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0154 - Staatsgeheimnis

0154 - Staatsgeheimnis

Titel: 0154 - Staatsgeheimnis
Autoren: Staatsgeheimnis
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wurde von vier Kugeln im Rücken getroffen. Auf seinem Gesicht malte sich einen Augenblick lang grenzenlose Überraschung, dann glitt seine Hand vom Türgriff, das rechte Knie knickte ein, und er fiel langsam, sich leicht drehend und in gespenstischer Lautlosigkeit auf den nassen Bürgersteig.
    »Los, rein in den Wagen!«, rief der eine der beiden Mörder dem verdutzten, vom Schreck fast gelähmten Mann zu, der gerade hatte einsteigen wollen. Mit zwei harten Griffen half der Gangster seinem Befehl nach.
    Inzwischen war der andere schon rings um den Wagen herumgelaufen und hatte sich ans Steuer gesetzt. Eine Sekunde später jagte das Fahrzeug auch schon davon.
    Auf dem Bürgersteig lag Floyd Dillinger, sechsundzwanzig Jahre alt, von vier Kugeln gleichzeitig getroffen.
    Er lag mit dem Gesicht halb in der Pfütze, aber er spürte nichts mehr davon. Ganz langsam färbte sich die Pfütze rot…
    ***
    Als das Telefon in unserem Office klingelte, waren Phil und ich gerade damit beschäftigt, Kaffee zu trinken, den wir uns aus der Kantine hatten kommen lassen. Ich nahm den Hörer und nannte meinen Namen.
    »Hallo, Jerry!«, sagte eine Stimme, die mir ein bisschen aufgeregt vorkam. »Hier ist die Zentrale. Ihr sollt sofort rauf zum Gebäude der Atom-Energie-Kommission fahren! Befehl vom Chef.«
    »Okay, was ist denn dort los?«
    »Kidnapping.«
    »Kid…«
    Mir blieb das Wort im Hals stecken. Es gibt eine Menge Fälle, die verdammt unangenehm werden können, aber Kidnapping gehört zu denen, die für die Polizei am schlimmsten sind. Weil man immer darauf Rücksicht nehmen muss, dass die Gangster ja die entführte Person in der Gewalt haben.
    »Okay«, sagte ich nur noch und ließ den Hörer zurück auf die Gabel fallen.
    Phil sah mich gespannt an.
    »Was ist los?«
    Ich sagte es ihm. Er runzelte die Stirn.
    »Das fehlt uns gerade noch! Und ich hatte schon gedacht, heute wäre mal ein ruhiger Tag! Los, komm! Aber das sage ich dir: Kriege ich diese Kidnapper vor die Fäuste, dann sollen sie sich verdammt in acht nehmen! Verfluchte Bande!«
    Ab und zu hat mein Freund Phil mal seinen ruhigen Tag, und wer ihn dann aufscheucht, der muss sehr vorsichtig sein.
    Wir nahmen unsere Mäntel vom Garderobenhaken, stülpten die Hüte auf und zogen die Mäntel an, während wir schon den Flur entlangliefen zu den Lifts.
    Wir drückten alle erreichbaren Knöpfe, aber es dauerte dennoch eine Minute, bis einer der Fahrstühle bei uns hielt, gingen hinein und fuhren hinab ins Erdgeschoss. Durch die Hintertür gelangten wir auf den Hof, wo mein Jaguar fahrbereit stand.
    Unter dem Scheibenwischer war ein Zettel eingeklemmt, darauf stand, dass der Fahrdienst den Wagen aufgetankt hatte. Wenigstens auf die Kollegen dieser Abteilung konnte man sich verlassen.
    Phil schaltete die Sirene ein, während ich an der Ausfahrt wartete. Die Sirene machte uns die Bahn frei, und ich fegte hinaus. Bis hinauf zum Gebäude der AE-Kommission brauchten wir an die zwanzig Minuten.
    Als wir ankamen, sahen wir bereits eine Menge Polizeifahrzeuge. Drei Streifenwagen gehörten zur Stadtpolizei, ungefähr ein halbes Dutzend stammte von der FBI-Mordkommission.
    Wir stellten den Wagen daneben, stiegen aus und schoben uns durch die Kette der Cops, die den ganzen Platz vor der Freitreppe absperrten. Zuerst hielten sie uns für neugierige Reporter, aber als wir ihnen unsere FBI-Ausweise zeigten, ließen sie uns sofort durch.
    Die Mordkommission war bereits an der Arbeit. Ich sah die Leute vom Spurensicherungsdienst mit gesenkten Köpfen den Bürgersteig absuchen. Unser Arzt stand mit Ralph Heal, der die Mordkommission leitete, etwas abseits. Wir gingen hin und begrüßten uns.
    Heal deutete auf den Toten, der noch immer mit dem Gesicht halb in einer Pfütze lag. Der Regen hatte aufgehört, aber das Wetter war unfreundlich wie schon seit ein paar Tagen.
    »Am helllichten Tag!«, sagte Heal. »Dazu gehört eine unglaubliche Dreistigkeit! Der Chef gab mir über Sprechfunk Bescheid, dass ihr beide die Kidnappergeschichte bearbeiten sollt. Die Protokolle von der Arbeit der Mordkommission schicke ich in euer Office. Einverstanden?«
    »Einverstanden«, nickte ich. »Aber jetzt erzähl mir erst einmal, was überhaupt los ist!«
    Heal sah sich suchend um, Dann zeigte er auf einen Mann, der dicht hinter der Absperrung stand und einen weißen Kittel trug.
    »Der Mann dort hat alles gesehen. Er kann es dir besser erzählen als ich. Sprich mit ihm!«
    »Okay.«
    Ich zog Phil einen Schritt
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