Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
015 - Der Schatz des Poseidon

015 - Der Schatz des Poseidon

Titel: 015 - Der Schatz des Poseidon
Autoren: STAR GATE - das Original
Vom Netzwerk:
drohend.
    Cengiz Ay schluckte und nickte schweigend. Parisi zog die Waffe von seiner Nase zurück und gab ihm damit einen Wink, aufzustehen. Ay gehorchte und ging langsam zur offenen Wohnzimmertür, die auf den engen Flur hinausführte. Der Schwarzgekleidete wies noch einmal ermahnend auf die beiden gefesselten Frauen, bevor er die Tür zwischen sich und Ay schloss.
    Der Raubgräber wischte sich die Stirn mit einem Taschentuch ab. Er hörte, wie der Gleiter heranfuhr und abbremste. Kurz darauf ertönte das durchdringende Summen der Klingel. Ay gab sich einen Ruck und versuchte, seine übliche joviale und unverbindliche Miene aufzusetzen, was jedoch nur teilweise gelang. Das Summen ertönte ein zweites Mal und er öffnete die Haustür.
    Vor ihm stand ein Mann, der einen halben Kopf kleiner war als er selbst und asiatische Gesichtszüge trug.
    »Cengiz Ay?«, fragte der Mann.
    Der Raubgräber nickte wortlos.
    Der Asiate wandte sich zu dem Gleiter um, in dem drei weitere Männer saßen und rief: »Alles in Ordnung! Hier sind wir richtig, Mister Frascati!«
    Ay erstarrte. Frascati! War dieser Mann etwa Lino Frascati, der Chef des Mechanics-Konzerns? Wenn das so war, dann bekam auf einmal alles einen Sinn! Ihm wurde plötzlich klar, was die beiden Männer, die im Morgengrauen in sein Haus eingedrungen waren und seine Nichte und deren Mutter als Geiseln genommen hatten, bezweckten – und welche Rolle ihm selbst in ihrem Vorhaben zukam! Und er erkannte, dass er diesmal in ein Unternehmen verwickelt worden war, das eindeutig eine Nummer zu groß war für ihn.
    Jetzt kam es nur noch darauf an, diesen Tag irgendwie lebend zu überstehen.
    Zwei der Männer im Gleiter stiegen aus, während der dritte – der Fahrer – sitzen blieb, sich dabei aber wachsam nach allen Seiten umsah. Nichts regte sich in dem kleinen Dorf.
    Einer der beiden, untersetzt und grauhaarig, kam auf Cengiz Ay zu, der ihn musterte. Es war tatsächlich Lino Frascati! Obwohl der Konzernchef im allgemeinen die Öffentlichkeit scheute, brachte es seine Position doch mit sich, dass sein Gesicht manchmal in den Nachrichten auftauchte – zuletzt bei der Pressekonferenz anlässlich der Bekanntgabe des Durchbruchs von Mechanics bei der Star Gate-Technik, die in einem regelrechten Tumult geendet hatte.
    Frascati kam ohne Umschweife zur Sache. Er zog eine dreidimensionale Photographie aus der Tasche, auf der Ay sofort das von ihm und Hakan Aslan entdeckte ›Artefakt‹ erkannte.
    »Haben Sie das gefunden?«, fragte der Konzernchef.
    Wieder nickte der Raubgräber schweigend. Neue Schweißperlen begannen sich auf seiner Stirn zu bilden.
    »Man sagte mir, Sie könnten uns zum Fundort führen.« Dabei blickte Frascati Ay scharf an.
    Endlich entrang sich ein Krächzen Ays Kehle, das man mit einiger Phantasie als ein »Ja« deuten konnte. Frascati wies auf den Gleiter. »Es ist noch Platz für eine fünfte Person.«
    Doch der Raubgräber machte keine Anstalten, einzusteigen. Statt dessen schluckte er und fragte dann: »Wollen Sie tatsächlich bis zum Fundort vordringen? Dazu ist eine kleine, äh, Kletterpartie nötig!«
    »Das stört uns nicht, vorausgesetzt, Sie begleiten uns!«
    »Wie viele Personen sollen mit hinunter?«
    Aha , dachte Frascati, also doch: Der Fundort ist unter der Erde!
    »Sagen wir: vier, mit Ihnen«, antwortete der Konzernchef. Einen der Leibwächter gedachte er als Wache zu postieren.
    Ay schüttelte heftig den Kopf. »Das geht nicht; ich habe nur Ausrüstung für maximal drei Personen.« Er grinste. »Wenn Sie natürlich Ihre eigene Ausrüstung bei sich haben …«
    »Schwer möglich, da wir nicht wussten, was uns erwartet«, knurrte Frascati. Er wechselte einen schnellen Blick mit Jackson Chan. »Also gut«, willigte er dann ein. »Drei Personen!«
    Der Raubgräber verzog keinen Miene. »Bin sofort wieder da!«
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Chan, nachdem der Mann im Haus verschwunden war. »In dem Schacht oder der Höhle oder was auch immer könnte eine Falle aufgebaut sein!«
    Frascati zuckte mit den Schultern. »Wir werden auf der Hut sein. Ich muss in jedem Fall dort hinab!«
    Die Tür des Hauses öffnete sich wieder und Cengiz Ay erschien, einen großen und offensichtlich schweren Sack in der Hand. Er hielt ihn dem Asiaten hin; dieser verstaute ihn im Gepäckraum des Gleiters und setzte sich dann neben den Fahrer. Als der Raubgräber ebenfalls einsteigen wollte, hielt ihn Frascati zurück. »Was denn?«, fragte er und musterte ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher