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0148 - Das Elixier des Teufels

0148 - Das Elixier des Teufels

Titel: 0148 - Das Elixier des Teufels
Autoren: Jason Dark
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Akte und schaute auf das Bild, das ihre siebenjährige Tochter zeigte. Es war eine Strandaufnahme vom letzten Sommer. Claire fuhr immer mit Angie in Urlaub. Sie hing an der Kleinen. Angie war ihr einziger Halt.
    Da klingelte das Telefon. Die Aufseherin hob ab und meldete sich. Zuerst hörte sie nichts, dann eine dünne, weinerliche Stimme. »Mummy, bist du’s?«
    Claire Dickson vereiste.
    Das war Angie, die da gesprochen hatte. »Angie!« rief sie. »Was ist geschehen?« Sie zitterte plötzlich.
    Jemand antwortete. Aber nicht Angie, sondern eine harte Männerstimme. »Wir haben dein Kind! Wenn du es lebend wiedersehen willst, komm nach Feierabend sofort in deine Wohnung…«
    Bevor die Frau noch richtig begriff, hatte der andere aufgelegt.
    Seine letzten Worte jedoch brannten in Claire Dicksons Hirn…
    ***
    Der Tisch war niedrig. Er reichte einem normal gewachsenen Menschen kaum bis zu den Schienbeinen. Dafür stand er aber in der Mitte des großen Raumes auf einem breiten Podest, zu dem von allen vier Seiten zwei Stufen hochführen.
    An einer Längsseite des Tisches stand ein Sessel. Er war so gearbeitet, daß er fast wie ein Liegestuhl wirkte, nur war seine Rückenlehne höher gezogen. Das Sitzteil allerdings wirkte wie eine große Schale. Der Sessel bestand aus grünem Leder, das drehbare Untergestell war aus Holz gefertigt.
    Im Sessel hockte ein Mann. Dr. Tod!
    Und er schaute vor sich auf den Tisch mit der dünnen, bläulich schimmernden Steinplatte, in die seltsame Zeichen geritzt waren.
    Ein Symbol fand sich immer wieder.
    Asmodinas Kopf!
    Denn sie hütete diesen Raum, in dem der Tisch stand. Alles gehörte zu ihrem Reich.
    Eine Atmosphäre der Angst und des Grauens herrschte hier. Die Luft stand nie ruhig. Man konnte das Gefühl haben, als wäre sie sichtbar, und manchmal hörte der einsame Mann vor dem Tisch auch ein leichtes Raunen oder Kichern.
    Er kümmerte sich nicht darum, weil er voll mit seiner Aufgabe beschäftigt war.
    Er wollte das Elixier des Satans herstellen den Todestrank!
    Alles stand bereit. Ein kleiner Kocher, Kolben, Gläser und Flaschen, deren Inhalte aus seltsamen Ingredienzien bestanden. Das waren Zutaten, die es auf der Erde nicht gab.
    Mehl aus Dämonenknochen, Hexenspeichel, Schuppen von Monstern und der Saft seltener Pflanzen.
    All dies befand sich in einem Kolben, der über dem Feuer kochte. Die dicke sirupartige Flüssigkeit brodelte, wallte, dampfte und spuckte. Dr. Tod hatte sich vorgebeugt und beobachtete aus weit aufgerissenen Augen das Gebräu.
    Er dachte daran, wie schwer es ihm gefallen war, Asmodina das Rezept zu entlocken. Sie wollte das Geheimnis des Todestranks für sich behalten, doch Solo Morasso hatte sie in einem langen Gespräch davon überzeugt, daß er das Rezept brauchte und den Trank herstellen mußte, denn nur mit ihm konnte er seinen Plan ausführen.
    Lady X mußte freikommen!
    Sie hatten sich schließlich auf einen Kompromiß geeinigt. Asmodina hatte die Zutaten selbst gemixt und sie dann Solo Morasso überlassen. Das ärgerte ihn, denn er wußte nun nicht, in welchem Verhältnis die Zutaten zusammengemischt wurden.
    Aber er brauchte den Trank. Und er hatte auch schon einen Plan gefaßt. Er wollte ein wenig davon nehmen und ihn Mr. Mondo, dem verbrecherischen Wissenschaftler, zur Analyse geben.
    Doch erst einmal mußte er gekocht werden.
    Die Flamme des Brenners schimmerte bläulich. Sie flackerte nicht. Kein Windzug strich durch diesen Raum. Es war nur das leichte Raunen und Säuseln zu hören. Ansonsten war es vollkommen still. Trotz aller Brutalität war Dr. Tod auch ein wenig verspielt. Er hatte sich der Bedeutung der Stunde entsprechend angezogen, trug eine beigebraune Kutte, die ihm bis zu den Knöcheln reichte, und hatte sich die Kapuze über seinen Schädel gestreift.
    Es zuckte ihm in den Fingern, den Trank vom Feuer zu nehmen, aber er beherrschte sich.
    Noch mußte er warten.
    Wenn die ersten Schwaden aufquollen, am oberen Ende des Gefäßes kondensierten und dann durch die Kühlschlange, die sich an die Öffnung anschloß, liefen, um in einer Schale als fast klare Flüssigkeit aufgefangen zu werden, dann erst war alles okay.
    Dr. Tod schaute genau hin.
    Da, die ersten Schwaden! Sie bildeten sich dicht über der Oberfläche der Flüssigkeit und stiegen träge in die Höhe, wo die Hitze nicht mehr hinreichte und es kälter war.
    Langsam krochen sie durch das Rohr in die Kühlschlange hinein.
    Dort kondensierten sie und wurden zu einer gelblich
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