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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weitere Vampire, deren Uniformkombinationen im Gegensatz zu denen der UFO-Besatzung in dunklem Violett schimmerten. Doch das machte ihren Anblick nicht weniger entsetzlich.
    Der Saurier näherte sich rasch.
    Zamorras Schuh scharrte über den festen Boden.
    Im gleichen Augenblick kam ihm die Erleuchtung.
    Hier würde er keine Spuren hinterlassen!
    Sofort konzentrierte er sich, sandte seine Impulse in das Amulett, das sie sofort aufnahm und seine eigenen Fähigkeiten verstärkten.
    Und wie vor einiger Zeit in der Vergangenheit im Film-Camp, so geschah es hier wieder. Zamorra wandte eine Konzentrationstechnik an, die von tibetischen Mönchen bis zur Perfektion entwickelt worden war. In dieser Kunst Bewanderte vermochten durch eine riesige Menschenmenge zu schreiten, ohne dabei gesehen zu werden…
    Zum zweitenmal in seinem Leben wandte Zamorra diese Fähigkeit an.
    Von einem Moment zum anderen wurde der Meister des Übersinnlichen für die Vampir-Bestien unsichtbar…
    ***
    Peter Kirst stoppte seinen Lauf. Er hatte eine schmale Seitengasse entdeckt. »Da hinein!« zischte er und wies mit dem Schwert in die Einmündung.
    Claudia Martin verharrte ebenfalls und strich sich eine Strähne ihres langen, blonden Haars aus der Stirn. Sie sah sich um. Sie hatten einige hundert Meter Abstand zu ihren Verfolgern gewonnen. Weit entfernt schimmerten im Zentrum der Stadt die Dächer des Palastes.
    Sie nickte Peter zu. »Wir schaffen es, müssen es schaffen!« rief sie ihm zu und eilte in die Seitengasse hinein. Hier rückten die fahlgelben Häuser noch enger zusammen. Hinter düsteren, kleinen Fensterscheiben regte sich unheilvolles Leben. Doch solange die violette Sonne am Himmel stand, wagten sich nur wenige Bewohner der Stadt ins Freie. Die Zeit der Monster kam mit der Dämmerung. Dann war es ratsam, ein gutes, leicht zu verteidigendes, aber schwer aufzufindendes Versteck zu haben. Ihren letzten Unterschlupf hatten die Blutrünstigen gegen Morgen aufgestöbert, und seitdem waren der junge Mann und das Mädchen wieder auf der Flucht.
    Wie lange waren sie schon in der Stadt? Tage? Wochen? Sie konnten es nicht mehr genau sagen. Jedes Zeitgefühl kam hier abhanden, weil ein Tag wie der andere war. Angst vor der Entdeckung, Angst vor einem grausamen Tod durch die Bewohner der gelben Stadt.
    Mehrmals hatten sie versucht, sie zu verlassen. Doch die Stadtmauern wurden gut bewacht. Die einzige Möglichkeit wäre es gewesen, mit einem Drachen der Vampir-Söldner die Mauer zu überwinden, doch diese Reitsaurier wußten sich selbst sehr gut gegen einen Diebstahl zu schützen. Weder Peter noch seine Gefährtin waren daran interessiert, im Flammenstrahl aus dem Sauriermaul zu vergehen.
    Sie hatten sich inzwischen halbwegs damit abgefunden, Gejagte in einer fremden Welt zu sein, in der menschliche Logik und menschlicher Verstand keine Basis mehr besaßen. Irgendwann waren sie bei einem Vollmondspaziergang in ein Dimensionenloch gestürzt und in diese unfaßbare Welt unter einer fremden Sonne verschlagen worden.
    Und sie waren nicht die einzigen!
    Ständig tauchten Menschen in diesem Hexenkessel der Dämonen auf. Peter entsann sich, schon häufig von dem spurlosen Verschwinden von Menschen gelesen zu haben, die niemals wieder auftauchten. Das Phänomen des Bermuda-Dreiecks und ähnliche Dinge hatten nur eine unbefriedigende Teillösung bieten können.
    Jetzt wußte er es!
    Sie wurden alle nach hier geholt - in die Stadt der Bestien, der Vampire und Ungeheuer…
    Aber sein Wissen nützte ihm nichts mehr. Auch nicht Claudia, die mit ihm zusammen in diese Hölle geraten war. Sie kannten nur noch ein Ziel: Überleben. Um jeden Preis. Sie hatten gesehen, wie es einigen Menschen ergangen war, die den Monstern in die Hände gefallen waren, und sie hatten keine Lust, deren Schicksal zu teilen. Es mußte eine Möglichkeit geben, dem Grauen zu entgehen. Irgendwie mußten sie es schaffen, die Stadt zu verlassen…
    Obgleich es keine Möglichkeit zu geben schien…
    Sie strichen wieder dicht an den verfallen wirkenden Häusern entlang. Irgendwann machte die Gasse eine scharfe Kurve.
    Vorsichtig schob Peter Kirst das Schwert vor. Er war mißtrauisch, seine geschärften Sinne hellwach. Ein Sekundenbruchteil Unaufmerksamkeit in dieser Umgebung konnte den Tod bedeuten.
    Dann machte er, als keine Reaktion erfolgte, einen Sprung nach vorn.
    Als er das klebrige Ding bemerkte, war es zu spät. Er kam nicht mehr los, saß mit dem Fuß fest wie angeschweißt.
    Jetzt
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