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0149 - Kampf um die Hundertsonnenwelt

Titel: 0149 - Kampf um die Hundertsonnenwelt
Autoren: Unbekannt
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lebend nie aus der Hyperinpotronik herauskommen würden. Sie waren Gefangene des Gehirns auf der Hundertsonnenwelt.
    „Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen, Moders?" fragte Durand.
    „Wir sitzen fest. Die Chance, hier noch einmal herauszukommen, ist gleich Null. So hat es sich wenigstens die Hyperinpotronik ausgerechnet. Sie hat sich aber schon einmal verrechnet, als sie dem Biostoff die Luft abdrehte. Wie ist die augenblickliche Lage?"
    „Im Moment überall ruhig", erwiderte Tschubai, während sechs weitreichende Scheinwerferstrahlen die skurrilen Formen der Maschinenblöcke beleuchteten und die Männer nach Robotern Ausschau hielten.
    Die Maschinenwesen im Gehirn unterschieden sich von den übrigen Posbis dadurch, daß sie weder Biostoff besaßen, noch über eine hypertoyktische Verzahnung verfügten. Sie unterstanden allein diesem Mammut und hatten nie auf die Befehle des Zentralplasmas angesprochen.
    Diese schockierende Entdeckung hatte Moders auf der Sohle gemacht, auf der sie fluchtartig alles hatten stehen und liegen lassen müssen.
    „Die Ruhe vor dem Sturm!" stellte Moders mit Galgenhumor fest.
    „Jetzt müßte ich eigentlich eine Idee haben, da ich doch als Ideenschreck verschrien bin. Aber ich habe keine Ahnung, wie wir dem Gehirn ein Schnippchen schlagen können. Wer kann einen brauchbaren Vorschlag machen?"
    Bedrückendes Schweigen herrschte.
     
    *
     
    Chief-Controller Owen DeSoto mußte sich plötzlich festhalten.
    Obwohl der Boden unter seinen Füßen nicht nachgab, war er der Überzeugung, langsam einzusinken.
    Er schaute zur Tür. Dort stand Monteur Menke Laas, und Laas lachte ihn an.
    „Mann, sind Sie...?"
    „Nein. Chief-Controller, ich bin nicht krank. Man hat mich sogar wieder dienstfähig geschrieben. Herzlichen Dank übrigens, weil sie mir das Tola-Tolgen auf die verbrannte Gesichtshälfte gesprüht haben. Man sieht kaum noch etwas von meiner Verbrennung. Aber nun brauchen Sie mich nicht länger zu fixieren."
    Der Siganese stöhnte. „Vor einer Stunde mehr tot als lebendig und jetzt dienstfähig? Das geht über meinen Verstand. Laas, wie fühlen Sie sich denn?"
    „Ausgezeichnet, DeSoto. Haben Sie herausbekommen, warum es an der Verteilerstation den Kurzschluß gegeben hat?"
    Der Siganese schluckte und erzählte dann. Menke Laas' Augen wurden immer größer, je länger DeSoto berichtete.
    „Das ist ein Ding!" sagte der Monteur impulsiv. „Um ein Haar hätte mich der Verteilerblock ins Jenseits befördert. Sind wir jetzt schon unterwegs, DeSoto?"
    Der Chief-Controller hatte den jungen Monteur vom ersten Augenblick an in sein Herz geschlossen, als er auf die THEODERICH kam. Menke Laas war ein guter Arbeiter mit einem ausgezeichneten Fingerspitzengefühl und zuverlässig. Dieses gute Urteil konnte DeSoto nicht über alle seine Monteure seiner großen Station abgeben.
    In diesem Teil des Superschlachtschiffes wurde das Dröhnen des Kalups durch die großen, laut brummenden Aggregate übertönt.
    DeSoto berichtete, daß die Flotte vor einigen Minuten zum zweitenmal in die Librationszone des Zwischenraumes gegangen wäre.
    „Und was hat sich hier gezeigt?" wollte Laas wissen. „Seit Wochen ist doch von nichts anderem mehr die Rede, als von Materialermüdungserscheinungen. Manchmal habe ich das Gefühl, als glaubten viele, im intergalaktischen Raum spuke es."
    Der Siganese staunte über Laas' gute Beobachtungsgabe. Er selbst hatte bisher mit keinem Menschen darüber gesprochen, aber auch er hatte den gleichen Eindruck, als hätten viele eine instinktive Abneigung gegen den intergalaktischen Raum.
    Sie wechselten noch einige Worte, dann übernahm Menke Laas seine Station wieder, zog den Sessel heran und setzte sich vor die Kontrollen. Achthundert Meter über ihm befand sich das Herz der THEODERICH, die Kommandozentrale. Daß er bald dort oben sein würde, ahnte er nicht.
    Menke Laas war zu jung, um sich noch über seinen Unfall Gedanken zu machen. Er brauchte keine Dauerschäden zu befürchten, und das war für ihn ausschlaggebend.
    Aufmerksam beobachtete er die Instrumente.
    Der Zeiger für magnetische Feldstärke zitterte kaum merklich.
    Laas führte es auf das Flimmern seiner Augenlider zurück. Als er den Zeiger nach einigen Minuten wieder überprüfte, wußte er, daß das Zittern einen anderen Grund haben mußte. Die Oerstedwerte waren nicht mehr stabil.
    „Hm...", brummte er. Er beugte sich vor und beobachtete das Meßinstrument scharf. Einen Eichstrich benutzte er als Bezugspunkt.
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