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0140 - Ein Toter soll nicht sterben

Titel: 0140 - Ein Toter soll nicht sterben
Autoren: Unbekannt
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Sie sind nur dann Freunde, wenn es ihnen Nutzen bringt. Tief in ihrem Innern verachten sie uns, weil wir in ihren Augen Emporkömmlinge sind." Van Moders hatte erleichtert aufgeatmet, als die beiden Nichtterraner den Raum verlassen hatten. Er blätterte in seinen Aufzeichnungen.
    „Wir haben unsere ersten Untersuchungen vorgenommen und festgestellt, daß wir mit den uns zur Verfügung stehenden technischen Mitteln sehr gut einen eigenen Transformstrahler entwickeln können. Er wird nicht nur Bomben, sondern auch alles andere, soweit es stofflich ist, ins Ziel teleportieren können. Ja, ich sagte teleportieren! Der Transformer arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie ein Teleporter oder auch wie der verlorengegangene Fiktivtransmitter. Ob es allerdings auch gelingen wird, einen Menschen durch ein Energiefeld hindurchzutransitieren, vermag heute noch niemand zu sagen. Die Möglichkeit jedoch besteht theoretisch." Durch die Zuhörer ging Bewegung. Rhodan sah Van Moders kühl und erwartungsvoll an.
    Der Robotspezialist fuhr fort: „Die Reichweite der Transformstrahler ist begrenzt, nur wenige Lichtsekunden. Aber ich wage zu hoffen, daß sich das ändern läßt. Die erbeuteten Strahler weisen Mängel auf, so, als habe man das endlich erfundene Prinzip nach seiner Entdekkung nicht weiterentwickelt. Sie verstehen, wie ich das meine. Vergleichsweise könnte man sagen, sie haben das Pulver erfunden und geben sich mit der Steinschloßflinte zufrieden, ohne zu denken, daß man auch ein Maschinengewehr daraus entwickeln könnte." Zum erstenmal zeigte Rhodan überraschung. „Wollen Sie damit behaupten, Van Moders, daß der Transformstrahler der Posbis noch nicht voll ausgereift ist?"
    „Ja, das will ich damit sagen, Mister Rhodan.
    Es ist eine Waffe in ihrem Anfangsstadium – und doch ist es eine Waffe, wie sie schrecklicher und wirkungsvoller nicht mehr erdacht werden kann. Es ist eine Waffe, gegen die es niemals einen Schutz geben wird, sondern nur die Flucht oder die bedingungslose übergabe." Erregtes Atmen war zu hören. Rhodan sagte leise: „Und das war der Grund, Van Moders, warum Sie verlangten, daß wir ohne unsere Verbündeten Ihren Bericht entgegennahmen?"
    „Ja." Rhodan nickte. „Sie hatten völlig recht, und ich stimme Ihnen zu. Wenn die Akonen von der Waffe mehr wüßten, als gut ist, müßten wir jenen Tag fürchten, an dem wir die Posbis endgültig besiegt haben werden." Er sah Reginald Bull an.
    „Was sagst du?" Bully nickte nur. Van Moders holte Luft und begann mit seinen faszinierenden Erläuterungen. Die Posbis – das begannen alle zu ahnen – hatten eine Waffe in der Hand, mit der sie die Milchstraße in wenigen Jahren erobern konnten.
    Später, als die Sonne im Sinken war, flogen Rhodan und Bully mit ihrem Flugwagen zum Goshunsee hinaus, an dessen Ufern ihre Landhäuser standen. Sie saßen auf der Veranda über dem Ufer.
    Allen technischen Errungenschaften zum Trotz entzündete Bully ein Holzfeuer am offenen Kamin. Als die Flammen loderten und einen behaglichen, flackernden Schein verbreiteten, lagen sie in ihren Stühlen und genossen die Ruhe. Aber sie genossen sie nicht lange. Quer über die Wiese kamen zwei kleine Gestalten gewatschelt und kletterten die Stufen empor. Gucky und Iltu, Arm in Arm, betraten die Veranda, zogen sich zwei Stühle heran und ließen sich häuslich darauf nieder. Bully seufzte. „Wo muß man nur hin, um Ruhe vor euch zu haben?" jammerte er, aber er meinte es nicht böse. Rhodan lächelte still vor sich hin. „Du kannst ja ins Bett gehen", schlug Gucky vor. „Erst muß ich die Kastanien aus dem Feuer holen, und dann..."
    „Welche Kastanien?" wollte Bully wissen.
    Iltu meinte: „Bully ist immer so nett, Gucky. Warum ärgerst du ihn?". Gucky fragte verblüfft: „Was ist der Dicke? Nett?
    Wann ist er nett?"
    „Als du in dem Fragmenter der Posbis gefangen warst, hat er mich so lieb getröstet, richtig wie ein Vater war er zu mir." Gucky richtete sich mißtrauisch auf. „So, war er das? Zu dir?
    Wo ich nicht dabei war?" Er maß Bully mit drohenden Blicken.
    „Ich rate dir, in Zukunft vorsichtiger zu sein, Dicker, wenn du mit meiner Braut allein bist. Ich könnte sonst annehmen ..." Bully war aufgeschreckt. „Braut?" Er schnappte nach Luft. „Sag das noch einmal!"
    „Jawohl, Iltu ist meine Verlobte", sagte Gucky tapfer und ließ sich in den Liegestuhl zurücksinken. „Hast du vielleicht etwas dagegen?"
    „Nein ... im Gegenteil...", stotterte Bully und begann sich
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