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015 - Der Moloch

015 - Der Moloch

Titel: 015 - Der Moloch
Autoren: Dämonenkiller
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nach die Gebeine der beiden Männer ausgestoßen wurden. Jetzt verstand Olivaro, was Asmodi mit »Fütterung« gemeint hatte.
    Asmodi seufzte genüßlich. Sein schweißbedecktes Gesicht wirkte nun entspannt und zeigte einen fast seligen Ausdruck. »Der Moloch ist unersättlich«, sagte er bewundernd. »Er verdaut die Nahrung schneller, als ich sie herbeischaffen kann. Wie hat es Ihnen gefallen, Olivaro?«
    »Ich bin beeindruckt. Bisher wußte ich noch gar nichts von der Existenz dieses Monstrums, und ich frage mich, warum Sie mich Zeuge seiner Fütterung werden ließen.«
    »Sie haben recht, Olivaro, das hat einen bestimmten Grund.« Asmodis Tonfall wurde von einem Augenblick zum anderen wütend. Sein Chalkiris-Gesicht zerfloß für die Länge eines Atemzuges zu einer Teufelsfratze. Haßerfüllt stieß er hervor: »Ich wollte Ihnen nur zeigen, welches Schicksal Dorian Hunter erwartet. Sie sollen wissen, daß er kürzlich auf dieser Insel auftauchte und mir ein wichtiges Geschäft kurz vor dem Abschluß sabotierte. Meine Verhandlungspartner haben es mit der Angst zu tun bekommen und Hals über Kopf die Insel verlassen. Es kann Monate dauern, bis der Schaden wiedergutgemacht ist.«
    »Was sind schon Monate für den Fürsten der Finsternis?«
    »Um den Zeitverlust geht es mir gar nicht. Aber Hunter hat mich vor der Schwarzen Familie bloßgestellt, mich auf meiner eigenen Insel geschlagen. Nun ist das Maß voll! Darüber hinaus hat er auch noch Valiora entführt.«
    »An dem Mädchen scheint Ihnen viel zu liegen«, meinte Olivaro wie beiläufig.
    »Sie ist mein Leben! Ich gebe zu, daß sie mich früher sehr gereizt hat, aber das ist schon längst vorbei. Jetzt muß ich befürchten, daß sie meine Existenz gefährdet. Deshalb muß ich sie zurückholen. Und dabei will ich gleichzeitig den Dämonenkiller töten. Er hat mir nun genug Ärger bereitet.«
    »Ich verstehe. Sie haben sich sicherlich auch schon überlegt, wie Sie vorgehen werden. Es genügt Ihnen wohl nicht, Hunter einfach zu töten.«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Asmodi mit satanischem Grinsen. »Da er unsterblich ist, wäre das ein schwacher Trost. Nein, ich will Hunter ein für allemal auslöschen. Und dabei bediene ich mich des Molochs. Es soll eine besonders raffinierte Art der Fütterung dieses unersättlichen Ungeheuers werden.«
    Olivaro blickte wieder in das gigantische Aquarium. Von dem Monstrum war nichts mehr zu sehen; es hatte sich in sein Versteck zurückgezogen.
    »Sind Sie über Hunters nächste Schritte informiert?« fragte Olivaro.
    Asmodi schüttelte den Kopf. »Ich habe mich noch nicht darum gekümmert, weil ich anderes zu tun hatte. Aber jetzt kann ich mich voll und ganz meinen Racheplänen widmen, und wir werden in einer gemeinsamen Seance das Versäumte nachholen. Versuchen wir einmal zu sehen, was Hunter in nächster Zukunft unternehmen wird.«
    Asmodis Augen waren halb geschlossen, und seine schweißnasse Hand tastete sich wieder zu der Olivaros und umschloß sie fest.
    »Ich weiß, daß Dorian Hunter nach seiner Flucht von den Mafiosi aufgefischt wurde. Aber er kann ihnen nicht trauen.« Das Chalkiris-Gesicht drohte bei diesen Worten ständig zu zerfließen, weshalb es so aussah, als würde darin permanent irgendwelche Muskel zucken. »Was also wird Hunter als nächstes tun?«
    »Ich sehe eine Jacht«, sagte Olivaro mit ausdrucksloser Stimme; sein Gesicht war jetzt auch entspannt. »Die Jacht kreuzt in der Ägäis. Jeff Parker, einer seiner Freunde, ist an Bord. Parker besitzt auch ein Flugzeug, das auf dem Flughafen von Izmir steht. Dieses Flugzeug hat sich Hunter schon einmal geborgt. Wenn er erfährt, daß Parker so nahe ist, wird er sich mit ihm in Verbindung setzen.«
    »Kein Zweifel, daß Hunter Parkers Aufenthaltsort herausfindet«, meinte Asmodi. »Von seinen anderen Verbündeten kann er keine Hilfe erwarten. Die sind in London – im Augenblick also unerreichbar für ihn. Ich sehe ganz deutlich, was geschehen wird. Hunter setzt sich von Bord des Mafia-Schiffes mit Parkers Jacht in Verbindung. Die beiden werden einen Treffpunkt vereinbaren, an dem Hunter auf Parkers Jacht umsteigt. Ja, so wird es sein. Und ich werde dem nichts in den Weg legen. Sollen sie nur gemeinsam mit Parkers Jacht in See stechen – mit Izmir als Ziel. Hunter will an das Flugzeug heran, um damit nach Haiti zu fliegen.«
    »Haiti?« In Olivaros Stimme schwang leichtes Erstaunen mit. »Warum Haiti?«
    »Weil Valiora dort geboren ist«, antwortete Asmodi,
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