Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
sie sich und ließ die Verbindung zusammenbrechen. Dann wählte sie erneut. Sie wollte Kommissar LaCourtine in die Leitung bekommen.
    LaCourtine meldete sich sofort. An seiner Stimme erkannte Nicole, in welchem Zustand sich der Mann befand. Nicht helfen können, tatenlos dem unbeschreiblichen Elend zusehen zu müssen, zerrte an seinen Nerven. »Neuigkeiten, Mademoiselle Duval?«
    »Bei mir nicht«, gab sie zurück. »Ich muß wissen, welche Flughäfen in der Nähe noch frei sind. Lapalisse dürfte von der Apathie-Seuche bereits überlaufen sein!«
    »Wollen Sie das Land verlassen?« fragte LaCourtine müde. Nicole schüttelte den Kopf. »Ich will jemanden einfliegen lassen«, sagte sie, »der vielleicht helfen kann, obwohl ich keine großen Hoffnungen habe.«
    »Warten Sie…« LaCourtine überlegte. »Weit über Lapalisse ist die Strahlungsfront noch nicht gekommen, aber dann kommt in Sachen Flughäfen erst mal gar nichts… Paris oder Straßburg dürfte am geeignetesten sein und auch noch ein paar Tage frei bleiben, oder im Süden…«
    Nicole entschied blitzschnell. »Paris dürfte am besten sein. Danke, Kommissar…«
    Sie legte auf.
    Paris! Die Metropole Frankreichs bot die meisten Möglichkeiten, aktiv zu werden, also würde sie Bill dorthin beordern und ihn dort in Empfang nehmen. Paris war durch ein halbes Wunder verschont geblieben. Auch dort sollten die »Vampire vom Planeten Dragon« anlaufen, aber durch irgendwelche Umstände war eine Panne eingetreten. Danach war die Kopie beschlagnahmt worden, als das Innenministerium erfuhr, daß in allen Orten, in denen das Grauen um sich griff, dieser Film gezeigt worden war.
    Abermals begann sie zu wählen. Als sie die letzte Zahl eingab, spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Zamorra war lautlos zu ihr getreten. »Mil wem telefonierst du so hektisch?«
    »Ich rufe Bill an«, sagte sie und schob angriffslustig das Kinn vor. »Ist das verboten?«
    »Nein«, sagte Zamorra. »Du willst ihn hierher rufen?«
    Sie nickte.
    »Schön.« Zamorra wandte sich ab und schritt davon. Nicole sah nicht, wie es um seine Lippen verräterisch zuckte. Hätte sie in diesem Moment seine Gedanken lesen können, sie wäre entsetzt gewesen.
    Der Mann, den sie für Zamorra hielt und der lediglich ein dämonischer Doppelgänger ihres Geliebten war, war mit der Entwicklung mehr als zufrieden. Er sah schon den-Dämonenjäger Bill Fleming hilflos im Bann der Verdummungs-Seuche…
    ***
    Vor Zamorra öffnete sich das Außenschott. Er starrte nach unten. Es gab keine Rampe. Eineinhalb Meter unter ihm befand sich der Boden. Er war schwarzverbrannt.
    »Spring«, befahl der Vampir, der hinter dem Parapsychologen stand und gab ihm einen kräftigen Stoß in den Rücken. Zamorra kam federnd unten auf, machte ein paar Schritte vor und sah sich dann um, das scheibenförmige Raumschiff musternd. Er hatte die Objekte schon in dem Filmcamp in Hollywood gesehen, sie aber nicht so intensiv aus der Nähe betrachten können. Er fragte sich, wo die Maschinen sich befinden mußten, die das UFO antrieben. Beim Vergleich mit dem Maschinensatz eines entsprechend großen Flugzeuges menschlicher Fertigung - oder beim Vergleich mit einer SATURN-V-APOLLO-Kombination schnitt das UFO denkbar mager ab. Aber wahrscheinlich basierte sein Antrieb auf Magie, ähnlich wie bei den schattenhaften Spinnenschiffen der Meeghs, die von großen, blauschwarzen Kristallen angetrieben wurden. Anders war es für Zamorra nicht erklärbar, wieso das UFO, wenngleich ron enormer Ausdehnung, für einen interplanetarischen und interdimensionalen Flug derart klein geraten war. Allein die Energieversorgung hätte normalerweise über neunzig Prozent des Volumens beanspruchen müssen.
    Hinter ihm verließen jetzt die Vampire die Flugscheibe. Sie sahen in diesem Augenblick, in der wüsten und wilden Landschaft unter der dunklen Sonne, noch furchterregender aus als zuvor. Zamorra sah zu der violetten Sonne empor. Er fragte sich, wie es möglich war, daß dieser dunkle Stern dennoch eine derartige, wenngleich auch diffuse Helligkeit zu verbreiten vermochte. Auch war es nicht kalt. Im Gegenteil. Zamorra schätzte die Temperatur auf über zwanzig Grad.
    »Du wirst schon abgeholt«, sagte der Kommandant, dessen Ärmel von silbern floureszierenden Streifen geziert wurden. Er deutete in Richtung der Stadt.
    Von dort näherte sich etwas. Zamorra erkannte eine Art Raubsaurier, auf dessen Rücken sein großer Sattel geschnallt war. Auf dem Sattel saßen drei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher