint zu schlafen, wenigstens bewegt sie sich nicht. Sicher eine Art von Trancezustand. Sollen wir sie töten?"
    „Warten Sie. Ich schicke Ihnen Borowski. Seien Sie vorsichtig."
    „Worauf Sie sich verlassen können."
    Borowski kam fünf Minuten später. Inzwischen hatte die Hornschrecke sich nicht bewegt. Still lag sie zwischen den Päckchen. Sie atmete nicht. Sie sah ganz harmlos aus. Die Beißzangen lagen dicht am Hinterkopf. Das gefährliche Maul war geschlossen.
    Borowski betrachtete sie mit finsterer Miene.
    „Sie muß noch im Hangar der EX in das Boot eingedrungen sein", sagte er schließlich. „Aber sie hat sich anders benommen als die restlichen. Sie hat ein Versteck gesucht, in dem sie sicher war. Dann hat sie ihr Bewußtsein abgeschaltet. Ich wette, sie hat es nicht zufällig getan. Sie wollte unentdeckt bleiben und mit uns zu einer anderen Welt gelangen. Dort wäre sie erwacht und hätte mit dem Verdoppelungsprozeß begonnen.
    Nicht auszudenken!"
    „Wenn sie jetzt erwacht, geschieht das gleiche, Leutnant."
    „Wir müssen sie töten, klar. Aber ich glaube nicht, dass sie von einer Sekunde zur anderen erwacht. Die Medikamente sind zu wertvoll. Wir müssen das Biest in den Sand werfen, ehe wir es vernichten."
    Es war eine nervenzermürbende Angelegenheit. Wenn die Hornschrecke erwachte, waren sie verloren. Mährlich kippte den Kasten vorsichtig um. Der Inhalt fiel in den Sand, auch die Hornschrecke. Mit einem Stock schoben sie das Tier dann ein Stück abseits. Dann vernichtete Borowski es mit Genugtuung.
    Mährlich gab Knüpfl die Spritze und gleich noch ein Beruhigungsmittel dazu. Der arme Sergeant betonte, dass sein Bedarf an Abenteuern für heute gedeckt sei und humpelte in Richtung Sandstrand, wo er sich unter einen Strauch legte und sofort einschlief.
    Borowski unterrichtete Schonepal, der sofort Alarm gab.
    Zwei Tage lang wurde jeder Winkel der Boote und Gleiter durchsucht. Nicht das kleinste Fach blieb unberücksichtigt, aber keine Hornschrecke wurde mehr gefunden. Allem Anschein nach war es nur einer einzigen gelungen, rechtzeitig ein Versteck zu finden. Immerhin erklärte Professor Nordmann nach einer Diskussion mit den Biologen, dass nun kein Zweifel mehr daran bestehen könne, dass die Hornschrecken entweder nach einem ererbten Instinkt handelten oder eine gewisse Intelligenz besaßen.
    Trotz der Durchsuchung der Schiffe sei es auch immer noch möglich, dass irgendwo eine versteckt sei. Vielleicht sogar in einem Reaktor. Aber, so erklärte Nordmann weiter, das spiele keine Rolle mehr. Sie würden eben alle Boote und Gleiter zurücklassen, wenn man sie hier abholte. Noch während Nordmann sprach, begannen die kleinen Funkempfänger zu summen - wenigstens bei denen, die sie eingeschaltet hatten.
    Schonepal und Borowski gehörten dazu.
    Sie drückten den Sendeknopf ein.
    „Ja, was ist?"
    „Hier Sergeant Hoax, Funkstation. Sir, unser Notruf ist aufgefangen worden. Soeben habe ich die
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