Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0144 - Gefangen in Lemuria

0144 - Gefangen in Lemuria

Titel: 0144 - Gefangen in Lemuria
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
hätte.
    Nicole Duval!
    Einer der Meeghs hielt einen Kristall in der Hand. Ein zweiter zog soeben die Perücke von ihrem Kopf und wollte den Schädel öffnen.
    Zamorra hob die unbekannte Waffe.
    ***
    Tradino bemerkte als erster, daß etwas nicht stimmte. Die Kristalle wurden fehlgeleitet, ungeheure Energien sinnlos verschleudert. Nach seinen Berechnungen hätte Lemuria sich längst vom Grund lösen müssen, um mit geradezu unerhörter Geschwindigkeit in die Höhe zu steigen. Doch nichts geschah. Die Höhe der Wassersäule über ihnen blieb unverändert.
    Und doch gaben die Kristalle Energien ab!
    Doch wohin flossen sie?
    Tradinos Kristall arbeitete auf Hochtouren, stellte neue Berechnungen an und begann mit Meßarbeiten, die ihm aufgrund der Verbundenheit möglich waren.
    Und so bemerkte er auch als erster, was wirklich geschah, wohin die gewaltigen Energiemengen abflossen. Sie wurden dazu verwendet, ein Loch in das Raumzeit-Gefüge zu brechen!
    Tradino straffte sich. Er mußte Llanggut warnen, mußte dafür sorgen, daß das Projekt gestoppt wurde. Klar erkannte er die ungeheure Gefahr, die durch das sich öffnende Weltentor entstand. Es war möglich, daß Lemuria in die andere Dimension abrutschte.
    Wer aber war dafür verantwortlich?
    Es konnte nur ein Fremder sein, ein mächtiger Fremder, der sich heimlich eingenistet hatte. Ein irdischer Dämon möglicherweise, dem das Treiben der Meeghs nicht paßte…
    Tradino setzte sich in Bewegung, wollte Llanggut aufsuchen. Doch er hatte nicht bemerkt, daß er längst angepeilt worden war. Ein unsagbar mächtiger Geist war über sein Vorhaben längst orientiert und schlug zu. Der Kristall in Tradinos Kopf glühte grell auf und explodierte.
    Keiner der anderen Versklavten bemerkte es. Sie schöpften auch keinen Verdacht, daß Lemuria immer noch festlag, denn sie kannten Tradinos Berechnungen nicht bis ins Letzte. Mit Tradinos Tod war die letzte Möglichkeit vergangen, die Meeghs zu warnen, daß jemand in die Spielleitung eingegriffen und die Regeln verändert hatte.
    Und das Dimensionentor, das sich auftat, war unsichtbar…
    ***
    Hoffentlich funktioniert das Ding! war Zamorras einziger Gedanke, als seine Hand mit der Waffe hochflog und sein Zeigefinger fast automatisch den Kontakt fand.
    Schwarz war der Strahl, der zischend die Waffenmündung verließ und eine tödliche Brücke spann. Das war kein Lähmstrahler, sondern eine tödliche Waffe!
    Der schwarze und doch auf geheimnisvolle Weise leuchtende Energiefinger erwischte den Meegh, der soeben Nicoles Schädel öffnen wollte. Grelle Entladungen hüllten das Wesen ein. Der Meegh schrie auf und löste sich in Nichts auf.
    Die beiden anderen Wesen fuhren herum; Zamorra erkannte es an den Bewegungen von Oberkörper und Beinen. Unsägliche Erleichterung überfiel ihn, weil er doch nicht zu spät gekommen war. Noch war Nicole unversehrt. Llanggut hatte sich in der Zeit verschätzt.
    Abermals löste Zamorra die Waffe aus, und noch einmal. Die Meeghs verglühten in zuckenden Entladungen. Der Kristall fiel zu Boden, und Zamorra zerstrahlte ihn mit einem weiteren Schuß. Dann steckte er die seltsame Waffe ein und eilte zu Nicole.
    Etwas ratlos starrte er auf die eisernen Spangen, die das Mädchen gefesselt hielten, und rüttelte daran. Doch sie lösten sich nicht.
    »Es ist alles okay, Mädchen«, sagte er, als er sie leise stöhnen hörte. »Bist du in Ordnung?«
    »Ja«, flüsterte sie.
    Zamorra begann den Operationstisch zu untersuchen. »Wo ist Eyckland?« fragte er.
    »Sie - sie haben ihn zum Sklaven gemacht«, sagte Nicole stockend.
    Zamorra hatte einen Schalter entdeckt. Probeweise drückte er darauf. Blitzschnell zogen sich die eisernen Spangen zurück.
    Nicole federte sofort hoch, rollte sich herum und glitt von dem Tisch. Blitzschnell ging sie auf Sicherheitsabstand und strich durch ihr Originalhaar. »Ob die Meeghs wohl verblüfft waren, daß ich stereo-behaart bin?«
    Zamorra zog sie in seine Arme und küßte sie. Es war wieder alles in Ordnung! Nicole lebte und war unversehrt! Vor ein paar Minuten noch am Rande des geistigen Zerbrechens, fühlte er sich neu belebt.
    Plötzlich entdeckte er wieder den Colonel, der immer noch bewegungslos im Raum stand. »Was ist mit Ihnen?« fragte er und ließ Nicole los. Odinsson schwieg. Nur seine Augen bewegten sich.
    »Ein Bannfeld«, sagte Nicole.
    Zamorra begriff. Er ging auf Odinsson zu und tastete das Schirmfeld mit den Händen ab. Dann überlegte er, wie er es aufbrechen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher