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015 - Zombie-Wahn

015 - Zombie-Wahn

Titel: 015 - Zombie-Wahn
Autoren: Larry Brent
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seinen Fingern. Kellerboden …
    Das Herz des PSA-Agenten begann
schneller zu schlagen.
    Dies war nicht mehr Pottes
Dienstzimmer. Dies war offenbar eine der Zellen, die der Polizeichef von
Montmirail im Keller eingerichtet hatte.
    Larry kam auf die Beine, fühlte
sich schwach und merkte, daß er noch die kleine Lampe in der Tasche hatte, die
er stets bei sich trug.
    Er knipste die Taschenlampe an und
stellte fest, daß dies tatsächlich jene Zelle war, in der Potte heute abend die
Leiche Chatterands zur vorübergehenden Aufbewahrung brachte.
    Heute abend? Unwillkürlich dachte
er über diesen Begriff nach. Es war ihm unbekannt, wie lange er schon in dieser
Zelle lag.
    Chatterands Leiche zeichnete sich
noch unter der Plane ab.
    Dr. Paquette!
    Er hätte den Toten untersuchen
sollen. War es nicht dazu gekommen – oder war auch Dr. Paquette ein Opfer des
Unbekannten geworden?
    Larry ließ den Lichtstrahl über
Boden und Wände gleiten. Und noch ehe das Licht den hintersten Winkel
ausleuchtete, vernahm X-RAY-3 ein Stöhnen.
    Auf dem kalten, feuchten Boden lag
ein Mann.
    »Potte!«
    Larry wankte durch die kleine
Zelle. Jeder Schritt strengte ihn noch an, die Schmerzen in seinem Hinterkopf
hatten zugenommen, seitdem er aufrecht stand. Er hatte das Gefühl, es hätte
sich dort ein Fremdkörper eingenistet …
    Der Franzose bewegte die Lippen. Er
wirkte krankhaft bleich und sah mitgenommen aus. Auf den ersten Blick war
jedoch keine äußere Verletzung festzustellen.
    »Mir … ist schlecht …, verdammt
nochmal … wie ist mir … so schlecht«, sagte er kaum hörbar. »Monsieur Brent?«
Zwischen seinen Augen entstand eine steile Falte, und Larry lenkte den
Lichtstrahl so, daß er nicht direkt in Pottes Augen stach. »Was ist … denn
passiert?«
    Er versuchte hochzukommen, schaffte
es aber nicht ohne Larrys Hilfe. Es hatte Potte ganz offensichtlich noch
stärker erwischt.
    »Ich weiß ebensowenig wie Sie …«,
murmelte X-RAY-3. »Offenbar wurden wir von jemand, der ein bestimmtes Interesse
an uns beiden hatte, beobachtet, als wir Ihren Dienstraum betraten … Er hat
einen sehr günstigen Augenblick, abgewartet.«
    »Paquette …, die angeforderten
Helfer …, die Zombies! Mein Gott …«, entrann es Pottes Lippen.
    Plötzlich war alles wieder da.
    »Die Zeit …! Wieviel Zeit ist denn
seitdem vergangen?«
    »Das, Monsieur«, entgegnete Larry, »habe
ich mich vor wenigen Minuten auch gefragt. Da hat mein Gehirn auch noch nicht
richtig funktioniert. Mit einem Blick auf Zifferblatt und Datumanzeiger auf dem
Weg von der Bahre bis hierher habe ich das Problem schließlich gelöst.«
    Es war der gleiche Tag, etwa eine
halbe Stunde nach ihrer Ankunft in Pottes Dienstraum.
    »Dann sind sie unterwegs!« stieß
der Franzose hervor, »Sie sind vielleicht schon im Dorf … Paquette, wo ist
Paquette geblieben? Warum ist er nicht gekommen?«
    »Vielleicht ist er dem gleichen
Feind in dem Moment in die Arme gelaufen, als er uns auf Eis gelegt hat. Über
alles Bescheid wußte er ja. Er ist – wie ich – Zeuge Ihres Telefonats geworden.
Haben Sie einen Verdacht, Potte? Wer kann hinter dem Anschlag stecken? Was für
Feinde haben Sie in Montmirail? Wer immer uns hier eingesperrt hat, der weiß
genau, was uns blüht, wenn die Zombies erst mal im Dorf sind! Zombies machen
Zombies. Keiner wird ihnen rechtzeitig und entschlossen genug entgegentreten
können. Die Leute sind ahnungslos. Die Gefahr kommt auf sie zu wie der Blitz
aus heiterem Himmel. Man wird uns nicht verschonen, Potte. Wir sitzen hier
unten in der Falle, und wenn sie kommen, diese Armee des Grauens, dann sind wir
verloren …« Seine Worte waren kaum verklungen, da vernahm er ein leises
scharrendes Geräusch.
    Draußen vor der Zellentür war
jemand.
    Emile Potte sank zurück, und
jegliches Leben schien aus seinem Körper zu weichen.
     
    ●
     
    Das Bett stand am Fenster, und die
Rückenlehne war hochgestellt, damit die Kranke besser nach draußen sehen
konnte.
    Sophie Foche war abgemagert. Ihre
Züge waren von dem langen Krankenlager gezeichnet. Noch jetzt war das Haar der
Frau jedoch fast schwarz, trotz des Alters und der Krankheit zeigten sich nur
wenige graue Strähnen.
    Sophie Foche liebte die stillen
Abende, an denen sie ihren Gedanken nachhing, Bilder der Vergangenheit und
Erinnerungen beschwor – und spazieren sah.
    Es war das Zimmer hinter dem Haus.
Aus dem ersten Stock blickte sie nach unten. Absichtlich ließ sie abends auch
nach Einbruch der Dunkelheit noch das
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