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0151 - Signale der Ewigkeit

Titel: 0151 - Signale der Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
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hätte, jemand zu heiraten. Er hatte genug mit sich selbst zu tun. Besonders jetzt.
    „Wer will mich schon?" antwortete er friedfertig und lächelte sanft. „Ich werde immer ein armer einsamer Mann bleiben. Du bist mein Freund, mein einziger wirklicher Freund, Gucky. Glaubst du mir nicht?"
    Gucky betrachtete ihn von oben bis unten.
    „Nein", sagte er dann, griff in die Tasche und reichte Rhodan den Zellaktivator. „So", wandte er sich dann wieder an Bully. „Und nun wiederhole, was du eben gesagt hast."
    Aber Bully hatte dazu keine Gelegenheit mehr. Er nahm gerade von Rhodan den Zellaktivator in Empfang und hängte ihn sich um den Hals. So schnell ging das. So einfach und ohne besonderes Zeremoniell.
    Von einer Sekunde zur anderen war Bully unsterblich geworden.
    Sein Gesicht strahlte, aber Rhodan war ernst geblieben.
    Er hatte längst bemerkt, daß sich dieser Zellaktivator von seinem eigenen gewaltig unterschied.
    „Nun?" pfiff Gucky erwartungsvoll. „Was ist?"
    Bully nickte Rhodan zu und drehte sich dann zu Gucky um. Er bückte sich und sah ihm in die klugen, braunen Augen.
    „Also, ich wiederhole, Gucky: Du bist mein einziger, richtiger und bester Freund. Bist du jetzt zufrieden?"
    Gucky gab ihm die Hand.
    „Danke, Bully. Und ich dachte schon, du wolltest mir den Aktivator abluchsen." Er stolzierte in der Zentrale hin und her. „Und was nun?" Er zeigte auf Oberst Hogard. „Warum macht der Onkel denn seinen Mund nicht zu?"
    Jedes Mitglied der Raumflotten des Imperiums kannte Gucky wenigstens dem Namen nach, aber die wenigsten hatten ihn je in ihrem Leben gesehen. In den vergangenen Jahrhunderten war der Mausbiber so etwas wie eine legendäre Persönlichkeit geworden, über den Tausende von Geschichten kursierten. Gucky wußte das - und er genoß es.
    Oberst Ten Hogard sah in diesem Augenblick wirklich wie ein entgeisterter Onkel aus. Sein weißer Haarkranz stand senkrecht nach oben, weniger wohl deshalb, weil ihn Guckys plötzliches Auftauchen irritiert hatte, sondern wohl mehr wegen Guckys Verhalten den beiden mächtigsten Männern der Galaxis gegenüber.
    Sein Mund klappte zu.
    „Sir ...?" sagte er hilflos und sah Rhodan an. „Ihre Befehle?"
    Gucky ging zu ihm und klopfte ihm wohlwollend auf den Körperteil, den er irrtümlich für den Rücken hielt, was bei seiner Größe von knapp einem Meter leicht zu entschuldigen war.
    „Nichts für ungut, Oberst. An mich muß man sich erst gewöhnen." Er trippelte wieder zu Rhodan und sagte, wobei seine Stimme plötzlich ganz verwundert klang: „Ich habe so das Gefühl, mit diesen verdammten Zelleiern werden wir noch eine Menge Ärger kriegen. Ich bin müde. Wo ist meine Kabine?"
    Rhodan nickte Hogard zu und verließ dann hinter Gucky die Zentrale. Bully folgte ihnen.
    Seine Finger strichen liebkosend über den leichtpulsierenden Metallgegenstand, der sich samtweich gegen die Haut seiner Brust schmiegte. Er spürte die Energie, die ihn plötzlich durchströmte.
     
    *
     
    Nach zwei Flugtagen näherte sich die NOSTASA der Position des Kunstplaneten Wanderer, auf dem das unbegreifliche und unsterbliche Wesen existierte, das - nach seinen eigenen Angaben - aus der Vergeistigung einer verschollenen Rasse hervorgegangen war.
    Es oder auch: der Unsterbliche.
    Die Orter des Kreuzers sprachen an. Irgendwo in der Leere des Raumes war Materie, wenn sie auch von einem Zeitfeld eingehüllt war. Wanderer war eine flache und fast ebene Scheibe, über die sich ein künstlicher Himmel wölbte, mit einer künstlichen Sonne und einer ebenfalls künstlichen, aber für Menschen durchaus geeigneten Atmosphäre.
    Wanderer durchzog auf einer selbstgewählten Bahn die Milchstraße. Sie hatte die Form einer langgestreckten Ellipse.
    Einer der beiden Brennpunkte war merkwürdigerweise die Sonne des Solsystems.
    Der Planet war relativ klein und nur ein winziges Staubkorn in der Unendlichkeit des Raumes. Gleichzeitig aber war es auch das erstaunlichste Staubkörnchen der Galaxis. Jeder Gegenstand auf seiner Oberfläche, ob Gebirge, Meer, Steppen, Gebäude oder Lebewesen, war zu Materie gewordener Gedanke. Der Unsterbliche formte sich seine Umgebung ganz nach seinem Willen.
    Ein materialisierter Traum, hatte Rhodan einmal gesagt.
    Die NOSTASA hatte ihre Geschwindigkeit weiter verringert. Halb so schnell wie das Licht strebte sie auf den noch unsichtbaren Punkt zu, der sich nur auf dem Orterschirm als winziger Fleck abzeichnete.
    Rhodan, Bully und Gucky hielten sich in der
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