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0149 - Kampf um die Hundertsonnenwelt

Titel: 0149 - Kampf um die Hundertsonnenwelt
Autoren: Unbekannt
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bestand sie aus hohen r-Werten. Die Warnvorrichtung in seinem Kampfanzug meldete es ihm.
    Und dann krachte es wieder. Seine Außenmikrophone, auf größte Empfindlichkeit geschaltet, brachten ihm den Explosionsknall doppelt laut ans Ohr.
    „Moders", hörte er plötzlich Ras Tschubais beherrschte Stimme, „wie sieht es mit der Energiekapazität Ihres Strahlers aus?"
    „Was für eine Frage", gab der Robotiker über Helmfunk zurück.
    „Noch zwei oder drei Schuß Dauerfeuer, und er ist..."
    Das Wort „leer" ging im dritten Explosionsknall unter. Alle drei hochkletternden Roboter waren Tschubais Schießkunst zum Opfer gefallen.
    Im Teleportersprung landete der Schwarze neben Moders.
    Wortlos drückte er dem Robotiker eine bis an die Kapazitätsgrenze aufgeladene Ersatzwaffe in die Hand. Seine alte Waffe legte Moders zur Seite. „Zur Zeit keine Gefahr?" fragte er über Funk, während Ras Tschubai neben ihm schon wieder verschwunden war, um die beiden übrigen Waffen an die besten Schützen zu verteilen.
    Die blaugleißenden Scheinwerferstrahlen hellten meterbreit das Dunkel um sie herum auf. Wo sie auf Material trafen, beleuchteten sie Ecken, Einbuchtungen, Beulen und verzerrte Winkel.
    „Keine Roboter zu sehen!"
    Er hörte es zum viertenmal. „Wenn diese Maschinenmenschen bloß nicht fliegen könnten!" stöhnte Moders. Erst in diesem Augenblick wurde er sich bewußt, daß ihnen in der letzten halben Stunde kein fliegender Posbi mehr begegnet war.
    Vor einer halben Stunde hatten sie sich noch rund 1200 Meter tiefer befunden, und sie würden sich immer noch dort unten mit Robotern verzweifelt herumschlagen, wenn Ras Tschubai nicht den engen Antigravschacht entdeckt hätte.
    Moders war von allen als Kampfgruppenführer anerkannt worden. Der bescheidene Teleporter, der auf einige tausend Einsätze mehr zurückblicken konnte, hielt sich im Hintergrund.
    „Absteigen! Aber nicht dabei den Hals brechen!" ordnete Moders an. Er kletterte als erster nach unten auf den Gang. In einer Nische hockend, übernahm er den Feuerschutz. Der Teleporter hatte es einfacher. Von der anderen Seite des Ganges blickte er über einen Vorsprung in die entgegengesetzte Richtung.
    Moders hatte Kampfinstinkt entwickelt. Plötzlich schaltete er seinen Scheinwerfer auf zwanzig Prozent über erlaubte Lumenleistung. Dort, wo er Gefahr geahnt hatte, sah er das metallische Glitzern einer Roboterhaut. Die überschwere Desintegratorwaffe lag Moders gut in der Hand. Eine halbe Sekunde später mußte die Hyperinpotronik den Totalverlust eines weiteren Maschinenwesens verbuchen.
    „Wie Sand am Meer!" meinte Moders erbittert.
    Professor Gaston Durand war auf halbem Weg nach unten stehengeblieben, lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, hatte die Strahlwaffe unter den rechten Arm geklemmt und gab daraus Dauerfeuer. Dabei schwenkte er den Lauf langsam nach rechts, kam nach links zurück und richtete ihn anschließend wieder zur anderen Seite.
    Worauf schießt der Professor nur, fragte sich Ras Tschubai in Gedanken.
    In beinahe aussichtsloser Lage auf der 1200-Metersohle, hatte Durand sich plötzlich von einer völlig neuen Seite gezeigt. Er war mit fast selbstmörderischem Mut gegen fliegende Roboter vorgegangen, als hätte er es mit Tontauben zu tun gehabt.
    Tschubais und Moders' Vorhaltungen, sich bei seinem Abwehrfeuer nicht deckungslos hinzustellen, hatte er mit der Bemerkung abgetan: „Was man gelernt hat, verlernt man nie! Als vierzehnjähriger Junge wollte ich einmal Kunstschütze werden!"
    Daran erinnerte sich Tschubai, als es plötzlich taghell wurde und sie feststellen konnten, in welch einem gigantischen Dom sie sich befanden. Riesenaggregat stand neben Riesenaggregat.
    Gewaltige Bogenbrücken mit verdrehten Leitungen stiegen über hundert Meter hoch, besaßen Spannweiten von mehr als dreihundert Meter und schienen die hyperinpotronischen Verbindungswege darzustellen.
    Grauschwarz war die Farbe der bizarren Verkleidungen, eine Farbe, welche die Augen schnell ermüden ließ. Aber unter diesen aufzuckenden Lichtkaskaden dort hinten, auf die der Professor gezielt hatte, erhielt das häßliche Grauschwarz zum erstenmal einen etwas lebhaften, aber unwirklich anmutenden Farbton.
    Tschubai hörte über seinen Helmfunk Moders den Professor fragen: „Professor, was fliegt da in der Luft?"
    Triumphierend sagte der nicht mehr junge Wissenschaftler: „Eine Horde Roboter. Breite, unförmige Kästen, wie ich sie noch nie gesehen habe. Ich interessiere
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