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0155 - Gegen G-men und Gangster

0155 - Gegen G-men und Gangster

Titel: 0155 - Gegen G-men und Gangster
Autoren: Gegen G-men und Gangster
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Es stellte sich heraus, daß er ein berüchtigter Berufsmörder aus Chicago war.
    Am anderen Morgen wurde versucht, Alfred Higgins aus der Mitte der ihn umgebenden Polizisten herauszuschießen, als er das Gerichtsgebäude betrat. Der Täter lag auf dem Dach eines Hauses und benutzte anscheinend ein mit einem Zielfernrohr versehenes Gewehr. Einer der Cops bekam die Higgins zugedachte Kugel in die Schulter. Bevor die umliegenden Dächer abgesucht werden konnten, gelang es dem Täter zu entkommen. Am Abend des gleichen Tages explodierte eine Bombe, geschleudert aus einem vorbeirasenden Auto, vor dem kleinen Hotel, in dem Higgins, der Chinese und die anderen Zeugen untergebracht waren. Die Sache ging gut ab. Außer einem Journalisten, der durch einen Splitter an der Hüfte verwundet wurde, waren keine Opfer zu beklagen.
    Keine acht Stunden später ging das Haus eines der Geschworenen in Flammen auf. Der Mann selbst war zusammen mit den anderen Geschworenen ebenfalls in einem von der Polizei streng bewachten Hotel untergebracht, so daß niemand einen Schaden erlitt.
    Während der Sitzung an diesem Tage wurde dem Richter ein Brief gebracht.
    Er unterbrach die Verhandlung und las ihn vor: »Wenn ihr wagt, Guy Hollet zu verurteilen, dann sterben am selben Tag der Richter, die Beisitzer und die Geschworenen. Und die Zeugen kaufen wir uns der Reihe nach.«
    Der Richter war ein weißhaariger alter Herr. In das tiefe Schweigen, das den Gerichtssaal nach der Vorlesung erfüllte, sagte er:
    »Guy Hollet, Ihre Freunde erweisen Ihnen mit solchen Drohungen einen schlechten Dienst. Dieses Gericht wird sich von nichts und niemanden daran hindern lassen, Recht nach den Buchstaben des Gesetzes zu sprechen. Ich, Guy Hollet, würde noch mit meinem letzten Atemzug stolz darauf sein, wenn ich sterben müßte, weil ich Recht gesprochen habe. — Es wäre ein sehr ehrenvoller Tod. Ich bin überzeugt, daß niemand in diesem Saal anders denkt, außer Ihnen vielleicht.«
    Niemand dachte anders. Am neunten Tag sprach der Obmann der Geschworenen nach kurzer Beratung das »Schuldig«. Am anderen Tag verkündete der Richter das Urteil:
    »… daß Guy Hollet wegen seiner schweren Verbrechen nach den Gesetzen der Vereinigten Staaten von Amerika und den Gesetzen des Bundesstaates New York auf die Weise vom Leben zum Tode zu bringen ist, die das Gesetz des Staates New York bestimmt.«
    »Auf die Weise, die das Gesetz des Staates New York bestimmt.«
    Das bedeutet für Guy Hollet den Tod auf dem Elektrischen Stuhl. In der Nacht nach dem Urteil explodierte noch einmal eine Bombe, dieses Mal vor dem Tor des Staatsgefängnis, aber das Tor verkraftete die Bombe.
    Danach wurde es wieder still. Hollets Anwälte strengten sich mächtig an, die Berufung gegen das Urteil durchzubringen, aber das Oberste Gericht lehnte die Berufung in einer 5-Minuten-Verhandlung ab. Der Gouverneur sagte in einer Presseerklärung, er würde ein Gnadengesuch Hollets nicht einmal lesen. Damit gab es für den Gangsterboß keine Rettung mehr. Der Mann, der Hunderttausende von Dollars jährlich verdiente, würde wegen Taten hingerichtet werden, die er wegen ein paar hundert oder vielleicht wenige tausend Dollar begangen hatte. Der Hinrichtungstermin wurde bekanntgegeben. In zehn Tagen würde Guy Hollet nicht mehr leben.
    Phil und ich waren von dem Tage an, an dem der Chicagoer Berufsmörder seinen Versuch, John Healthy zu erledigen, mit dem Leben bezahlte, unserem jungen Freund wieder als Leibwache zugeteilt worden. Diese Bewachung fiel uns leichter als die ständigen Spaziergänge zu viert. John holte jeden Tag einen Brief seiner jungen Frau vom Hauptpostamt ab. Er ließ sie nicht an seine Adresse schreiben, um die Möglichkeit auszuschließen, daß die Leute Hollets die Briefe abfingen und aus dem Poststempel auf den Aufenthaltsort der jungen Frau schlossen. Auch heute hatte John einen Brief erhalten, und seine gute Laune stieg jeweils nach der Lektüre bis auf einen Grad, der nicht mehr weit vom Überschäumen entfernt war.
    ***
    Das ist die Vorgeschichte jener Ereignisse, die gewissermaßen in jenem Augenblick abzurollen begannen, als im Central-Park die vier Gangster, von denen wir eindeutig wußten, daß sie Hollets Männer waren, auf uns zukamen.
    Hank Smally stoppte in drei Schritten Abstand. Er glitzerte uns aus seinen kleinen Augen an. Dann klappte er die Kerbe seines Mundes auf und grunzte: »Hier wird nicht geschossen!«
    »Das weiß man bei euch erst, wenn ihr die Hände
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