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0147 - Amoklauf der Maschinen

Titel: 0147 - Amoklauf der Maschinen
Autoren: Unbekannt
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gewann seine Beherrschung zurück. Van Moders sagte ruhig: „Wenn wir hier anfangen, gewaltsame Zerstörungen vorzunehmen, müssen wir damit rechnen, daß wir die Energiezufuhr für den Hyperraumsender der Posbis unterbrechen. Dann haben wir keine Chance mehr, terranische Schiffe um Hilfe zu rufen." Wie erschöpft fielen Riesenhafts Arme nach unten. „Sie haben recht", sagte er schwach. „Ich hätte daran denken müssen." Van Moders drehte sich um und deutete zum Eingang der Schaltzentrale. „Jetzt beginnt eine Art Wettlauf mit der Zeit", erklärte er. Riesenhaft schaute ihn fragend an.
    „Es kommt darauf an, wer schneller ist", sagte Van Moders. „Wir - bei der Suche nach dem Hypersender, oder die Posbis - bei ihrer Rückkehr zum Schiff." Riesenhaft schloß sich Van Moders an, der dem Ausgang entgegenstrebte. Van Moders hatte recht, wenn er von einem Wettlauf sprach. Aber sie kämpften nicht nur gegen die Zeit, sondern auch gegen den Tod.
     
    *
     
    Es dauerte mehrere Sekunden, bis Sakori begriffen hatte, daß er nicht sterben würde. Vom Dach aus hatte der Fremde die Keissasane beschossen, bis sie die Flucht ergriffen. Für den Konstrukteur war die Umwelt versunken, er sah nur noch diesen unglaublichen Fremden, der jetzt von dem Dach herangeschwebt kam, als existiere für ihn keine Schwerkraft.
    Graf Emiondi gab sinnlose Laute von sich. Sein Kopf hing nach unten. Sakori dachte an die Möglichkeit, daß der Graf verrückt wurde, aber er konnte sich auf diesen Gedanken nicht konzentrieren, denn die Annäherung des Fremden schlug ihn vollkommen in Bann. Als der Eindringling so dicht herangekommen war, daß Sakori unter dem Helm das Gesicht erkennen konnte, wußte er plötzlich mit Sicherheit, daß dies keines der Metallwesen war, die seine Halle vernichtet hatten. Irgendwie erschien ihm dieser Fremde lebendiger - es ging etwas von ihm aus, was Sakoris Angst eindämmte. Er hätte es beim erstenmal schon sehen müssen, aber da hatte der Haß ihn blind gemacht. Zu sehr hatte er auf die Keissasane geachtet, anstatt sich dieses Wesen genau zu betrachten. Der Fremde landete nur wenige Meter vor dem Konstrukteur und hob seinen Arm. Das letzte Mißtrauen wich in diesem Augenblick aus dem Dampfmaschinenbauer. Sakori machte die entscheidende Geste: Er hob ebenfalls seinen Arm.
    Nun lachte der Fremde. Sein Gesicht war vollkommen haarlos, aber sehr dunkel. Weiße Zähne blitzten auf, als sich das Lachen von Sakoris Gegenüber noch verstärkte. Nun lächelte auch Sakori. Da warf sich Graf Emiondi mit einem wilden Satz auf den Unbekannten, als wollte er ihn erschlagen. Doch er fand kein Ziel.
    Als sei er vom Erdboden verschluckt, löste der Fremde sich auf.
    Emiondi taumelte zurück, als sei er von einem fürchterlichen Hieb getroffen. „Hören Sie auf, Graf", schnaubte Sakori, der fürchtete, daß sich der Fremde nun anders verhalten könnte.
    Da wurde der Mann mit dem schwarzen Gesicht an der gleichen Stelle wieder sichtbar. Sein Lächeln war geblieben. Emiondi war über die Sänfte gestürzt und rappelte sich jetzt mühsam wieder auf. Sein irres Gestammel war verstummt.
    Sakori hoffte, daß der Graf sich gefangen hatte, aber ein Seitenblick in die starren Augen und den apathischen Gesichtsausdruck des Adeligen genügte dem Konstrukteur, um sich vom Gegenteil zu überzeugen. Der Geist Emiondis hatte der Belastung nicht standgehalten. Sakori fühlte das plötzliche Verlangen, dem Fremden davon zu erzählen, was ihnen widerfahren war. Er hatte das sichere Gefühl, daß der Unbekannte seine Ängste und Sorgen verstehen würde. „Wir wollen gemeinsam gegen die Metallwesen kämpfen", sagte er mit rauer Stimme. „Wir werden sie besiegen."
    Der Mann verstand ihn nicht, denn er schüttelte bedauernd seinen Kopf. Dann tat er etwas sehr Seltsames. Er klappte den eigenartigen Helm über seinem Kopf zurück und preßte beide Hände flach gegen das Gesicht. Wenige Augenblicke blieb er in dieser Haltung stehen, während Sakori ihn stumm beobachtete.
    Schließlich ließ der Mann seine Hände sinken. Der Helm lag zurückgeklappt in seinem Nacken. Auf seiner Schädeldecke trug der Fremde einen schwarzen Pelz, der nach einem bestimmten Muster geschnitten war. Der Unbekannte sagte etwas zu Sakori, doch der Konstrukteur konnte in den gutturalen Lauten keinen Sinn entdecken.
    Bevor sie in ihren Verständigungsversuchen fortfahren konnten, näherte sich vom anderen Ende des Hofes ein Trupp Posbis.
    Sakori drängte sich ängstlich an den
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