0143 - Das Monster aus der Vergangenheit
durch den Hinterhof.
Zamorra hastete dorthin. Die Tür war abgeschlossen. Niemand hatte auch nur den Versuch unternommen, sie gewaltsam zu öffnen.
Keller! schoß es Zamorra durch den Kopf.
Er stellte fest, daß die Kellertür offen war. Das Schloß, war aus dem Holz gesplittert. Da, wo der Fuß des Hohepriesters die Tür getroffen hatte, wies das Holz tiefe Sprünge auf.
»Hier unten ist er also!« knurrte der Parapsychologe.
***
Zamorra nahm sein Amulett ab, indem er die Silberkette, an der es hing, über seinen Kopf streifte.
Blinkend pendelte der silberne Talisman hin und her. Zamorra drehte am Lichtschalter. Die Kellerbeleuchtung flammte auf.
Der Para-Mann schlich die Steinstufen hinunter. Seine Nerven waren angespannt. Er lauschte angestrengt.
Es war durchaus möglich, daß ihn die Mumie dort unten erwartete, daß sie ihn zu einem Zeitpunkt angriff, wo er am wenigsten damit rechnete.
Deshalb war Professor Zamorra in diesen Augenblicken besonders auf der Hut. Er durfte sich keinen Fehler leisten.
Ein Schnitzer hätte nicht nur für ihn, sondern auch für Sabrina Kelly zu einer schlimmen Katastrophe werden können.
Der Professor erreichte das Ende der Treppe. Drei Gänge boten sich ihm an. Intuitiv entschied er sich für einen davon.
Es war der richtige. Zamorra gelangte zu einem geöffneten Schacht.
Der schwere Metalldeckel lag neben dem Einstieg.
Hier ging es in die Chicagoer Kanalisation hinunter. Zamorra nahm sein Amulett fester in die Hand. Ohne zu zögern stieg er die rostigen Sprossen, die in die feuchte Schachtwand eingemauert waren, hinunter.
Unter ihm gluckste die Kloake.
Zamorra gelangte in einen röhrenförmigen Gang. Der Gestank war kaum auszuhalten. Der Professor fragte sich, in welche Richtung sich Eth Al-Oman abgesetzt haben mochte.
Spuren konnte er auf dem naß glänzenden Beton keine entdecken. Er lief auf Gut Glück ein Stück durch die enge Röhre.
Doch es gelang ihm nicht, die Spur der Mumie zu finden.
Auch sein Amulett wies ihm nicht den richtigen Weg. Er konnte damit den Unheimlichen nicht orten.
Grimmig kehrte er um.
Als er den Keller verließ, blickte ihn John Calidge fragend und sorgenvoll an. Zamorra schüttelte langsam den Kopf.
»Eth Al-Oman ist mit Sabsy verschwunden, nicht wahr?« sagte John Calidge leise.
»Ja«, antwortete Professor Zamorra. »Es tut mir leid…«
»Verdammt, was soll das, Professor!« platzte es aus dem verzweifelten jungen Mann heraus. Zamorra konnte ihn verstehen. »Sie hätten diese gottverfluchte Mumie vielleicht aufhalten können, wenn Sie mit mir dieses Haus betreten hätten. Statt dessen kümmerten Sie sich um Robin Doyle.«
»Hätte ich das etwa nicht tun sollen?«
»Es hätte genügt, wenn sich Mr. Fleming des Mannes angenommen hätte. Ich könnte Sie ohrfeigen, Professor!«
Normalerweise durfte niemand so mit Zamorra sprechen. Doch der Professor machte den Schmerz des jungen Mannes dafür verantwortlich und überging die Entgleisung.
»Sie sind schuld daran, daß es Eth Al-Oman gelang, Sabrina zu entführen«, schrie John Calidge. »Gemeinsam hätten wir die Bestie aufhalten können…«
»Nehmen Sie sich zusammen, John«, sagte Zamorra eindringlich.
»Sie haben gut reden…«
»Es ist niemandes Schuld, daß es dem Hohepriester gelang, sich mit Ihrer Freundin abzusetzen.«
Es funkelte in Calidges Augen. »Vielleicht ließen Sie mich absichtlich im Stich. Sollte ich allein vorpreschen, weil Sie Angst vor der Mumie hatten? Ist das der Grund,- weshalb Sie sich lieber mit Fleming um Robin Doyle kümmerten, als Sabrina und mir beizustehen?«
»Sie reden Unsinn, John«, sagte Zamorra schroff.
»Ich glaube, Sie sind ein Feigling, Professor Zamorra. Jawohl, ich halte Sie für einen ausgemachten Hasenfuß !«
»Ich denke, nun ist es genug, John!« herrschte der Para-Mann Calidge an.
»Sie hören wohl nicht gern die Wahrheit, wie?«
Zamorra war nicht gewillt, sich diese unberechtigten Vorwürfe noch länger anzuhören. Er wandte sich um, ließ John Calidge stehen und verließ das Gebäude.
***
Der Streifenwagen raste mit Rotlicht und Sirene heran. Die Schaulustigen machten widerstrebend Platz. Zwei Cops und ein Mann in Zivilkleidern stiegen aus dem weißen Patrolcar.
»Da steht er!« rief Henry Radner aufgeregt aus. »Das ist mein Lkw!« Er wies auf die kaputte Frontscheibe, »Die hat er mit seinem Schädel zertrümmert.«
Cary Fontaine und Ogden Muldar drängten sich durch die Neugierigen.
»Was ist hier los?« fragte
Weitere Kostenlose Bücher