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0152 - Der Tod aus der Urne

0152 - Der Tod aus der Urne

Titel: 0152 - Der Tod aus der Urne
Autoren: A.F. Morland
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Birmingham sofort zurückgeflogen, als man ihm die Todesnachricht telefonisch übermittelte - rannte im Zimmer auf und ab.
    Und Professor Zamorra saß zwischen diesen beiden leidgeprüften Menschen und war nicht in der Lage, sie in irgendeiner Weise zu trösten. Der Parapsychologe hatte sich einen Plan zurechtgelegt, den er in der kommenden Nacht auszuführen gedachte.
    Der Tod von James Shreiner war auch für ihn ein schwerer Schock gewesen. Zum ersten, weil er den Mann sehr geschätzt hatte, und zum zweiten, weil er sich den Vorwurf nicht ersparen konnte, nicht gut genug aufgepaßt zu haben. Aber hätte er wirklich etwas verhindern können?
    Vermutlich nicht.
    Es war ihm nicht möglich, in die Zukunft zu sehen, also konnte er auch keine vorbeugenden Maßnahmen treffen…
    Bei Shreiners Tod war es nicht mit rechten Dingen zugegangen, soviel stand fest.
    Die Bauarbeiter hatten eine grünliche Stichflamme hochschießen gesehen.
    Shreiner war davor zurückgewichen und in die Tiefe gestürzt. Die Polizei hatte herumgerätselt. Lichtspiegelung? Grünlicher Rauch? Die Uniformierten waren sofort nach dem Todessturz zur 12. Etage hochgefahren. Es gab keinen Brandfleck.
    Das Höllenfeuer hinterläßt nicht immer Spuren. Aber davon hatten die Polizeibeamten keine Ahnung.
    Samuels blieb stehen.
    Für einen Moment war es still in dem großen Raum. Nur Barbaras Schluchzen war zu hören.
    »Erinnern Sie sich an den Drohanruf, von dem ich Ihnen erzählte, Professor?« fragte Ron Samuels. Seine Stimme klang brüchig. Er hatte an James Shreiner sehr gehangen. »Mir oder meiner Familie könne etwas zustoßen, hat dieser verdammte Teufel gesagt. Nun ist es passiert! Bei allen Heiligen, Zamorra, ich sprenge dieses verfluchte Haus mit allen Leuten in die Luft, die sich darin befinden! Ich habe genug!«
    Samuels knallte seine Faust immer wieder auf den Tisch. Tränen schimmerten in seinen Augen. »Wie konnte so etwas passieren? Ich dachte, Sie würden diesem entsetzlichen Spuk ein Ende bereiten.«
    »Ich kann leider keine Wunder vollbringen, Mr. Samuels«, sagte Zamorra ernst. Er konnte Samuels Schmerz durchaus verstehen, und es machte ihm nichts aus, daß er ihm Vorhaltungen machte. Samuels hatte gedacht, aller Sorgen enthoben zu sein, wenn er diesen Fall in Zamorras Hände legte. Nun war er enttäuscht, denn ein Mensch, der ihm sehr nahe stand, hatte sein Leben verloren.
    »Es wird kein weiteres Unglück mehr geben, Mr. Samuels«, sagte Zamorra mit fester Stimme.
    Samuels schaute den Para-Mann mit ruhelosen Augen an. »Was haben Sie vor?«
    »Ich werde den Spuk vernichten«, sagte Zamorra bestimmt.
    »Wann?«
    »Heute nacht.«
    »Mann, warum haben Sie das nicht gestern getan?«
    »Gestern war ich dazu noch nicht in der Lage«, erwiderte Zamorra. Dann erhob er sich und verließ Ron Samuels' Haus. Barbara Shreiners Schluchzen behielt er in seinen Ohren.
    ***
    Die Vorbereitungen waren getroffen. Nervös blickte Zamorra auf seine Uhr.
    Die Zeit brannte ihm auf den Nägeln, aber er wollte nichts überstürzen. Der kleinste Fehler konnte für ihn tödlich sein. Er spürte einen eiskalten Schauer über seinen Rücken laufen, als er an das dachte, was ihm nun bevorstand.
    Er mußte es tun.
    Für Herb Gordon und James Shreiner. Für Rex Atlan und Randolph Sorensen. Die Totenstarre würde sich erst dann aus ihrem Körper lösen, wenn der Spuk, der das veranlaßt hatte, vernichtet war.
    So hoffte Zamorra jedenfalls.
    Es war neun Uhr.
    Während der nächsten halben Stunde lief er in seinem Zimmer auf und ab. Robert Newman klopfte an seine Tür. Er wollte noch ein wenig mit dem Professor plaudern.
    Aber Zamorra hatte im Moment andere Sorgen, deshalb rief er, er läge bereits im Bett, wäre müde und hätte nicht die Absicht, aus den Federn zu kriechen. Newman wünschte ihm eine gute Nacht.
    Eine gute Nacht!
    Gott, das würde alles andere als eine gute Nacht werden. Zamorra würde sich mit dem Satan im Zweikampf messen.
    Ihm war alles andere als wohl in seiner Haut. Aber wenn er den Mut dazu nicht aufbrachte, wer sollte dem Teufel dann entgegentreten? Er haßte diese Ausgeburten der Finsternis. Er verabscheute Geister und Dämonen und all die anderen Unholde.
    Kaum einer kann sich gegen sie auflehnen, und es gibt nur wenige Personen auf der Welt, die diese Scheusale vernichten können.
    Dank seines magischen Amuletts gehörte Zamorra zu jener verschwindend kleinen Zahl von Leuten, die den Abgesandten des Schattenreiches immer wieder Niederlagen
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