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015 - Der Schatz des Poseidon

015 - Der Schatz des Poseidon

Titel: 015 - Der Schatz des Poseidon
Autoren: STAR GATE - das Original
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Istanbul oder von mir aus auch Ankara. Chan soll einige sehr wertvolle Antiquitäten, die ich erworben habe, persönlich abholen und hierher bringen. Das dürfte kaum Verdacht erregen.«
    »Was ist, wenn dich jemand sprechen will, während du abwesend bist?«, warf Rioja ein.
    »Dann musst du lügen.« Frascati lachte. »Ich bin sicher, dir wird etwas Passendes einfallen!«
    »Für ein paar Stunden bestimmt, aber wenn es länger dauert, wird mir niemand mehr abnehmen, dass du nicht zu erreichen bist – in der jetzigen Situation!«
    Frascati überlegte einen Moment, dann antwortete er: »Ich sollte bis spätestens morgen Abend wieder zurück sein. Oder aber du erhältst eine Nachricht, dass du Fisher und de Anjou einweihen kannst. Aber bis dahin musst du hier die Stellung halten!«
    »Ich werde mein Bestes tun«, versicherte der Sekretär. »Viel Erfolg!«
    »Den können wir brauchen!«
     

6.
     
    »Kommen Sie unverzüglich zu meiner Villa am Erie-See; die Koordinaten werden Ihnen gleich zugehen. Die Wachmannschaft ist informiert; man wird Sie passieren lassen.«
    Aufmerksam betrachtete Clint Fisher, Sicherheitschef von Mechanics Inc. die Aufzeichnung des Gespräches zwischen Lino Frascati und Jackson Chan, das am vorangegangenen Abend geführt worden war. Neben ihm saß Cumbraith Jones, seine Sekretärin, deren Name so falsch war wie ihre Wimpern – doch dies wussten außer ihr und Fisher nur wenige.
    »Was will er ausgerechnet mit diesem Unglücksraben?«, überlegte Fisher laut, nachdem das Gespräch zu Ende war.
    »In diesem Zusammenhang ist vielleicht von Interesse, dass die Flugsicherung vor kurzem den Start von Frascatis Privatjet in Richtung Istanbul gemeldet hat«, antwortete die kleine und beinahe knabenhaft schlanke Frau.
    Fisher zog die früh ergrauten Brauen hoch. »Frascatis Jet? Und wer ist an Bord?«
    »Angeblich nur Chan und die Besatzung.«
    »Zweck des Fluges?«
    »Abholung eines Postens Antiquitäten.« Cumbraith Jones’ spöttisches Lächeln ließ offen, ob es der Begründung des Fluges oder der allseits bekannten Sammelleidenschaft des Konzernchefs galt.
    »Dafür braucht er doch keinen Überlebensspezialisten – schon gar nicht diesen!«
    Jones zuckte mit den Schultern. Ihre Aufgabe war es nur, Fakten zusammenzutragen; daraus Schlüsse zu ziehen oblag dem Sicherheitschef.
    »Einen Überlebensspezialisten, selbst wenn es einer mit Chans Ruf ist, benötigt man nur, wenn es gefährlich zu werden droht«, dozierte Fisher.
    »Ich kann mir vorstellen, dass Antiquitäten von solchem Wert, wie Frascati sie zu erstehen pflegt, allerlei Gesindel anlocken«, fiel Cumbraith Jones ein. Ihr lag daran, das Büro möglichst bald wieder verlassen zu können, denn sie fror. Der Sicherheitschef hatte die Klimaanlage wie üblich viel zu kalt für das Temperaturempfinden eines Normalmenschen eingestellt.
    »Gesindel!« Fisher lachte verächtlich. »Dafür benötigt man keinen Überlebensspezialisten; dafür genügen ein paar gut ausgebildete Bodyguards – und Frascati hat die Besten, nach mir natürlich. Nein, da steckt etwas anderes dahinter! Außerdem hat Frascati das Wort ›Geheimauftrag‹ gebraucht!«
    Der drahtige Mann mit den stets kurz geschnittenen Haaren war während dieser Worte aufgestanden und hatte sich zu der großen Panoramascheibe an der Stirnseite des Büros begeben. Jeder andere hätte den Anblick genossen, der sich ihm hier von einer der obersten Etagen der Konzernzentrale auf Detroit bot, doch Clint Fishers Augen starrten ins Leere. Seine Finger griffen in die Innentasche seines grauen Maßanzugs und holten eine neue Packung Zigarillos heraus. Mechanisch zündete er einen an.
    Cumbraith Jones verzog das Gesicht. Sie befand sich seit zehn Minuten in dem Büro und hatte sich jede einzelne Sekunde davon gefragt, wann der Sicherheitschef mit der Qualmerei anfangen würde. Sie hustete demonstrativ, obwohl sie wusste, dass sich ihr Chef davon nicht beeindrucken ließ.
    In der Tat hatte Fisher Jones’ Unmutsäußerung überhaupt nicht wahrgenommen; dazu war er viel zu sehr in seine Gedanken versunken. Etwas an dieser Antiquitäten-Geschichte war oberfaul und er musste herausfinden, was das war. Warum ein Überlebensspezialist? Und warum ausgerechnet dieser ›Schrecken des Sicherheitsdienstes‹? Es gab genügend andere Spezialisten, die greifbar waren, abgesehen von Jacksons Vetter Haiko Chan, dem er einen ›Urlaub‹ auf dem Mond verpasst hatte und den auf Phönix weilenden. Alle übrigen
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