Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0146 - Die große Beute

0146 - Die große Beute

Titel: 0146 - Die große Beute
Autoren: Die große Beute
Vom Netzwerk:
Tür eines Dinges, das wie ein Miniatur-Dampfkessel aussah.
    »Hübscher Ofen.«
    »Ist das ein Ofen?«, fragte ich.
    »Ja, ein Elektro-Muffel-Ofen. Man kann Temperaturen bis 1500° erreichen. Ein Goldschmied braucht einen solchen Ofen, um die Edelmetalle schmelzen zu können.«
    Der Techniker der Panzerschrank-Firma klopfte unterdessen an dem Tresor herum.
    »Himmel«, brummte er. »Ich glaube, das ist der erste Schrank, den meine Firma baute, und sie wurde 1867 gegründet.«
    »Können Sie ihn öffnen?«, fragte Phil.
    »Ich glaube schon, wenn sie alle hinausgehen.«
    »Warum wollen Sie es nicht in unserer Gegenwart machen?«
    Der Techniker grinste.
    »Erstens sind Sie mir zu laut, selbst wenn Sie aufhören würden zu atmen, und zweitens zeige ich Ihnen nicht die Tricks.«
    »Ich bin FBI-Mann«, warf Phil sich in die Brust, aber der Techniker war nicht zu erschüttern.
    »Sie verlieren jeden Respekt vor den Geldschrancknackern, wenn Sie sehen, wie leicht so’n Ding geöffnet werden kann.«
    »Na schön«, brummte Phil, »aber beim nächsten offenen Geldschrank, zu dem ich dienstlich gerufen werde, werde ich mich unter den Technikern der Herstellerfirma nach dem Täter umsehen.«
    »Die Mühe können Sie sich sparen. Wir werden zu gut bezahlt, als dass wir es nötig hätten, Tresore zu knacken.«
    Wir gingen hinaus, aber wir sahen dem Mann durch das Fenster zu. Seine Tätigkeit bestand darin, dass er ein Ohr an das Schloss legte, während er an der Zahlenkombination des Schlosses drehte.
    1 nnerhalb von zehn Minuten hatte er die richtige Einstellung gefunden, konnte den Verschlusshebel drehen und die Tür aufziehen.
    »Es knackt ein wenig, wenn die richtige Zahl einrastet«, erklärte er. »Das ist das ganze Geheimnis, aber es lässt sich nur bei diesen alten Modellen anwenden. Für ein geübtes Ohr sind diese Schlösser so laut wie eine Düsenmaschine. Bei neuen Schränken hören Sie nicht einmal mit den empfindlichsten Mikrofonen einen Ton.«
    »Schicken Sie die Rechnung dem FBI«, sagte Phil.
    ***
    Der Schrank war in fünf Regale eingeteilt. Auf dem obersten lagen eine Reihe von Schatullen unterschiedlicher Größe. Die anderen enthielten Gold-, Silberund Platindrähte, kleine Barren dieser Metalle, ein oder zwei Ledersäckchen. Das mittlere Fach aber war vollgehäuft mit Edelsteinen jeder Art. Es glitzerte uns blau, grün, rot, weiß entgegen.
    »Millionen in einem schäbigen Panzerschrank in einem Hinterhaus!«, rief Phil. »Wie romantisch.«
    Professor Hough brach in schallendes Gelächter aus. Auch Fred Barowick lächelte.
    »Für zwei Dollar fünfzig können Sie den ganzen Kram kaufen, Mister Decker. - Das ist Glas.«
    Phil schob die Unterlippe vor. »Ich dachte, der Mann wäre Goldschmied gewesen«, brummte er.
    »Goldschmiede verarbeiten viel Glas, wenn sie Schmuckimitationen herstellen. - Aber jetzt wollen wir uns mal die besseren Sachen ansehen.«
    Er nahm die größte Schatulle aus dem Schrank, klappte den Deckel hoch und stieß einen leisen Ruf aus.
    »Hm, das ist ein altes Stück.«
    »Das ist der indische Schmuck, den wir suchen«, sagte ich. »Ist er echt, Professor? Keine Imitation oder so etwas?«
    Hough fischte eine Lupe aus der Westentasche, aber er sah das Geschmeide nur flüchtig an.
    »Echt«, konstatierte er. »Absolut echt.«
    Die anderen Schatullen enthielten Ringe, Armbänder und Halsketten, wertvolle Sachen, aber nicht sehr viele Stücke. Eine Schatulle war leer. Die Seide der Innenfütterung war mit den Namen der Besitzerin gezeichnet: Eleonor Harrigan, New York, Park Avenue 144.
    Ich bat Phil, die Frau anzurufen und sie zu fragen, ob und welchen Schmuck sie bei Webman gehabt hatte. Er tat es von einem Apparat im Vorderhaus aus, kam nach wenigen Minuten zurück und sagte: »Miss Harrigan hat einen großen Saphirring in Platinfassung zur Reparatur gegeben.«
    Hough erklärte sofort: »Ein solcher Ring befindet sich nicht hier.«
    »Hm, das könnte also der Ring gewesen sein, an dem Webman arbeitete, und da dieser Ring fehlt, kann es also ein Raubmord gewesen sein.«
    Phil schnitt ein Gesicht, als gefiele ihm diese Ansicht nicht. Ehrlich gesagt, auch ich glaubte nicht daran.
    »Inspektor Call, wollen Sie bitte dies£ Miss Harrigan abholen lassen. Sie soll den Kram hier ansehen und uns sagen, ob ihr Ring dabei ist. Dann lassen Sie alles zusammenräumen und nehmen Sie es in Verwahrung. Die Wohnung wird versiegelt. Die Unterlagen der Mordkommission schicken Sie uns bitte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher