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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht in der Lage, sich an den Zusammenhang zu erinnern. Etwas Angenehmes verband sich sicherlich nicht damit.
    Die großen, dürren Gestalten in den schwarzen Uniformkombinationen und mit den blassen Gesichtern, in denen rote Augen böse glommen, lenkten das UFO auf sein Ziel zu. Die großen Bildschirme ließen auch Zamorra erkennen, wo sie sich befanden Es mußte der Weltraum sein, aber keiner, wie ihn Menschen kannten. Es war eine fremdartige Welt, und irgendwo im Nichts glommen wie Nadelköpfe ferne Sterne.
    Ein Stern war ganz nah und glomm in düsterem Violett. Auf einen der Planeten stürzte das UFO zu und glitt in die Luftschichten. Einer der Vampire wandte sich jetzt zu Zamorra um und bleckte die spitzen Fangzähne.
    »Wir sind bald da, Zamorra«, stieß er zischelnd hervor und erinnerte den Parapsychologen in seiner Sprechweise an eine Schlange. Ebenso hinterhältig und gefährlich war auch der Charakter dieser Wesen. Zamorra hielt dem Blick des Ungeheuers stand. »Es’chaton, unser Herrscher, wird sich freuen, dich zertreten zu können, doch wir haben neue Befehle erhalten. Zunächst werden wir etwas anderes mit dir anfangen.«
    Zamorra machte eine wegwerfende Geste. »Was wollt ihr tun? Mich ein weiteres Mal verdoppeln? Das wäre einfallslos!«
    Der Vampir, einer von fünf, die sich in der fünfeckigen Zentrale aufhielten, kicherte spöttisch. »Du ahnst es wieder einmal nicht«, zischte er wie eine angreifende Kobra. »Aber das habt ihr Sterblichen so an euch. Wir kennen euch. Viele von euch befinden sich auf unserer Welt, und sie alle sind ahnungslos, bis ihr Schicksal sie ereilt. Der Herrscher hat befohlen.«
    Zamorras Hand glitt zu seinem Amulett, das er offen über dem Hemd am silbernen Kettchen trug. Es vermochte gegen die Vampire kaum etwas auszurichten, andererseits aber hatten diese anscheinend die Fähigkeiten der silbernen Scheibe nicht vollständig erkannt. Vielleicht hatten sie ihm das Amulett deshalb gelassen.
    Er konzentrierte sich und lauschte auf die feinen Schwingungen, die ihm das Amulett übermittelte. Diese Schwingungen kamen von draußen. Die Dimension, in die sie vorgestoßen waren, mußte erfüllt von einer Aura des unsagbar Bösen sein. Nur ein solcher Kosmos konnte eine Rasse von der Art dieser Vampir-Ungeheuer hervorgebracht haben. Grausam, kompromißlos und gnadenlos. Wer ihnen in die Hände fiel, war verloren.
    Und Zamorra war ihnen in die Hände gefallen!
    Das UFO ging tiefer. Eine öde Planetenlandschaft zeichnete sich ab. Wüste, Felsen, karge Steppenpflanzen und reißende Bestien wurden schemenhaft erkennbar. Dann raste das Raumschiff auf eine golden schimmernde Stadt zu.
    Zamorras Körper straffte sich. Unwillkürlich beugte er sich etwas weiter vor, seine Augen wurden schmal.
    Gold?
    Das paßte nicht! Das war absolut fremd! Gold - das Symbol des Edlen, des Schönen, auf diesem Planeten, auf dieser Welt der Ungeheuer und des Bösen?
    Im gleichen Moment schob sich eine Wolkenbank beiseite. Das fahle, düstere Licht der violetten Sonne traf die Stadt -und sie änderte ihre Farbe wie ein Chamäleon!
    Bleich, blaß, in schwachem, abstoßenden Gelbton bot sie sich dar! Das Gold war verschwunden, und die Stadt zeigte ihren wahren Charakter.
    Zamorras Lippen preßten sich zusammen. Dicht vor der Stadt bremste das UFO ab, ging tiefer und setzte zur Landung an. Unheildrohend stand die violette Sonne am Himmel.
    »Du verfügst über Para-Kräfte«, zischte der Vampir, der mit Zamorra sprach. Der Kopf des Parapsychologen fuhr herum. Nichtverstehend sah er den Vampir an. Sicher, er besaß einige Psi-Talente, unter bestimmten Voraussetzungen war er beispielsweise in der Lage, Gedanken zu lesen. Eine dieser Voraussetzungen war, daß er durch das Amulett verstärkt wurde. Aber woher hatten die Vampire es erfahren?
    »Wir wissen viel über dich-, spottete die Bestie.« Vergiß niemals, daß auch wir die Kräfte der Magie beherrschen. Deshalb sind wir immer die Sieger, und bald schon wird Es’chatons Wille auch in deiner Welt bestimmend sein wie in vielen anderen Welten, die das Ende ihrer Entwicklung erreicht haben. Denn Es’chaton kommt zuletzt, und nach ihm nichts mehr. Er ist der Gipfel der Macht, der Herr der Endzeit - in der Herrschaftsfolge der Letzte.
    »Das Letzte…« murmelte Zamorra halblaut.
    Doch der Vampir hatte ihn verstanden. Die Klauenhand schoß vor, Krallen glitten aus den Fingerkuppen wie bei einer Katze und hakten sich in Zamorras Hemd. Wie durch ein Wunder
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