Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0156 - König der Druiden

0156 - König der Druiden

Titel: 0156 - König der Druiden
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
sehen, der um Hilfe bitten muß und sich nicht zu schade dafür ist, das zu tun?«
    Zamorras Überraschung wurde noch größer. »So gut kennen Sie Merlin, Gryf?«
    »So gut wie jeder Druide…«, gab der Blonde kühl zurück. »Aber wenn Sie jetzt glauben, daß Merlin, der selbst ein Druide ist, der Boß unserer Vereinigung ist, sind Sie nicht nur auf dem Holzweg, sondern auf dem Knüppelpfad. Merlin ist etwas Anderes, Großartigeres, das selbst wir nicht völlig begreifen. Vor einer Milliarde Jahren, als die Erde noch von Dämonen und Drachen beherrscht wurde, war Merlin bereits anders als wir alle. Er war von Anfang an zu Höherem bestimmt.«
    Langsam wandte Zamorra den Kopf und sah Teri Rheken an, die Druidin, die wie Gryf mit schockgrünen Augen aufwartete und neben Nicole saß. »Warum?« fragte er.
    Ein knisterndes Geräusch erklang. In dem hüftlangen Haar der fast nackten Druidin sprangen Funken.
    »Wir befinden uns in einer kritischen Situation«, sagte sie emotionslos. »Wir - das sind Merlin und ich. Andere Druiden wurden bislang nicht hinzugezogen, abgesehen davon, daß es nur noch wenige auf der Welt gibt.«
    Sie nickte Gryf zu. Dann sah sie wieder Zamorra an.
    »Um Merlin ranken sich viele Sagen und Legenden«, sagte sie. »Nach Galfred von Monmouth ist er mit dem cymrischen Barden Merdhin identisch - daher vielleicht der Name Caermardhin. Laut Wade Baskin soll er ein keltischer Gott sein, der nach und nach zu einem großen Magier wurde. Er soll durch einen Inkubus mit einer Tochter Arthurs gezeugt wordên sein, und so weiter, und so fort. Nichts von allem stimmt. Merlin ist etwas, das kein Mensch jemals begreifen kann. Das einzige, das den Tatsachen entspricht, ist, daß er Ziehvater und Berater König Arthurs war. Ansonsten… nun, er ist eben ein Unsterblicher und unterscheidet sich allein dadurch von fast allen von uns.« Abermals warf sie Gryf einen rätselhaften Blick zu, den Zamorra bemerkte.
    »Caermardhin ist nur einer von Merlins Stützpunkten. Professor Zamorra, vielleicht überrascht es dich, wenn ich dir verrate, daß Merlin solche Stützpunkte auf rund hunderttausend Welten besitzt. Doch vornehmlich hält er sich hier auf. Irgend etwas zieht ihn immer wieder hierher zurück - und seit den letzten fünftausend Jahren zieht seine Anwesenheit die Meeghs förmlich wie von einem Magneten an.«
    »Die Meeghs«, knurrte Zamorra. »Sie haben uns schon genug zu schaffen gemacht!«
    Ungerührt paffte Gryf Rauchwolken und genoß den Pfeifentabak.
    »Trotzdem«, fuhr der Professor fort, »verstehe ich nicht, warum Merlin nicht mit ihnen fertig wird. Es geht doch um die Meeghs, nicht wahr? Ich habe schon öfter gegen sie gekämpft und sie besiegen können.«
    Teri Rheken lächelte, was sie noch verführerischer wirken ließ »Mit Merlins Hilfe«, behauptete sie. »Vergiß nie, Professor, daß das Amulett, das du dein eigen nennst, von Merlin geschaffen wurde.«
    » Merlins Stern «, murmelte Nicole.
    Teri nickte ihr zu.
    »Ihr habt den Lichtblitz am Berg beobachtet«, stellte die Druidin fest. »An dieser Stelle vernichtete ich einen Spider der Meeghs.«
    Zamorra brauchte nicht zu fragen. Obgleich ihm die Bezeichnung Spider bislang nicht gebräuchlich gewesen war, wußte er sofort, was gemeint war: Ein Dämonen-Raumschiff der Meeghs! In den unterseeischen Tiefen des Tonga-Grabens hatten sie erkannt, wie diese schwarzen, schattenhaften Objekte wirklich aussahen. Die Schattenschirme waren zerbrochen, und das spinnenförmige Aussehen der Meegh-Kreuzer war zutagegetreten, als der Kontinent Lemuria ein zweitesmal und jetzt endgültig versank, um eine weltweite Katastrophe zu verhindern, die vielleicht den gesamten Erdball zerstört hätte. [2] Sekundenlang blitzte die Erinnerung in Nicole und Zamorra wieder auf. Erinnerung an jene Momente, in denen sie unter der Schutzglocke über der versunkenen Welt gnadenlos gehetzt worden waren, bis plötzlich Ansu Tanaar erschien und mit ihrer unfaßbaren Para-Kraft die Wende brachte…
    Zamorra folgte dem Beispiel der Druidin und ging zur vertraulichen Anrede über. »Damit hast du doch bewiesen, daß es Mittel und Wege gibt, die Meeghs zu besiegen!«
    »Bis zu einem bestimmten Punkt«, stimmte Teri Rheken zu. »Doch auch wir besitzen Grenzen, die wir nicht überschreiten können. Die Meeghs fordern Verstärkung an. Und sie versuchen, das Dorf unter ihre Kontrolle zu bringen. Sie werden es schaffen. Zu zweit können wir nicht viel tun, und bis andere Druiden hier
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher