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0140 - Ein Toter soll nicht sterben

Titel: 0140 - Ein Toter soll nicht sterben
Autoren: Unbekannt
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verzollt werden?" fragte Bully lachend. Rhodan grinste und sah auf die Uhr. Die planmäßige Rakete startete in zehn Minuten. Oberst Jenkins schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht, trotzdem hat der Zoll damit zu tun. Wenn jemand ein außerirdisches Lebewesen zur Erde schmuggeln will, dann besteht die Gefahr, daß unbekannte Krankheitskeime ..."
    „Kapiert", näselte Bully und klopfte auf die Taschen seiner Kombination. „Wie Sie sehen, habe ich keinen Venussaurier versteckt." Rhodan legte Jenkins die Hand auf die Schulter.
    „Nehmen Sie es nicht tragisch, Oberst. Mister Bull nutzt die Tatsache aus, daß er als gewöhnlicher Passagier reisen muß. Das kommt nicht alle Tage vor, wie Sie zugeben müssen. Aber ich glaube, wir müssen gehen, sonst startet das Schiff ohne uns."
    „Das kann Ihnen allerdings passieren, Mister Rhodan", bestätigte Jenkins und grüßte respektvoll. „Gute Reise, meine Herren."
    Später, in ihrer Doppelkabine, räkelte sich Bully auf seinem Bett und schloß genießerisch die Augen. Er meinte seufzend: „Es ist doch eigentlich komisch: Andere Leute müssen sich eine Extrawurst braten lassen, um sich zu amüsieren. Wir aber tun genau das Gegenteil – wir benehmen uns wie normale Menschen –, um uns zu erholen. Wir haben die Strecke Arkon-Sol zwar in einem Transmitter zurückgelegt, aber jetzt sitzen wir in einem Passagierraumer und fliegen damit zur Erde. Wir hätten genausogut mit einem Kreuzer der auf Mars stationierten Flotte fliegen können."
    „Da hast du es!" sagte Rhodan und legte sich ebenfalls hin. Er wollte die wenigen Stunden der Ruhe voll ausnützen. „Der Mensch sucht immer das, was er normalerweise nicht zur Verfügung hat. Der normale Bürger das Ungewöhnliche – und wir das völlig Normale. Ein psychologisches Problem, wenn du mich fragst." Bully gab keine Antwort. Er hielt die Augen geschlossen und spürte unter sich das leichte Vibrieren des Antriebs. Der Mars war schon längst in der Tiefe des Alls versunken, und der Raumer flog schon mit mehr als tausend Kilometern in der Sekunde. Er dachte daran, daß er noch vor einer Stunde auf Arkon III geweilt hatte, dem Regierungsplaneten der Arkoniden im Sternnebel M-13. Der Mausbiber Gucky hatte ziemlich heftig protestiert, als er zurückbleiben mußte. Aber Rhodan hatte ihm versprochen, höchstens einige Tage auszubleiben. Dann würden er und Bully zurückkehren – und jemand mitbringen. Seitdem überlegte Bully angestrengt, wen Rhodan gemeint haben mochte. Wen wollte er von der Erde holen, um ihnen im Kampf gegen die Posbis beizustehen, gegen die denkenden Roboter, von denen niemand wußte, woher sie eigentlich kommen? Rhodan hatte geschwiegen, und er schwieg auch jetzt. Das Passagierschiff aber eilte immer schneller durch den Raum, bis es die Hälfte der gewaltigen Strecke zurückgelegt hatte. Dann begann sich der Flug zu verlangsamen. Fünf Stunden nach dem Start in Mars-Port landete es auf dem Raumflughafen von Terrania. Es konnte nicht abgestritten werden, daß auf der Erde Wert auf gewisse Traditionen gelegt wurde. Man hätte dieselbe Strecke genausogut in zehn Minuten abfliegen können.
    Bullys Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Im wissenschaftlichen Institut von Terrania traf Rhodan nach vorherigen Besprechungen mit Mercant und anderen Persönlichkeiten die beiden Wissenschaftler Kule-Tats und Van Moders. Die zwei Männer waren die größten lebenden Experten auf dem Gebiet der Robotforschung. Besonders der neu zu den Terranern gestoßene Ara-Gelehrte Kule-Tats hatte bereits hervorragende Dienste geleistet und den Robotspezialisten Van Moders bei seiner schwierigen Aufgabe unterstützt. Ihr Ziel war es, Wesen und Funktion der positronischbiologischen Roboter – kurz Posbis genannt – zu erforschen und das Geheimnis zu lüften, das über dieser merkwürdigen, halb organischen, halb mechanischen Rasse lag. Bully machte sich auf eine äußerst langweilige und nervenstrapazierende Unterhaltung gefaßt, denn er wußte, daß Wissenschaftler die für den Laien ungemütliche Eigenschaft hatten, auch die einfachsten Dinge möglichst kompliziert auszudrücken. Er wurde jedoch angenehm enttäuscht. „Wir sind ein gutes Stück weitergekommen", empfing sie Van Moders in dem lichtdurchfluteten Büro. „Ohne Kule-Tats wäre es mir sicherlich nicht gelungen, einige bedeutsame Hinweise zu finden."
    „Van Moders hat den gleichen Anteil an der Arbeit", wehrte der hagere Ara bescheiden ab. Seit die große galaktische
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