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0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht

0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht

Titel: 0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht
Autoren: Der Mann mit dem verbrannten Gesicht
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Gasthaus in Gunhill Road stoppte er.
    »Gehen wir einen Augenblick hinein. Ich habe keine Zigaretten mehr, und meine Kehle ist vollkommen ausgetrocknet.«
    »Aber Sie wollten sich doch so beeilen«, protestierte sie.
    »Auf diese fünf Minuten kommt es auch nicht an.«
    Er kaufte Zigaretten und bestellte zwei Bier und zwei Sandwiches. Dann entschuldigte er sich einen Augenblick und verschwand in der Telefonzelle. Wenn sie gewusst hätte, was er in der nächsten Minute mit Martha sprach, sie wäre wie von Hunden gehetzt davongerannt.
    Als er wieder kam, lächelt er, bezahlte, und sie fuhren weiter. Im Wagen pfiff er den neuesten Schlager und bot Sheyla eine Zigarette an.
    »Morgen werden wir ein Gewitter bekommen«, sagte er. »Es ist zu warm für die Jahreszeit, warm wie in Florida. Sind Sie schon einmal dagewesen?« Sie verneinte.
    »Schade«, sagt er. »Sie haben etwas versäumt. Sie wären gerade die Frau, die ich mir als Begleiterin dorthin wünschte. Was denken Sie? Wollen wir einmal zusammen dahinfliegen?«
    »Ich kenne Sie ja noch gar nicht.«
    »Oh, Sie werden mich schon noch kennenlernen.«
    Der Ton ließ sie aufblicken, aber sein Lächeln war freundlich. Er hatte allen Grund vergnügt zu sein. Da saß das hübsche Mädchen neben ihm die er, um Martha zu strafen, auslöschen würde. Es war ein herrliches Gefühl, zu wissen, dass sie in seine Hand gegeben war und er darüber bestimmen konnte, wie lange sie noch leben und auf welche Weise sie sterben würde. Wenn sie so nett blieb wie bisher, würde er es kurz machen. Wenn nicht…
    Sie hatten die Innenstadt verlassen und fuhren zwischen Büschen, Bäumen und Feldern dahin.
    »Sind wir nicht bald da?«, fragte Sheyla.
    »Es wird nicht mehr lange dauern«, antwortete er, aber er meinte etwas ganz anderes.
    Er hatte sich die Stelle schon ausgesucht, ein Feldweg, der in ein kleines Waldstück führte. Kein Mensch kam dorthin. Es konnte Wochen dauern, bis man sie fand.
    Genau in diesem Augenblick flammte ein rotes Licht auf und heulte eine Sirene. Der Wagen der Highway Police hielt neben ihnen. Es gab ein kurzes, erhitztes Gespräch, der Sergeant schrieb ein paar Zeilen in sein dickes Notizbuch, grüßte salopp und verschwand mit einem nochmaligen Blick auf die Nummer des Packard.
    »Da wird Sie ihre Gutmütigkeit auch noch Geld kosten«, meinte Sheyla. »Warum sind diese Cops nur solche Wichtigmacher.«
    Sie erhielt keine Antwort. Ihr Begleiter hatte die Zähne in die Unterlippe gebissen, und sie sah, wie sich ein Tropfen Blut daraus löste und über das Kinn rollte.
    »Aber warum fahren wir denn zurück?«, fragte sie. »wohnt Ihre Tante denn nicht dort drüben?«
    Wieder keine Antwort, und dann lachte er plötzlich.
    »Ich muss Sie um Verzeihung bitten, ohne zu hoffen, dass mir diese gewährt wird. Ich habe Sie angelogen.«
    »Wie… was haben Sie gelogen?«, fragte sie entgeistert.
    »Das ganze Märchen wegen Martha war ein Schwindel. Die ist bei O’Killy, arbeitet und wundert sich wahrscheinlich, wo Sie bleiben.«
    »Das hätten sie getan… Das ist eine Gemeinheit.«
    »Nennen Sie es, wie Sie wollen. Miss Sheyla. Ich wollte einmal eine oder zwei Stunden neben Ihnen sitzen und mich mit Ihnen unterhalten. Im Lokal sind Sie ja immer so unnahbar, und ich habe schon ein paarmal beobachtet, dass Sie es ablehnten, sich mit Gästen zu verabreden. Eigentlich sind Sie an meinem Fehltritt selbst Schuld. Wenn Sie weniger reizend wären, hätte ich mich bestimmt nicht vergessen.«
    »Sie sind ein seltsamer Mann«, sagte Sheyla, schon halb versöhnt. »Wie kann man nur auf so absurde Gedanken kommen?«
    »Aus Liebe, Miss Sheyla, wenn ich es so nennen darf. Aber reden wir heute nicht mehr darüber. Die Hauptsache ist, dass Sie mir verzeihen.«
    Gerade vor einem Schild mit der Aufschrift »Autoverleih und Tankstelle« bockte der Motor. Er wollte auch nicht mehr starten, er keuchte, lief an, blubberte und blieb wieder stehen.
    »Da haben wir den Salat«, sagte der Mörder neben seiner ahnungslosen Begleiterin. »Ein Glück, dass es gerade hier passierte. Es war ein Leichtsinn von mir, mit diesem Wagen loszufahren. Er hat mir gestern den gleichen Streich schon einmal gespielt. Entschuldigen Sie einen Augenblick.«
    Er sprang heraus und verschwand in dem kleinen erleuchteten Büro des Tankstellenwartes. Nach fünf Minuten erschien er wieder.
    »Wie haben Glück. Wir bekommen einen fast neuen Chevrolet als Ersatz, und morgen wird mir der reparierte Wagen vors Haus
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