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0146 - Die große Beute

0146 - Die große Beute

Titel: 0146 - Die große Beute
Autoren: Die große Beute
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denen er Vertrauen hatte und von denen ihm dann doch einer den Schädel einschlug.«
    »Ich glaube, wir fangen von vorne an«, meinte Phil. »Am Anfang war der Raubüberfall auf das Geschäft.«
    »Genau aus diesem Grund habe ich die Unterlagen angefordert.«
    Inspektor Calls Bote kam nach einer halben Stunde. Er brachte einen Stoß Vernehmungsprotokolle, technische Untersuchungsberichte, Listen und was sonst noch dazugehörte. Phil und ich vertieften uns in den Papierwust.
    ***
    Das Studium der Unterlagen dauerte bis in den Nachmittag hinein. Ich verbiss mich in die Beschreibungen der Sicherungseinrichtungen des Barowicks Geschäftes. Der Laden war mit allen möglichen Tricks gespickt. Die Hauptsicherung bestand in einer Fußtaste hinter der Theke. Barowick hatte sich zurzeit des Überfalls in der Nähe dieses Dinges befunden, aber er hatte nicht den Mut besessen, draufzutreten. Der Mann, der ihn niederschlug, hatte genau gewusst, wo sich der Hebel befand, denn er hatte den Juwelier aufgefangen, um zu verhindern, das er auf den Hebel fiel. Ach bei der Ausschaltung des Stromes hatte der Gangster gewusst, dass der Haupthebel durch einen dünnen Draht gesichert war, der nicht beschädigt werden durfte. Die Glasbehälter der Ladentheke, unter denen die Schmuckstücke lagen, waren mit feinen Drähten durchzogen, die einen Alarm auslösten, wenn die Glasscheiben zerschlagen wurden. Öffnete man die Klappe, um Schmuck zu entnehmen, musste gleichzeitig ein Knopf gedrückt werden. Das Ganze wurde durch Batteriestrom gespeist, funktionierte also auch nach Ausschaltung des Hauptstromes, aber die Gangster waren auch über dieses Geheimnis informiert gewesen, hatten den Knopf gedrückt und sich das Zeug herausgefischt.
    Natürlich war auch Inspektor Call aufgefallen, dass die Gangster in dem Geschäft so gut Bescheid wussten, als hätten sie jahrelang dort gearbeitet. Er hatte den drei Verkäuferinnen mächtig auf den Zahn gefühlt, aber die Mädchen hatten Stein und Bein geschworen, zu niemanden drüber gesprochen zu haben. Seine Leute hatten sich damit beschäftigt, im Lebenswandel der Girls herumzustöbern. Natürlich lagen nur erste Berichte vor. Liane Wandrey wohnte bei ihren Eltern. Ihr Vater war Bankangestellter. Im Haushalt lebten noch zwei Brüder.
    Hedy Hayser schien keine Familie zu haben. Sie bewohnte eine Appartementwohnung, und sie schien nichts dagegen zu haben, hin und wieder von Gentlemen mit besseren Wagen ausgeführt zu werden.
    Auch Joan Legrow wohnte allein. Wir wussten ja, dass sie mit Frederic Barowick in engerer Beziehung stand.
    »Phil«, sagte ich, »wir müssen uns die Girls näher ansehen.«
    »Ich wüsste nicht, was ich lieber täte«, antwortete er.
    ***
    Wir fingen Hedy Hayser vor dem Haus ab, in dem sie wohnte. Es war gegen acht Uhr abends. Das Mädchen trug einen Ozelot-Mantel, wenigstens sah er so aus. Vielleicht handelte es sich nur um bedrucktes Kaninchen.
    Im Geschäft sah Hedy Hayser ein wenig aus wie Grace Kelly, aber jetzt hatte sie sich stärker zurechtgemacht.
    Sie stieg aus einem Taxi, und als sie in der Tür des Hauses mit uns zusammenstieß, zog sie unwillig die Augenbrauen zusammen. Dann erkannte sie uns.
    »Warten Sie auf mich?«
    »Genau, Miss Hayser.«
    »Zum Henker, ich habe mit dieser Geschichte schon Ärger genug gehabt.«
    Für ein Mädchen, das in einem Fifth Avenue-Geschäft hochedlen Schmuck verkauft, sprach sie einen überraschend derben Ton.
    »Tut mir leid, aber ich kann Ihnen noch ein wenig Ärger nicht ersparen.«
    »Kommen Sie ’rauf und machen Sie schnell! Ich habe eine Verabredung.«
    Wir fuhren im Lift nach oben. Sie schloss ihr Appartement auf, fegte in den Wohnraum und warf den Pelzmantel achtlos auf die Couch.
    »Also fragen Sie!«, rief sie und fuhr sich nervös mit den Fingern durch die Haare.
    Ich ließ mich gemächlich in einen Sessel nieder. Phil tat es mir nach.
    »Wir hatten mehr mit einer gemütlichen Unterhaltung gerechnet«, sagte ich und sah mich ungeniert im Raum um. »Mister Barowick scheint Ihnen ein prächtiges Gehalt zu zahlen.«
    »Einen Dreck zahlt er«, antwortete sie wütend. »Von dem Gehalt könnte ich mir kaum eine Hundehütte als Behausung leisten.«
    »Und wovon leisten Sie sich ein Appartement, das mindestens dreihundert im Monat kostet?«
    »Sie stellen dumme Fragen, Mister G-man. Zum Glück gibt es noch einige Gentlemen, die Wert darauf legen, dass das Mädchen, mit dem sie sich in der Öffentlichkeit zeigen, gut aussieht und dass es
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