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0145 - Turm der toten Seelen

0145 - Turm der toten Seelen

Titel: 0145 - Turm der toten Seelen
Autoren: A.F. Morland
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Kopf.
    »Er hat gemordet!«
    »Ich hab’s nicht getan!« schrie der Fernsehautor, und seine Augen quollen aus den Höhlen, als wollten sie ihm aus dem Kopf springen. Sein Gesicht war verzerrt, die Wangen zuckten ununterbrochen. Er schien im Augenblick nicht völlig Herr seiner Sinne zu sein.
    »Was ist passiert?« fragte Zamorra.
    Roy Krupa tauchte mit besorgter Miene im Türrahmen auf. Er stieß Sims beiseite und trat neben Zamorra, der nun langsam auf Hawks zuging.
    »Ich habe nichts getan!« stammelte Billy Green Hawks ununterbrochen. »Sie hat es getan, Hannah Salem!«
    »Nun beruhige dich doch, Billy!« sagte Zamorra zu dem verstörten Mann und legte ihm die Hand auf die Schulter. Hawks schüttelte sie mit einem schnellen Zucken ab.
    »Faß mich nicht an, Zamorra! Verdammt, keiner von euch darf mich anfassen!« keuchte er.
    Zamorra bemühte sich, so leise und beschwichtigend wie möglich zu sprechen.
    »Niemand will dir etwas tun, Billy. Wir sind doch deine Freunde.«
    »Zum Henker, behandle mich nicht wie einen Idioten, Zamorra!« explodierte Hawks sofort wieder.
    »Er ist ein Mörder! Er hat Anharad Mondy umgebracht!« Schrie Ireen mit ihrer unangenehm schrillen Stimme dazwischen.
    »Gene, sieh nach, was mit Anharad los ist!« verlangte Zamorra.
    »Okay«, sagte Sims. Er wandte sich um und verließ hastig das Zimmer.
    »Und du setzt dich jetzt mal hin!« sagte Zamorra zu Hawks.
    Billy ließ sich auf das Fußende des Bettes fallen. Ireen rückte vor ihm aus, als hätte er eine ansteckende Krankheit.
    »Kannst du uns erzählen, was vorgefallen ist, Billy?« fragte Zamorra sanft.
    Hawks zuckte die Achseln und schwieg.
    »Woher hast du die blutigen Hände, Billy?« forschte der Professor.
    »Ich weiß es nicht. Hannah Salem… Fragt sie! Sie soll euch antworten!«
    »Sie hat ihn einen Mörder genannt«, sagte Ireen Tool scharf. »Ich habe es deutlich gehört.«
    »Hast du Anharad umgebracht, Billy?« fragte Zamorra.
    »Nein.«
    »Warst du drüben bei ihm?«
    »Ja.«
    »Weshalb warst du bei ihm?«
    »Er hat mich gerufen.«
    »Hat er dich zu Hilfe gerufen?« fragte Zamorra.
    »Ja.«
    »Weshalb? Fühlte er sich von Hannah Salem bedroht?«
    »Ja, er fühlte sich bedroht. Er - lag tot auf dem Bett. Hannah Salem hatte ihm den Kopf abgeschlagen.«
    »Womit?« fragte Zamorra.
    »Mit einem der Schwerter, die da draußen an der Wand hängen.« Hawks stockte, blickte in die Gesichter. »Das Blut an meinen Händen kommt daher, weil ich Anharad angefaßt habe.«
    Gene Sims kam zurück.
    »Nun?« fragte ihn Zamorra.
    Sims schüttelte den Kopf.
    »Anharad ist nicht in seinem Zimmer.«
    Hawks’ Mund klaffte auf.
    »Aber - aber das ist doch unmöglich! Anharad ist tot! Ich habe es ganz deutlich gesehen. Hannah Salem hat ihm den Kopf abgeschlagen.«
    Sims schüttelte noch einmal den Kopf.
    »Ich kann nur sagen, Anharad ist nicht da.«
    Sie begaben sich alle in Mondys Zimmer. Hawks blickte fassungslos auf das leere Bett.
    »Keine Blutspuren«, stellte Zamorra fest.
    »Und nirgendwo ein Schwert«, bemerkte Sims.
    Roy Krupa wandte sich um und schaute nach draußen in den Salon.
    »Alle Schwerter hängen an der Wand«, sagte er zu Zamorra.
    »Das gibt es nicht!« ächzte Hawks verwirrt. »Das kann nicht sein. Anharad ist tot. Er wurde ermordet!«
    »Und seine Leiche - wo ist die?« fragte Krupa.
    »Hannah hat ihn ebenso verschwinden lassen wie Timothy Hignett.«
    »Kann sein«, sagte der Professor.
    »Das kann nicht bloß sein, Zamorra, das ist so!«
    Roy Krupa wollte weitere Reibereien vermeiden, deshalb bat er Billy Green Hawks, in dieser Nacht nicht bei Ireen Tool zu schlafen. Das Mädchen hatte einen schweren Schock erlitten. Es fürchtete Hawks und hatte sich aus lauter Furcht eingeschlossen und die Tür verbarrikadiert. Deshalb stellte Krupa dem Freund sein Zimmer zur Verfügung, während der Turmbesitzer die Nacht in Hignetts Zimmer verbringen wollte.
    ***
    Ireen Tool war am Ende.
    Was sie erlebt hatte, ging über ihr nervliches Fassungsvermögen. Sie hatte das Gefühl, in dieser kurzen Zeit, die sie von London fort war, zu einem Wrack geworden zu sein. Sie fürchtete sich vor ihrem eigenen Schatten, jedes Geräusch machte ihr schreckliche Angst, selbst wenn es nur das Heulen des Windes war. Deshalb dachte sie in diesem Augenblick nur an eines: an Flucht.
    Ireen Tool fühlte ganz deutlich, daß sie entweder körperlich oder geistig vor die Hunde gehen würde, wenn sie nicht schnellstens etwas zu ihrer Rettung unternahm.
    Sie
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