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0148 - Das Elixier des Teufels

0148 - Das Elixier des Teufels

Titel: 0148 - Das Elixier des Teufels
Autoren: Jason Dark
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der Nähe des Waterloo-Bahnhofs, in einem sechsstöckigen Haus aus den 50er Jahren. Sie war nach dem Tod ihres Mannes und ihrer Eltern dort eingezogen. Die Wohnung entsprach zwar nicht den allermodernsten Gesichtspunkten, aber es war ein Bad vorhanden und auch eine Toilette.
    Endlich fuhr sie in die Straße. Zum Glück fand sie einen Parkplatz. Neben dem Haus wurde ein Kino abgerissen. Jemand wollte dort eine Spielhalle nebst Sex-Shop eröffnen. Die Arbeiter der Abbruchfirma hatten bereits Feierabend gemacht.
    Hinter den eingerissenen Mauern gähnte düster der ehemalige Kinoraum. Claire Dickson schloß die Haustür auf und hastete die Treppe zum ersten Stock hoch. Das Treppenhaus war ziemlich geräumig. Eine Mieterin aus dem letzten Stockwerk kam ihr entgegen und wunderte sich, daß Claire ohne Gruß an ihr vorbeilief.
    Mit zitternden Fingern schloß sie die Wohnungstür auf. Nach dem ersten Schritt schon fiel ihr der seltsame Geruch auf, der in ihrer Wohnung herrschte.
    Irgendwie faul, muffig…
    Ihr Herz schlug schneller. Und plötzlich wußte Claire, daß der Anruf kein Bluff gewesen war. Bestätigt wurde dieses Wissen, als die Tür zum Wohnzimmer aufgestoßen wurde und ein Fremder die schmale Diele betrat.
    Claire schrie auf.
    Sie hatte den Mann noch nie gesehen, aber er flößte ihr Furcht ein. Schwarzblaues Haar, ein kantiges Gesicht, eiskalte Augen, strichdünne, brutal verzogene Lippen und eine Stimme, in der kein Gefühl beim Sprechen mitschwang.
    »Claire Dickson?«
    Die Frau nickte nur.
    »Kommen Sie mit!« Der Mann deutete auf die Badezimmertür.
    Ein Zeichen, daß Claire vorgehen sollte.
    Sie tat es. Und sie merkte, wie sehr ihre Knie zitterten. Eine ungeheure Angst hielt sie plötzlich umklammert. Vor ihren Augen drehte sich alles, das Grauen saß einfach zu tief.
    Vor der weiß lackierten Tür blieb sie stehen. Sie traute sich nicht, sie zu öffnen.
    Sie spürte die Anwesenheit des Fremden, dessen Namen sie nicht wußte.
    »Öffnen!« befahl er.
    »Was… was haben Sie mit meinem Kind gemacht?« Claire raffte all ihren Mut zusammen.
    »Öffnen!« Als dritte Aufforderung bekam sie einen Stoß in den Rücken. Sie stolperte auf die Tür zu.
    Da drückte Claire die Klinke nach unten, stieß die Tür auf und im nächsten Augenblick weiteten sich ihre Augen vor dem namenlosen Entsetzen.
    ***
    »Angie!«
    Das war kein Ruf mehr, sondern ein verzweifelter Schrei. Die Siebenjährige trug noch immer die gleichen Cordjeans wie am Morgen und hatte auch ihren roten Pullover an. Beide Kleidungsstücke hoben sich sehr deutlich von den gelb schimmernden Fliesen ab, auf denen das Mädchen bewegungslos lag.
    Und vor ihr stand eine unheimliche Gestalt mit nur einem Arm.
    Sie hielt ein langes Schwert in der Hand. Die Spitze wies auf Angies Brust.
    Es war Tokata. Dr. Tod hatte ihn mitgebracht.
    Noch nie in ihrem Leben hatte Claire Dickson eine solch grauenhafte Gestalt gesehen. Diese monsterartigen Wesen stellten für Claire Dickson das absolut Böse da, das Grauenhafte, den reinen Horror. Das war kein Mensch mehr, der sie da durch die Maske anschaute, das war…
    Plötzlich schwankte die Gestalt vor Claires Augen. Dabei war sie es, die nicht mehr konnte. Sie schaffte es einfach nicht, sich auf den Beinen zu halten, und hätte Solo Morasso sie nicht abgestützt, wäre sie gefallen.
    Dr. Tod ließ ihr einige Minuten Zeit, um den grauenhaften Eindruck zu verkraften. Dann zischte er: »Reißen Sie sich zusammen!«
    Claire nickte. Leichenblaß war ihr Gesicht. Sie konnte einfach nicht mehr hinschauen. Sie sah aber ihr Kind, über dem die Spitze des Schwerts schwebte.
    »Was… was habt ihr mit Angie gemacht?« flüsterte sie mit tonloser Stimme.
    »Noch nichts!« erwiderte Dr. Tod kalt.
    »Ist… ist sie nicht…«
    »Nein, sie lebt!«
    Claire fiel ein Stein vom Herzen. Angie lebte. Man hatte sie nicht umgebracht. Die nächsten Worte allerdings zerstörten grausam ihre Hoffnungen.
    Dr. Tod sagte: »Es liegt an Ihnen, Mrs. Dickson, ob Ihre Tochter auch weiterhin am Leben bleibt.«
    Claire nickte automatisch.
    »Haben Sie mich überhaupt verstanden?«
    »Ja.« Sie schluckte. »Aber was soll ich tun? Ich… ich habe kein Geld. Wirklich nicht. Sie können das nehmen, was ich besitze, aber bitte, lassen Sie mir Angie!«
    »Geld interessiert uns nicht!«
    Dann wollten die etwas anderes. Aber was? Claire wagte nicht, danach zu fragen. Es war auch nicht nötig. Dr. Tod rückte von allein mit der Sprache heraus.
    »Sie arbeiten doch im
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