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0154 - Staatsgeheimnis

0154 - Staatsgeheimnis

Titel: 0154 - Staatsgeheimnis
Autoren: Staatsgeheimnis
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ohne auch nur den Bruchteil einer Sekunde zu zögern.«
    »Gut, Dr. Hail, Ihre Beobachtung ist sehr aufmerksam gewesen. Bitte, berichten Sie weiter!«
    »In dem Augenblick, als sich mein Bruder schon ein wenig bückte, um in den Wagen zu steigen, traten die beiden Männer von hinten an den Fahrer heran. Es ging alles sehr schnell, sehr schnell. Ich hörte das Geräusch eines Schusses…«
    »Eines einzigen?«
    »Ja. Der Fahrer brach zusammen. Im gleichen Augenblick lief der eine Mann vorn um den Kühler herum auf die Seite, wo sich das Steuer des Wagens befindet, während der andere dicht an meinen Bruder herantrat. Ich konnte nicht sehen, ob er ihn bedrohte oder was er sonst tat, jedenfalls kletterten beide sehr schnell in den Wagen hinein.«
    »Ihr Bruder als letzter?«
    »Aber nein! Mein Bruder natürlich zuerst! Der Gangster kletterte ihm nach und riss die Tür zu. Da fuhr der Wagen auch schon ab. Ich schätze, dass es alles in allem nicht länger als vielleicht eine halbe Minute gedauert hat. Es ging so schnell, dass ich mich von meiner schrecklichen Überraschung erst erholte, als der Wagen schon weg war.«
    »Wenn ich Sie recht verstanden habe, benutzten also die Gangster den Wagen Ihres Bruders zur Flucht?«
    »Den Dienstwagen meines Bruders, ja.«
    »Was für ein Wagen ist das?«
    Er beschrieb mir den Wagen. Mit ein paar Zwischenfragen brachte ich noch Einzelheiten der Beschreibung aus ihm heraus. Dann fragte ich: »Wer weiß die Nummer des Wagens?«
    Die Sekretärin stand auf und rief hastig: »Augenblick, die kann ich finden. Wir haben noch den Anforderungsschein des Wagens abgeheftet!«
    Sie holte einen dicken Ordner aus einem Aktenregal, klappte ihn auf und suchte in den abgehefteten Papieren. Dann sagte sie mir das Kennzeichen.
    Ich stand .bereits am Schreibtisch, hob den Hörer ab und wählte die Nummer des FBI. Unsere Zentrale meldete sich.
    »Cotton«, sagte ich. »Die Funkleitstelle soll sofort an sämtliche FBI-Streifenwagen und an das Hauptquartier der Stadt- und der Staats-Polizei eine Fahndungsmeldung durchgeben. Die Hauptquartiere sollen ihrerseits alle ihre Reviere, Streifen und Streifenwagen verständigen! Der Text lautet: FBI an alle. Vor dem Gebäude der Atom-Energie-Kommission wurde vor ungef ähr einer halben Stunde ein Mitglied der Kommission gekidnappt. Die Gangster ermordeten den Fahrer des Mannes und verwendeten zu ihrer Flucht den Dienstwagen des Gekidnappten. Der entführte Mann heißt John Hail. Das benutzte Fahrzeug ist ein schwarzer Cadillac mit Weißwandreifen und Antenne. Sein Kennzeichen ist BY 2 - 418. Ich wiederhole: BY 2 - 418. Da sich der Entführte in dem Wagen befindet, ist jede feindselige Handlung gegen die Insassen des Wagens zu unterlassen. In gebührendem Abstand ist lediglich die Verfolgung des Wagens aufzunehmen und eine sofortige Verständigung des FBI durchzuführen. Weitere Weisungen ergehen dann vom FBI. Vorsicht, die Kidnapper sind bewaffnet und werden wahrscheinlich nicht zögern, von ihren Waffen Gebrauch zu machen! Der Wagen darf auf keinen Fall gestoppt werden! Ende!«
    Ich legte den Hörer auf und drehte mich wieder um.
    Dr. Hail und Miss van Boure waren leichenblass vor Aufregung.
    ***
    Ich sprach noch eine Weile mit Dr. Hail, weil ich versuchen wollte, eine möglichst genaue Beschreibung der Kidnapper zu erhalten, aber das Ergebnis war sehr dürftig.
    Dr. Hail hatte oben am Portal gestanden, und fünfzig Stufen sind eine ganz schöne Entfernung. Er konnte von den Männern nicht viel mehr sagen, als dass sie weder auffallend groß noch außergewöhnlich klein gewesen seien. Die Farbe ihrer Mäntel und Hüte gab er mit einem mittleren Grau an, doch konnte er sich hierauf schon nicht mehr zuverlässig besinnen. Auf keinen Fall habe es sich um grelle Farben gehandelt.
    Danach ließ ich mir von Miss van Boure einiges über John Hail und seine Arbeit erzählen.
    John Hail war sechsunddreißig Jahre alt, unverheiratet und etwa von meiner Größe, wie die Sekretärin sagte. Er sei seit vier Jahren Chef der Organisation der Atom-Energie-Kommission. Mit wissenschaftlichen Dingen hätten sie nichts zu tun. John Hail sei in den letzten Tagen nicht anders gewesen als sonst. Er habe keine Anzeichen von Nervosität, Furcht oder Angst gezeigt. Dass er bedroht gewesen‘sei, habe er sicher nicht gewusst, sonst hätte er bestimmt mit ihr darüber gesprochen.
    Ich schrieb mir seine Adresse auf und bedankte mich fürs Erste.
    »Wenn wir weitere Fragen haben, werden wir
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