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0140 - Ein Toter soll nicht sterben

Titel: 0140 - Ein Toter soll nicht sterben
Autoren: Unbekannt
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hinter der milchigen Wand, die es verschluckte. „Ellert!" hörten die Männer Guckys erregte Stimme in ihren Heimempfängern. „Er wird erneut überwunden. Er sagt, der Fragmenter wolle auf Frago landen – unter allen Umständen. Auch mit beschädigtem Antrieb"
    „Er wird abstürzen!" versicherte Major Nacro wütend. „Ellert weiß das auch, aber er kann es nicht ändern. Wir sollen versuchen, von Claudrins Schiffen aufgefischt zu werden. Der Fragmenter ist verloren. Und Ellert selbst..."
    „Was ist mit Ellert?" fragte Rhodan und bemerkte, daß der Fragmenter seine Geschwindigkeit erhöhte. Er entfernte sich jetzt sehr schnell von ihnen. Sein Kurs führte genau nach Frago, der durch die Sichtscheiben der Heime schwach leuchtend zu erkennen war. „Kann Ellert nicht fliehen?"
    „Nein", gab Gucky zurück. „Er wird mit dem Schiff abstürzen. Niemand vermag daran etwas zu ändern – auch Ellert nicht." Rhodan sah hinter dem Fragmenter her, der von der milchigen Wolke umgeben war.
    Das Schiff war schon viele Kilometer entfernt und stürzte in rasendem Flug auf Frago hinab. Wenn Nacro recht behielt, würde es diesen Flug nicht mehr abbremsen können und in den Relativschirm des Planeten fallen. Als dieWolke sich entfernte, wurde es dunkler. Die fernen Sterne und Galaxien gaben zu wenig Licht, aber die Filtersichtscheiben halfen. Sie ließen Frago sichtbar werden und machten auch sie selbst für die Augen der Kameraden sichtbar. Sie fielen ebenfalls. Mit einer Geschwindigkeit, die sie mangels irgendwelcher Anhaltspunkte nicht feststellen konnten, stürzten sie Frago entgegen. Sie hatten immerhin die gleiche Geschwindigkeit, mit der das Schiff der Roboter in jenem Augenblick geflogen war, als sie es verließen.
    Nichts bremste ihren Sturz, Die fünfzehn Strahler wären zu schwach gewesen, ihn fühlbar abzumildern. In fünf oder sechs Stunden würden auch sie mit dem geheimnisvollen Schutzschirm von Frago Bekanntschaft machen. Rhodan versuchte, die Gesichter seiner Männer hinter den Sichtscheiben zu erkennen.
    Seine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt. Major Nacro sah ernst und gefaßt aus. Marshall und Tschubai schwebten nebeneinander, Rhodan genau gegenüber. Auch ihre Gesichter waren ernst, aber keineswegs ohne Hoffnung. Der Teleporter Ras Tschubai schien zu überlegen, ob seine Fähigkeit keinen Ausweg aus der Lage bot. Er und Gucky hätten sich in Sicherheit teleportieren können – in relative Sicherheit natürlich nur. Sie konnten jeder noch zwei Mann mitnehmen, dann zurückkehren und vier weitere holen. Aber würden sie auch jene Stelle im leeren Raum wiederfinden, an die sie die ersten vier gebracht hatten?
    Rhodan erriet die Gedanken und überlegungen des Afrikaners.
    „Es hat nicht viel Sinn, Ras. Wir dürfen uns nicht trennen, denn wenn Claudrin eine Gruppe findet, müßte er nach der anderen suchen. Wir haben noch einige Stunden Zeit. Der Sprung in den Raum hat uns wenigstens eine neue Frist geschenkt. Der Fragmenter wird in einer Stunde bereits Frago erreichen." Gucky sagte: „Es müßte mir jetzt eigentlich gelingen, Kontakt mit Iltu zu bekommen."
    „Versuche es", stimmte Rhodan zu und widmete sich den anderen Männern, den Technikern und Wissenschaftlern. Sie machten alle einen guten Eindruck auf ihn, und keiner schien den Mut verloren zu haben. Sie schwebten im Universum, fern von jeder Sonne und sogar fern von der Milchstraße, die als leuchtendes Band den halben Himmel einnahm. Aber ihr Licht war viel zu schwach, die ewige Nacht zu erhellen. Die Luftvorräte reichten für viele Stunden, auch Wasser und Lebensmittel waren vorhanden. Sie sprachen nicht viel. Mit Unterstützung der Strahler stabilisierten sie ihren Fall. Der Ring, den sie bildeten, drehte sich nun nicht mehr. Die fernen Milchstraßen wanderten nicht mehr, sondern verharrten an ihrem Standort. Das erleichterte die Orientierung, außerdem verhinderte es übelkeit, die sonst leicht auftreten konnte. Gucky wisperte plötzlich: „Impulse – Gedankenimpulse! Ich kann sie noch nicht identifizieren, aber zweifellos sind es Terraner. Eine ganze Menge. Sie sind intensiv und stark. Wenn nur Iltu durchdringen würde ..." Telepathie war sicherlich eine wundervolle Angelegenheit, aber sie hatte auch einen Haken. In gewissem Sinn wurden alle Gedankenimpulse auf der „gleichen Welle" gesendet und empfangen. Das ergab im Gehirn des Telepathen ein Durcheinander, nur vergleichbar mit einem Rundfunkempfänger, der keine
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