Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
015 - Zombie-Wahn

015 - Zombie-Wahn

Titel: 015 - Zombie-Wahn
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Streichholzschachtel, mit einem besonders
lichtstarken Objektiv ausgerüstet und mit einem Film geladen.
    Diese Kamera hatte Iwan bei seinem
ersten Besuch im Zimmer des Engländers nicht entdeckt. Offenbar trug Lovell zu
diesem Zeitpunkt die Kamera schon bei sich. Insgesamt acht Aufnahmen hatte er
bisher damit gemacht. Auch wieder Köpfe?
    Kunaritschew steckte die Kamera
ein.
    »Was machen Sie da, Monsieur?«
wunderte sich Delacroix.
    »Ich beschlagnahme diese Kamera,
Monsieur, mehr nicht.«
    »Aber dazu haben Sie kein Recht.
Wenn unser Polizeichef, Monsieur Potte, kommt, wird er fragen …«
    »Und ich werde ihm darauf
antworten. Ich nehme an, daß Monsieur Potte sehr damit einverstanden ist«, warf
X-RAY-7 rasch ein, noch ehe Delacroix seinen Satz zu Ende sprechen konnte.
    »Haben Sie etwas mit der Polizei zu
tun?«
    »Nicht direkt, Monsieur. Nur ein
bißchen. Sie brauchen keine Bedenken zu haben …, es hat alles seine
Richtigkeit.«
    Er öffnete das blutdurchtränkte
Hemd des Toten.
    Zwei Einschüsse steckten in der
Brust.
    Aber Kunaritschew sah noch mehr.
    Die Würgemale am Hals!
Blauunterlaufene Streifen, gelbe Flecke, die Druckstellen anzeigten.
    Ehe James Lovell erschossen worden
war, hatte man ihn erwürgt!
    Die Erkenntnis traf ihn blitzartig.
Und als sich Erkennen in seinen Augen spiegelte, traf ihn nicht minder
blitzartig die Reaktion.
    Der Tote schlug die Augen auf. Im
gleichen Moment schossen seine Arme nach vorn. Kräftige Hände umschlossen
Kunaritschews Gelenke …
    James Lovell – war ein Zombie!
     
    ●
     
    Die Muskeln des PSA-Agenten
spannten sich augenblicklich.
    Iwan stieg ruckartig in die Höhe,
während seine Rechte gleichzeitig nach vorn stieß und dem Zombie gegen das Kinn
schmetterte.
    Der Kopf der lebenden Leiche flog
zurück. Aber Lovell ließ nicht los! Mit ungeheurer Kraft umklammerte er
Kunaritschew, auch dann noch, als der Russe sich geistesgegenwärtig nach vorn
warf und die Eigenkraft des Untoten ausnutzte, um seinen Haken anzubringen.
    Das alles nützte nichts!
    Stahlklammern schienen seine
Gelenke zu umhüllen.
    Die Kraft, die in einem Zombie
steckte, ging nicht auf natürliche, nicht auf normale Muskelreaktionen zurück.
    Was ein Zombie festhielt, mit dem
schien er verwachsen zu sein, wenn man nicht rechtzeitig genug reagierte.
    Iwan mußte sich gestehen, daß er
eine zehntel Sekunde zu spät die Wahrheit zu ahnen begann. Das wurde ihm nun
zum Verhängnis.
    Doch der durchtrainierte Körper des
Russen hatte dem Angreifer einiges entgegenzusetzen.
    Iwan riß den Zombie förmlich mit
nach oben, als er sah, daß ihm keine andere Wahl blieb. Er riß sein Bein hoch
und rammte es der lebenden Leiche in die Magengrube. Keine Reaktion …
    Iwan bückte sich und zerrte Lovell
mit, und zwar in einer derartig verdrehten Stellung, daß jeder andere
losgelassen hätte. In Lovells Gelenken knackte es. Sein Handgelenk brach, aber
die Finger schlossen sich noch immer um Kunaritschew.
    Jetzt ein scharfer Ruck …, der
Zugriff lockerte sich etwas.
    Alles geschah in einem derartigen
Tempo, daß die einzelnen Bewegungen des Russen kaum zu verfolgen waren.
    Da schaffte er es.
    Er drehte seine Rechte aus den
schlaff gewordenen Fingern heraus. Die Kraft des Untoten war noch immer
ungebrochen.
    Doch nun konnte er seine Hand so drehen, daß die Beretta, die Evelyne Delacroix ihm gegeben hatte, genau auf
den Zombie wies.
    Iwan drückte ab. Hart und trocken
bellte der Schuß auf.
    In der Eile hatte er nicht richtig
zielen können. Die Kugel drang in den Hals Lovells und hielt ihn keine Sekunde
davon ab, weiter gegen den Feind zu kämpfen.
    Das Projektil schlug praktisch in
einen unbeseelten Körper.
    Ein Zombie war nur zu Fall zu bringen,
wenn man sein Gehirn zerstörte, ihm den Kopf abschlug oder seinen Leib den
Flammen übergab. Dem Feuer hatte er nichts entgegenzusetzen.
    Iwan wäre froh gewesen, jetzt die
Laser einsetzen zu können. Mit einem besonders intensiven, energiereichen Schuß
hätte er den Untoten in Flammen setzen können, ohne unbedingt dabei den Kopf
treffen zu müssen.
    Da bot sich ihm die Möglichkeit zu
einem zweiten Schuß. Der traf ins Schwarze.
    Die Kugel drang mitten zwischen den
Augen in sein Hirn, und James Lovell starb an diesem Abend zum zweiten Mal.
    Wie vom Blitz gefällt, stürzte er
zu Boden. Mit einem Ruck riß Kunaritschew sich los, um nicht auch noch zu
stürzen.
    Etwas Dunkles wischte durch die
Luft. Ein Arm …
    Er schlug ihm die Beretta aus der
Hand, und dann hingen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher