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0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

Titel: 0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«
Autoren: Wir gegen das »Hirn von Frisco«
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Wagen an.
    »Post Street!«, sagte der Beifahrer und wandte sich zu mir um. »Sollen wir auf Sie warten, Mister Cotton?«
    »Wird nicht nötig sein. Danke…«
    Ich stieg aus, nickte den beiden noch zu, und im gleichen Augenblick klatschten die Kugeln blechern gegen die Wagenseite. Das Feuer kam aus der gegenüberliegenden Toreinfahrt. Eine Mietskaserne, acht Stockwerke hoch und breit wie der Verwaltungsbau von Ford in Detroit.
    Aufheulend fuhr der Streifenwagen an, wendete in rasendem Tempo, und ich warf mich platt wie eine Flunder in den Dreck.
    Es ging alles innerhalb weniger Sekunden vor sich. Eine Falle, bei Gott. Sie hatten mir vor Culvers Wohnung auf gelauert. Meine mit so viel Sorgfalt gewählte Maskierung war geplatzt wie eine überreife Melone. Aber wie? Wer hat da nicht dichtgehalten? Wer konnte ahnen, dass Jack Emmerson der G-man Jerry Cotton war?
    Im Moment war keine Zeit zum Überlegen. Zehn Yard vielleicht robbte ich über das schmutzige Pflaster, während ich den Hauseingang im Auge behielt. Der Streifenwagen heulte dicht am Versteck des Schützen vorbei. Grell blitzten die Abschüsse der Polizeicolts.
    Eine Gestalt torkelte aus der Finsternis hervor, blieb im Lichtschein der Straßenlaterne schwankend stehen und brach in die Knie. Metall klirrte auf den Beton.
    Ich begann zu laufen. Die zwei Cops kamen von der anderen Seite, leuchteten dem Mann ins Gesicht und nahmen die Maschinenpistole auf.
    Das Gesicht des jungen Mannes kannte ich. Er war mir aufgefallen, als ich nah meinem Zusammentreffen mit Culver das Quick-Lunch in der Harrison Street Ecke Palm Spring Avenue verlassen hatte. Er war mir nachgegangen…
    »Erledigt«, sagte der Fahrer aufgeregt. »Das war knapp, was? Kennen Sie ihn, Mister Cotton?«
    »Nur seinem Aussehen nach. Hat er Papiere bei sich?«
    »Das hier bloß… Eine Versicherungskarte. Harold Beale…«
    »Nie gehört. Fragen Sie im Headquarter an, was über einen Beale bekannt ist. Sie kommen mit, Sergeant!«
    Ich rannte auf das Haus zu, stürmte die zwei Treppen hinauf und sah die eingeschlagene Scheibe im Rahmen der Wohnungstür. Auf dem rostroten Teppich fanden wir Daniel Culver liegen. Mit dem Gesicht nach unten…
    »Mordkommission Frisco, schnell… Hallo? Hier spricht Jerry Cotton. FBI, ja. Post Street 9, zweite Etage. Telefon? Was für ein Telefon? Die Nummer…? Achtzehn nullachtachtzig. Rosato soll die Wagen schicken. Verständigen Sie Special Agent in Charge Cowan vom FBI-Kommando in Berkeley, dass Dan Culver ermordet worden ist.«
    »Die Wagen fahren sofort los«, kam die gelassene Stimme es Einsatzleiters aus dem Headquarter. »Ich habe eine Nachricht für Sie, Mister Cotton. Für eben die Nummer, die Sie angaben. Ich versuchte seit einer halben Stunde, Sie unter achtzehnnullachtachtzig zu erreichen. Es hat sich niemand gemeldet.«
    »Hören Sie, der Teilnehmer ist tot. Die Nummer gehört Dan Culver, einem Agenten des FBI. Ich muss Rosato sprechen.«
    »Er ist auf dem Weg zum Headquarter, Mister Cotton.«
    »Ich kann hier nichts mehr tun. Zwei Beamte werden Rosatos Kommando erwarten. Der Captain findet mich bei Mister Fleisher im Sunset Boulevard.«
    Eine verteufelte Nacht, alles was recht war. Und ich konnte noch nicht einmal behaupten, dass wir weiterkamen. Der Fall wurde nur immer verwickelter und undurchsichtiger.
    Mit großen Sprüngen nahm ich die Treppenstufen. Das Haus hallte wider von meinen Tritten. Ein Geschäftsgebäude mittlerer Bedeutung, in dem sich ein paar Privatapartments befanden. Culver hatte unsere Gegner unterschätzt. Sie ließen es gar nicht erst darauf ankommen, ob wir eine Gefahr für sie wurden oder nicht. Sie schlugen zu, wie auch eine schwarze Mamba ihren tödlichen Angriff startet, ohne selbst in Bedrängnis zu sein.
    Doch das »Hirn von Frisco« war gefährlicher als jede Giftschlange.
    ***
    Ben Fleisher schaukelte in einem sesselartigen Liegestuhl, polierte seine kurz geschnittenen Nägel am Ärmel und stieß dichte Tabakwolken durch die Nase. Die Luft im Zimmer war verbraucht und abgestanden, trotz der halb geöffneten Klappfenster. In regelmäßigen Abständen zuckten bunte Blitze über Fleishers Gesicht, färbten es tief rot und violett, dann wieder grün und blau.
    Sämtliche Lampen in der Wohnung waren aus. Nur die Leuchtreklame erhellte das Apartment.
    »Vor vielleicht zehn Minuten ist sie los«, erklärte Fleisher gähnend. »Harrow hat sich auf die Socken gemacht und ist hinter den beiden her, Mister Cotton.«
    »Wissen Sie was
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