Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0146 - Die große Beute

0146 - Die große Beute

Titel: 0146 - Die große Beute
Autoren: Die große Beute
Vom Netzwerk:
zu.«
    »Übernehmen Sie die Untersuchung?«
    »Ja, wir werden unsere Nase hineinstecken müssen.«
    Phil und ich verließen das Hinterhaus und nahmen Frederic Barowick mit.
    »Okay, Barowick«, sagte ich, als wir vor dem Jaguar standen. »Für Sie handelt es sich jetzt darum, uns zu beweisen, dass Sie gestern Nacht um elf Uhr etwas anderes getan haben, als den alten Webman umzubringen.«
    Er warf mir einen giftigen Blick zu.
    »Fahren Sie mit mir zur Fifth Avenue?«
    »Zu Ihrem Geschäft?«
    »Ja!«
    »Was wollen Sie da?«
    »Ich werde Ihnen mein Alibi liefern.«
    Barowicks Geschäft auf der Fifth Avenue war geöffnet. Ich fand, dass der Laden einen etwas kahlen Eindruck machte. Kunden waren nicht darin, aber die drei Verkäuferinnen standen hinter dem Ladentisch. Sie waren hübsche Mädchen, die auf irgendeine vertrackte Weise aussahen, als wären die adliger Herkunft.
    Barowick marschierte in sein Büro und warf im Vorbeigehen der dunkelhaarigen Joan Legrow ein knappes: »Kommen Sie mit!«, zu.
    Das Mädchen kam uns nach und sah uns verängstigt an. Sie war groß und schlank und hatte ein fein geschnittenes Madonnengesicht.
    Barowick ließ sich in den Stuhl hinter dem Schreibtisch fallen.
    »Joan, wann haben wir uns zuletzt gesehen?«, fragte er hart.
    »Mister Barowick…«, stammelte sie. »Ich… verstehe… nicht«.
    »Es tut mir leid, Joan, dass ich nicht länger diskret sein kann«, sagte Barowick, und es hörte sich ziemlich zynisch an. »Aber diese Gentlemen wollen mir anhängen, das ich gestern Nacht um elf Uhr einen Mord begangen hätte.«
    Joan Legrow atmete schneller. Ihr Gesicht wurde von Rot übergossen.
    »Sprich schon«, drängte Barowick.
    »Mister. Barowick war gestern in meiner Wohnung«, sagte sie leise.
    »Ab wann?«, fragte ich sanft.
    »An neun Uhr. Wir aßen zusammen.«
    »Und bis wann?«
    »…bis heute Morgen um sieben Uhr.«
    Es fiel ihr schwer, dieses Geständnis zu machen. Barowick hatte sich zurückgelehnt und wippte mit seinem Sessel.
    »Danke, Miss Legrow«, sagte ich. »Sie können gehen.«
    Hastig verließ das Mädchen den Raum.
    Barowick lächelte zufrieden.
    »Alles klar?«, fragte er.
    »Ja, ich bedauere meinen Verdacht.«
    »Ich stehe also außer Verfolgung.«
    Phil lächelte den jungen Mann freundlich an
    »Nur solange, wir Ihnen nichts Neues anhängen können, Mister Barowick.«
    ***
    Wir fuhren ins Hauptquartier. Ich rief Call an und bat ihn, mir alle Unterlagen über den Raubüberfall zur Einsicht zuzuschicken. Er versprach, sofort einen Streifenwagen loszujagen.
    Während wir warteten, fragte Phil: »Siehst du irgendwo Licht?«
    »Nein«, sagte ich. »Absolut nichts. Abgesehen von dem Alibi, dass das Mädchen diesem Barowick geliefert hat, so…«
    »Hältst du das Alibi für echt?«
    »Ja, daran gibt es kaum einen Zweifel. Mag sein, dass das Girl ziemlich hörig ist, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass sie log. Außerdem - warum soll Barowick den alten Webman umgebracht haben, bzw. umbringen lassen? Ja, wenn dieser indische Schmuck wirklich auf irgendeine Weise verschwunden wäre, dann hätte die Tat noch ein Motiv gehabt, aber das Ding ist da, und dass ein Juwelenhändler wie Barowick einen Goldschmied wegen eines einzigen Ringes umbringt, das dürfte sehr unwahrscheinlich sein.«
    »Also kein Zusammenhang zwischen unserem Besuch und dem Mord?«
    »Genau das kann ich mir nicht vorstellen. Es kommt mir auf eine verdammte Weise unwahrscheinlich vor, dass der Mann, der den indianischen Schmuck in Verwahrung hat, rund vierundzwanzig Stunden vorher umgebracht wird, bevor wir mit ihm sprechen konnten. Vergiss nicht, dass Barowick heute Abend seinen Vater hätte anrufen müssen, dass er danach keine Ausrede mehr gehabt hätte, um die Existenz Webmans zu verschweigen, und dass wir dann mit dem alten Goldschmied zusammengetroffen wären. Es sieht aus, als hätte genau das verhindert werden sollen.«
    »Aber aus welchem Grund?«
    »Wenn wir das wüssten, Phil, dann könnten wir Barowick wahrscheinlich vom Fleck weg verhaften.«
    »Bleibt keine andere Möglichkeit?«
    »Nur die eines echten Raubmordes. Barowick hatte immerhin eine halb plausibel klingende Ausrede dafür, dass er uns Webmans Namen nicht sofort nannte, sondern erst mit seinem Vater sprechen wollte. Gegen die Raubmord-Theorie spricht die Aussage der Haushälterin, das Webman keinen Fremden ohne Vorsichtsmaßnahmen in seine Wohnung gelassen hat. Immerhin ist es denkbar, das der Alte ein paar Leute gekannt hat, zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher