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0146 - Die große Beute

0146 - Die große Beute

Titel: 0146 - Die große Beute
Autoren: Die große Beute
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nicht, die Telefonschnur abzureißen und verließen in aller Ruhe den Laden. Barowick und die ohnmächtige Madame Gonzales ließen sie auf dem Teppich liegen.
    Die Verkäuferinnen wagten erst nach mehreren Minuten um Hilfe zu rufen, aber nicht ihre Rufe alarmierten die Polizei, sondern die mexikanische Millionärin war die erste, die wieder handlungsfähig war. Sie lief schreiend auf die Straße hinaus. Ihre Rufe: »Überfall! Mord!« (sie hielt Mister Barowick für ermordet) erregten die Aufmerksamkeit der Passanten.
    Wenig später trafen die ersten Streifenwagen ein. Dann erschien Inspektor Call vom Raubdezernat der City Police, der die Nachforschungen übernahm.
    Unser Reporter hatte Gelegenheit, am späten Abend mit Mister Barowick und dem Inspektor zu sprechen. Er hatte eine leichte Gehirnerschütterung davongetragen. Er gab an, dass die Gangster Juwelen und Schmuck im Wert von annähernd fünf hunderttausend Dollar geraubt hätten. Er sagte: »Nur der Tatsache, dass wir auch tagsüber einen großen Teil unserer Ware im Tresor halten, verdanken wir es, dass unsere Verluste nicht größer sind.«
    Inspektor Call erklärte: »Die Bande ist mit kaltblütiger Frechheit vorgegangen. Wir hoffen jedoch, dass wir zumindest einige der Mitglieder identifizieren können, da ihre Tarnung äußerst unvollkommen war, sodass Mister Barowick und seine Verkäuferinnen sicherlich die Gangster erkennen, wenn sie Bilder in den Verbrecherkarteien sehen. Ich bin sicher, dass die Leute in den Karteien vorhanden sind. Verbrechen von solcher Kaltblütigkeit werden niemals von Anfängern begangen.«
    ***
    Ich las den Bericht im Daily Report, und ich versichere Ihnen, ich las ihn ohne jedes berufliches Interesse. Nicht alle krummen Sachen, die in den Straßen New Yorks gedreht werden gehen das FBI etwas an. Was nicht über die Grenzen eines einzelnen Bundesstaates der USA hinausgeht, ist Angelegenheit der City Police bzw., der Polizei des betreffenden Staates.
    Ich hatte die Lektüre noch nicht ganz beendet, als das Telefon klingelte. Mister High, mein Chef, war am Apparat.
    »Haben Sie von dem Juwelenraub in der Fifth Avenue gehört, Jerry?«, fragte er.
    »Ich amüsiere mich gerade damit, Chef.«
    »Prächtig! Sie werden noch mehr Spaß daran haben. Kommen Sie in mein Büro! Bringen Sie Phil gleich mit!«
    »Phil ist noch nicht da. Ich lege ihm einen Zettel auf den Schreibtisch, damit er nachkommt.«
    In der Tür prallte ich mit Phil zusammen. Er war noch im Hut und Mantel. Ich fasste ihn am Arm, drehte ihn um und sagte: »Zum Chef!«
    ***
    »Nehmen Sie Platz!«, begrüßte uns Mr. High. »Es dreht sich um den Raubüberfall auf den Juwelier in der Fifth Avenue. Ich erhielt vor zehn Minuten einen Anruf aus Washington. Wir müssen uns damit beschäftigen.«
    »Gewöhnlicher Überfall ist Angelegenheit der City Police.«
    »Irrtum! Es ist Bundeseigentum dabei im Spiel.«
    »Seit wann besitzen die Vereinigten Staaten von Amerika Juwelen?«
    »Seitdem sie Museen unterhalten«, sagte Mister High lächelnd. »Um es kurz zu machen. Die Indien-Abteilung eines Washingtoner Museums hat vor vierzehn Tagen Mister Barowick einen Rubinschmuck aus dem 10.Jahrhundert geschickt. Barowick gilt als erstklassiger Fachmann auf diesem Gebiet. Er sollte den Schmuck reinigen, restaurieren und eine Expertise abgeben. Die Museums-Leute in Washington hörten von dem Raubüberfall, bekamen die große Angst, alarmieren sofort die Zentrale, und die Zentrale rief mich an. Es besteht Unklarheit darüber, ob die indischen Rubine sich unter den geraubten Sachen befinden. Am besten ziehen Sie beide los und erkundigen sich bei Barowick.«
    Eine sehr ernsthafte Sache schien das nicht zu sein. Phil und ich stiegen in den Jaguar und fuhren nicht zu Barowick, weil wir nicht wussten, wo er sich aufhielt, sondern zu Inspektor Call.
    Wir trafen den Inspektor in seinem Büro im 18. Revier. Wir kannten uns nicht, und er zog ein etwas saures Gesicht, als er hörte, dass wir vom FBI kamen.
    »Ihr steckt eure Nase auch in jeden größeren Fall, bei dem ein einfacher Kriminalinspektor sich ein par Blumen verdienen kann«, brummte er.
    »Wir lassen Ihnen gern die Blumen und die Beförderung, Inspektor«, sagte ich. »Aber dieser Mister Barowick hatte von einem Bundes-Museum einen wertvollen antiken Schmuck in Verwahrung. Wahrscheinlich ist also bei dem Raub Bundeseigentum entwendet worden. Darum müssen wir uns dafür interessieren.«
    Call griff nach einem Aktenordner, entnahm ihm ein
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