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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verletzten sie ihn nicht.
    »Elender!« zischte der Vampir. »Wage nie mehr, so über den Herrscher zu sprechen, oder dein Tod wird Jahrmillionen währen!«
    Zamorra blieb ruhig. Er zeigte seinen Triumph nicht. Es war ihm gelungen, den Vampir zu einer unbeherrschten Reaktion zu verleiten. Daraus ließen sich vielerlei Schlüsse ziehen. So, daß dieser ominöse Es’chaton offenbar von den Vampiren vergöttert wurde - und daß sie, diese eiskalten Mörder, auch nicht völlig frei von Gefühlen waren.
    Er versuchte sich vorzustellen, wie eine Begegnung zwischen der Vampirrasse und den schattenhaften, ebenfalls dämonischen Meeghs ausgehen würde…
    »Deine Para-Kräfte«, fuhr der Vampir fort, nachdem er sich etwas beruhigt hatte, »sind anders als die unseren und sehr stark. Wir werden sie dir nehmen und auf einen unseres Volkes übertragen. Danach wird dich der Herrscher richten.«
    Zamorra war sprachlos.
    Sie wollten seine Para-Fähigkeiten auf einen Vampir übertragen?
    »Ja, geht denn das?« murmelte er überrascht, ohne an die Lage zu denken, in der er sich befand.
    »Und ob es geht«, der Vampir lachte meckernd. »Es gibt noch viele andere Dinge, die möglich sind, obgleich ihr Sterblichen sie nicht versteht. Doch wir landen. Bald erfüllt sich dein Schicksal, Zamorra. Du kannst beginnen, deine letzten Stunden zu zählen.«
    Er wandte sich wieder ab und ließ Zamorra im Hintergrund der fünfeckigen Zentrale zurück. Überhaupt basierte fast alles bei den Vampiren auf der Zahl fünf und bildete damit einen unsagbar fremden Eindruck auf Menschen. Es gab kaum Vergleichswerte.
    Das leichte Vibrieren, das Zamorra während des Fluges verspürt hatte, erstarb. Federnd setzte das UFO auf seinen spinnenhaften Teleskopbeinen auf.
    Sie waren auf der Welt des Grauens gelandet!
    In unmittelbarer Nähe der Stadt der Vampire…
    ***
    Peter Kirsts Schrecksekunde dauerte nicht lange. Er sah, wie die Klauen des Panthermannes nach dem Mädchen griffen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, und er schlug zu. Der Verwandelte zuckte zusammen und stieß ein drohendes Knurren aus. Sein Kopf pendelte herum. Tückische Raubtieraugen starrten Peter Kirst drohend an, der verzweifelt bemüht war, seine Panik zu unterdrücken.
    Hinter ihm der Verfolger, und hier in dem vermeintlichen Zufluchtsort eine weitere dieser Kreaturen!
    Eine?
    Nein!
    Auch die anderen Gäste verwandelten sich jetzt. Aus dem Hintergrund schob sich ein riesiges Spinnenwesen hinter dem Tresen hervor. Schauergestalten aller Art waren plötzlich da, Gnome, Kobolde, Drachenwesen, Menschen mit Schuppenhaut, Werwölfe…
    Vampire suchte Peter Kirst in diesem Panoptikum des Grauens vergebens.
    Immer noch hatten sich die Pranken des Panthermannes in Claudias Bluse verhakt. Das Mädchen stemmte sich gegen das Ungeheuer, versuchte sich aus dem ehernen Griff zu befreien. Stoff riß.
    Abermals holte Peter Kirst aus und schlug zu. Er bedauerte es, keine Waffe zu besitzen. Abermals traf seine Faust das Ungeheuer. Benommen schüttelte der Panthermann den Kopf. Mit einem gräßlichen Fauchen ließ er jetzt endlich das Mädchen los.
    »Lauf!« keuchte Peter.
    Claudia Martin wich zurück. Ihre Augen irrten durch den Raum, glitten über die Versammlung von Schreckensvisionen, die sich den beiden Menschen knurrend, zischend, fauchend und geifernd näherten. Es war kaum zu glauben, daß all diese Horrorgestalten vor Augenblicken noch wie normale Gäste in einer normalen Gastwirtschaft ausgesehen hatten.
    Claudia Martin beherrschte sich eisern. Sie sah plötzlich am Gürtel eines Wolfsmannes ein langes Schwert blitzen.
    »Peter - das Schwert!« rief sie ihrem Gefährten zu.
    Der Kopf des jungen Mannes fuhr herum. Für Sekunden nur war er abgelenkt. Doch diese wenigen Sekunden genügten dem Panthermann. Seine Pranken fuhren herab und hinterließen blutige Schrammen auf dem Körper des Mannes, der überrascht aufschrie.
    Er besann sich einiger Judo-Griffe, vermochte das Ungeheuer damit aber nicht abzuschütteln. Ein verzweifelter Kampf entbrannte, während die anderen Gestalten mit unerbittlicher, grausamer Langsamkeit sich näher heranschoben.
    »So lauf doch!« keuchte Peter.
    Doch Claudia Martin schüttelte nur den Kopf. Sie gehörte nicht zu der Sorte Mensch, die einen anderen im Stich ließ. Schließlich war Peter auch nicht davongelaufen, als der Panthermann sie angriff!
    Sie starrte zu dem Wolfsmann mit dem Schwert. Sein Nebenmann besaß ebenfalls eine Waffe, etwas kürzer zwar, aber
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