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0155 - Gegen G-men und Gangster

0155 - Gegen G-men und Gangster

Titel: 0155 - Gegen G-men und Gangster
Autoren: Gegen G-men und Gangster
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deinen Geisteszustand untersuchen«, knurrte ich.
    »Ihr könnt mit eurer Mühle fahren«, sagte Smally. »Wir fahren voraus.«
    Die Gangster hatten ihren Wagen, einen schweren Lincoln, unmittelbar vor meinem Jaguar geparkt. Sie enterten die Karre. Smally blickte aus dem Fenster, ob wir startbereit wären. Ich hob die Hand.
    »Geht das glatt?« fragte Phil, während wir am Heck des Lincoln durch den Abendverkehr New Yorks schaukelten.
    »Vorläufig ja«, antwortete ich finster. »Wie die Fortsetzung aussehen wird, weiß ich noch nicht.«
    »Ist er nicht gefährdet?« erkundigte sich Phil und zeigte mit dem Daumen auf Healthy, der auf dem Rücksitz hockte.
    »Im Augenblick noch nicht.«
    Der Lincoln stoppte vor einem Lokal in der 11. Avenue. Die Neonbeleuchtung besagte, daß der Laden »Serenade« hieß.
    Der Jaguar paßte gerade noch in eine Lücke hinter dem Lincoln.
    Als wir ausstiegen, faßte ich John am Arm.
    »Bewahre Haltung, mein Junge, was immer jetzt kommt.«
    Vor dem Eingang stand ein Farbiger in einem kräftig gestreiften Anzug. Er hieß Sam Fleet, und in besseren Zeiten war er Guy Hollets Chauffeur gewesen. Ich bemerkte, daß er auf einen Knopf drückte. Wahrscheinlich .signalisierte er auf diese Weise unsere Ankunft.
    Smally ging voraus. Dann folgten Phil, John und ich. Aguzzo, die Raggers und der Neger schlossen sich an.
    Die Garderobe war leer, ebenso das Foyer. Smally schlug den Vorhang zum eigentlichen Lokal zurück. Keine Gäste, keine Musiker auf dem Podium, kein Mixer und keine Barmädchen hinter der Theke. Der ›Seemann‹ überquerte die Tanzfläche, schob sich an Tischen und Sesseln vorbei und stoppte vor einer Tür an der Stirnwand.
    Er drückte auf einen Knopf neben der Tür. Die Tür glitt lautlos zurück. Ein kurzer Gang mündete in einer großen Diele. Von dieser Diele gingen rechts und links ein paar Türen zu irgendwelchen Räumen, aber die Mittelwand wurde zu zwei Dritteln von einem großen Vorhang verdeckt.
    Ein Mann schlug diesen Vorhang zurück. Es war ein großer schlanker Mann mit ersten grauen Fäden an den Schläfen. Sein Gesicht war auf den ersten Blick fast hübsch zu nennen. Beim zweiten Blick sah man, daß es zu scharf geschnitten war, um sympathisch zu wirken. Ich hatte den Mann beim Prozeß als einen der Zeugen gesehen. Er hieß James Lemon und galt offiziell als Hollets Sekretär.
    »Kommt herein«, sagte Lemon und betätigte irgendeinen Mechanismus, der den Vorhang wie auf einer Bühne zur Seite raffte, so daß der Blick in den dahinterliegenden Raum freigegeben wurde. Der erste Gegenstand, der ins Auge sprang, war ein mächtiger Schreibtisch. Vor diesem Schreibtisch saß auf einem Stuhl Grit Hansen. Ihre Arme waren nach hinten gedreht und an dem Stuhl festgebunden. Ihr hübsches blondes Haar hing ihr in Strähnen in die Stirn. Die Augen hatte sie weit aufgerissen. Aus ihrer Nase rann ein wenig Blut. Der eine Ärmel ihres Kleides war abgerissen. Neben ihr stand ein häßliches Untier von Mann in einem weißen Hemd, dessen Ärmel hochgekrempelt waren. Er hatte dicke gespaltene Lippen und große, helle, aus den Höhlen quellende Augen. Ich kannte ihn. Sein Name stand in der Kartei der New Yorker Polizei. Er hieß Amsel Kosowsky. Verglichen mit ihm war selbst Rag Aguzzo beinahe noch ein ehrenwerter Mann.
    Hinter der gefesselten Grit saß eine Frau in langen Hosen und einem Pullover auf der Schreibtischkante. Trotz der saloppen Kleidung trug sie ein schweres Brillanthalsband. Ihr Gesicht war gutgeschnitten, aber hart. Der Mund war grell geschminkt, und ihr üppiges weizenblondes Haar legte sich in einer strengen Frisur um ihren Kopf.
    In der Hand hielt sie eine Pistole, kein Spielzeugding mit Perlmuttergriff und poliertem Lauf, sondern eine solide Waffe vom Kaliber 75. Der Lauf war genau gegen Grit Healthys Kopf gerichtet, und die ganze Sache wurde nicht harmloser dadurch, daß an einem Finger der Hand, die die Waffe hielt, ein mächtiger Brillant blitzte.
    »Kommt herein!« befahl Jane Hollet. »James, schließe den Vorhang wieder!«
    ***
    Hinter mir schrie John auf: »Grit!«
    Er stürzte an mir vorbei auf seine Frau zu.
    Ich schob ihm ein Bein in den Weg. Es mag grausam klingen, aber ich konnte nichts gebrauchen, was die Situation komplizierte. Sie war ohnedies geladen genug.
    Healthy stolperte und landete auf dem Teppich, aber er schien es gar nicht zu bemerken. Er sprang auf und wollte auf Grit zu, die »John, John!« wimmerte.
    Jim Raggers und Aguzzo standen am
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