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0155 - Gefangen im Horror-Haus

0155 - Gefangen im Horror-Haus

Titel: 0155 - Gefangen im Horror-Haus
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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schutzlos!« korrigierte er zerknirscht.
    Er versuchte zu rekonstruieren, was er da auf dem Chefsessel gesehen hatte. Es gelang nicht mehr. Aber der Anblick war grauenhaft gewesen. Daran konnte er sich erinnern.
    Belial! Ja, dieses Wort hatte er gemurmelt, ehe ihn die Bewußtlosigkeit ereilte. Horvath grübelte darüber nach. Belial war ein althebräisches Wort und bedeutete: der Teufel!
    Wie war er darauf gekommen? Wer oder was hatte ihm dieses Wort eingegeben?
    Horvath grübelte nach. Er wußte, daß er manchmal unerklärliche Eingebungen hatte, seit damals, als er… Rasch verdrängte er die Erinnerung daran, ehe sie sich selbständig machte. Alles zu seiner Zeit. Jetzt war gewiß nicht der richtige Augenblick dafür.
    Brüsk wandte er sich ab. Als er hinausschritt, fühlte er sich wieder einigermaßen erholt. Nur die Wirkungslosigkeit seiner Schutzbanner machte ihm zu schaffen. Auch der Todesknochen war unter der Einwirkung unerklärlicher Kräfte vergangen. Eine unglaubliche Tatsache, denn dieses Ding war die universale Waffe australischer Medizinmänner.
    Lee Horvath wußte es, denn er war fast zehn Jahre unter australischen Ureinwohnern gewesen. Er hatte dort mehr gelernt und erfahren als ein normaler Mensch überhaupt verkraften konnte. Und er lebte noch! Nicht nur das: Er konnte einem australischen Medizinmann sogar etwas vormachen!
    Er knirschte mit den Zähnen, weil die Erinnerung jetzt doch kommen wollte -trotz seines Widerstandes.
    Er ging zum Lift. Einige Angestellte kamen ihm entgegen. Sie bekleideten hohe Positionen innerhalb des Konzerns, sonst wären ihre Büros nicht in der Chefetage gewesen. Eine Kleinigkeit für Horvath, für die Männer und Frauen gewissermaßen unsichtbar zu bleiben. Sie- nahmen keinerlei Notiz von ihm, unterhielten sich, als sei er nicht vorhanden.
    Gemeinsam mit ihnen fuhr er abwärts.
    Er verließ das riesige Gebäude der HL-LONDON-TRUST-COMPANY ohne Aufenthalt. Die ältere Dame in der Portiersloge sah nicht einmal auf. Auch der Wachmann, der im Hintergrund der Halle herumlungerte, schien nicht einmal zu ahnen, daß noch vor Minuten sein höchster Chef in tödlicher Gefahr geschwebt hatte.
    Dieser Chef allerdings hatte die Sache selbst bereinigt - und zwar perfekter als es Horvath recht war!
    »Doug Langton!« murmelte der Mann vor sich hin, und auch diesmal klang es wie ein Fluch.
    Er ging zum Parkplatz und bestieg seinen Wagen. Mit schreienden Pneus fuhr er los, bog auf die Hauptstraße, fädelte sich mühelos in den Verkehr. Die Sonne stand ziemlich dicht über dem Horizont. Horvath wollte sich beeilen. Sein Ziel kannte er.
    Und abermals dieser Name: »Doug Langton!« Horvath zischte ihn durch die Zähne und hieb auf das Lenkrad, als wäre es sein ärgster Feind.
    Horvath ließ sich vom Verkehr treiben. Allmählich näherte er sich den Randgebieten von Groß-London. Die Gegend bekam mehr ländlichen Charakter, die Häuser lagen weiter auseinander.
    Nicht mehr weit! dachte er und beschleunigte unwillkürlich.
    Weiter vorn war eine Kreuzung. Er mußte sie überqueren. Ein paar Häuser rahmten die Straßen der Kreuzung ein. Die Ampelanlage stand auf Rot. Horvath ging etwas mit dem Gas herunter. Noch hundert Yards bis zur Kreuzung. Die Ampel sprang auf Grün. Horvath trat auf das Gaspedal. Der schwere Wagen machte prompt einen Satz nach vorn.
    Zehn Yards bis zur Kreuzung. Horvath war viel zu schnell, doch es kümmerte ihn nicht.
    Die Ampel. Sein Blick streifte die Anzeige.
    Rot!
    Konnte er sich denn so geirrt haben?
    Nein, eine bewußt hervorgerufene Täuschung!
    Der Gegner beginnt zurückzuschlagen! durchzuckte es seinen Schädel, während er mit aller Kraft auf die Bremse trat.
    Ein weiterer Fehler. Von rechts und links schossen Wagen heran. Unschuldige, die nicht damit rechneten, daß Horvath ausgerechnet gleichzeitig mit ihnen die Kreuzung passieren wollte.
    Der Wagen Horvaths brach aus. Schlingernd ging er über die Kreuzung hinweg.
    Die anderen Fahrzeuge waren schon da. Horvath erlebte alles wie in Zeitlupe. Er sah die schreckverzerrten Gesichter der Fahrer, die ihrerseits bremsten. Vergeblich! Der Abstand war einfach zu klein!
    Horvath wollte sich schützen, doch seine Magie wurde gelähmt. Der Gegner wollte seinen Tod. Horvath hatte das Erlebnis im Chefbüro von HL nur überlebt, weil ihm die gegnerische Macht nicht direkt etwas anhaben konnte. Sie mußte auf andere Weise versuchen, ihn zu erledigen.
    Beispielsweise wie im Moment!
    Horvath schrie gepeinigt. Er bäumte
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