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0150 - Die Spezialisten der USO

Titel: 0150 - Die Spezialisten der USO
Autoren: Unbekannt
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mit vollem Fahrtüberschuß auf die Wandöffnung zu.
    Ich wußte, daß ich wie ein Wahnsinniger schrie. Eine parapsychische Gewalt wollte mich zwingen, jede vernünftige Tätigkeit aufzugeben und auf alles einzuschlagen und zu schießen.
    Ich flog trotzdem mit schnellen Flügelschlägen weiter, bis sich vor mir ein Hohlraum auftat.
    Auf einem Felsblock lag ein bläulich fluoreszierender Körper, der mich jetzt, da ich ihn direkt sah, ganz in seinen Bann schlug. Ich vergaß alles, was ich mir vorgenommen hatte. Die paranormale Strahlfront überflutete mich völlig, und ich begann endgültig zu wüten.
    Allerdings hatte ich mein Unterbewußtsein noch vor dem Anflug suggestiv so beeinflußt, daß ich unwillkürlich richtig handelte. Es gelang mir mit dem Rest meiner Willenskraft, den unbezwingbaren Zorn ausschließlich auf das Gerät zu richten.
    Ich unterwarf mich der Strahlung, flog jedoch weiterhin auf den Aktivator zu. Vom Zerstörungswahn besessen, stürzte ich mich mit der Maschine auf das Gerät, schob die Arme aus dem Brustluk und umfaßte das schimmernde Metall. Im gleichen Augenblick erlosch der ungeheure Druck. Jemand lachte so laut, daß ich glaubte, mein Kopf müsse bersten.
    „Willkommen", sagte die telepathische Stimme. „Hüte dein Gut und versuche, wenigstens eine Stunde lang unsterblich zu sein."
    Wieder erklang das Lachen, um dann zu verstummen. Ich lag fast besinnungslos über dem Apparat, den ich kaum mit den Armen umspannen konnte.
    Keuchend und ständig nervöser werdend, kletterte ich aus der Maschine und suchte nach einer Lösung. Da vernahm ich ein Geräusch. Ich zog die Waffe und ging in Deckung.
    „Ich bin es, Melbar Kasom", dröhnte die Stimme des Ertrusers.
    „Du mußt ihn gefunden haben, oder die Strahlung hätte nicht plötzlich aufgehört. Lemy, wo steckst du? Lemy...!"
    Ich meldete mich, und Kasom kam in die Höhle gestürmt. Den Aktivator, der einem Mann das ewige Leben verleihen konnte, ließ er unbeachtet.
    „Die Akonen werden in spätestens fünf Minuten wissen, daß die Irrsinnsstrahlung erloschen ist. Zwei Panzer stehen vor der Schlucht, in der du den Tollwütigen gesehen hast. Wer von uns bringt das Ei in Sicherheit?"
    „Du hättest nicht kommen dürfen", ächzte ich, noch immer von Kopfschmerzen und Übelkeit geplagt. „Wie willst du aus dem Kessel entfliehen? Man wird den einzigen Zugang blockieren."
    „Ich mußte nach dir sehen, Kleiner. Wenn dir etwas passiert wäre, hätte ich wenigstens noch versuchen können, den Aktivator in Sicherheit zu bringen. In der Südwand gibt es eine Aufstiegsmöglichkeit. Es kann allerdings sein, daß ich überrascht werde. Wer von uns soll das Gerät an sich nehmen?"
    Wir sprachen nicht mehr viel. Melbar zog aus seinen unergründlichen Taschen meinen Mikro-Gravitationsneutralisator hervor, und ich schnallte ihn auf den Rücken. Dadurch wurde mein Körpergewicht aufgehoben und der Kubu entlastet.
    Ich warf die Ausrüstung aus dem Laderaum und behielt nur meinen Hypersender. Der Zellaktivator war an einer Kette befestigt, an der er auch getragen wurde. Diese Kette schlang Kasom um die Kububeine und verknotete sie.
    Ich stieg in die Maschine und legte die Sicherheitsgurte an. Der Große trug mich hinaus. Im Freien angekommen, warf er mich in die Luft, und ich nahm mit voller Maschinenkraft Fahrt auf. Als die Geröllwüste in meinem Blickfeld auftauchte, hing Kasom schon in der Steilwand und begann mit seinem Aufstieg. Minuten später war im Talkessel die Hölle los.
    Panzerfahrzeuge preschten durch den Zugangscanon und fuhren auf die Höhle zu. Ich saß am Rand der Kesselwandung und spähte nach unten. Kasoms Körperwärme erzeugte ein schwaches Infrarotbild, das sich aber kaum von dem noch erhitzten Gestein abhob. Zu allem entschlossen, fuhr ich die Schnabelkanone aus und nahm einen Panzer aufs Korn. Der Sprechfunkverkehr der Akonen wurde so stark, daß ich es wagen konnte, mit Melbar Verbindung aufzunehmen.
    „Wo bist du, Dicker?"
    „Die Hälfte habe ich geschafft", antwortete er. „Bist du in Sicherheit?"
    „Ja, ich habe die Hochlandwüste erreicht."
    „Dann fliege weiter."
    „Nicht ohne dich."
    „Rede keinen Unsinn, Kleiner. Das Gerät ist wichtiger als alles andere. Fliege hinab in die Ebene, strahle deinen Notruf ab und wechsle den Standort. Ich verstecke mich und gebe später Peilzeichen."
    Ich wartete trotzdem, bis Kasom oben ankam. Weit unter uns brach ein Feuergefecht aus, das anscheinend auf einem Irrtum beruhte. Als
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