Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
014 - Die Falle des Zyklopen

014 - Die Falle des Zyklopen

Titel: 014 - Die Falle des Zyklopen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
eine Genugtuung, einmal mehr eine schwarze Aktion zerschlagen zu haben. Und wir hofften, diesen Erfolgskurs noch lange beibehalten zu können.
    Als der Helikopter in Sicht kam, verließen wir die Kommandobrücke. Wir verabschiedeten uns von Mason Keith, dem Ersten Offizier des Schiffes.
    »Weiterhin viel Erfolg, Mr. Ballard«, sagte er.
    »Danke«, gab ich zurück und drückte fest seine Hand.
    Wir begaben uns mit Ed Thackery zum Heck des Schiffes. Eine Menge Passagiere fanden sich ein, um uns winkend zu verabschieden. Sie alle wußten, was sie uns zu verdanken hatten.
    Der Hubschrauber schwebte heran. Sonnenstrahlen tanzten auf der Glaskanzel. Über dem Heck blieb die stählerne Libelle schließlich in der Luft hängen. Sie sank etwas tiefer. Der Rotorwind erfaßte uns.
    »Auf Wiedersehen, Kapitän«, sagte ich und reichte ihm die Hand.
    »Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen.«
    »Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Mr. Ballard. Machen Sie’s weiterhin gut.«
    »Ich werde mir Mühe geben«, sagte ich. Es lag in meinem eigenen Interesse, denn ich stand auf der Abschußliste der Hölle ganz oben, und wenn ich nicht aufpaßte, konnte jeder Tag mein letzter sein.
    Oben öffnete sich die Kanzeltür. Eine Strickleiter mit Aluminiumsprossen wurde heruntergeworfen. Ich fing ihr Ende auf und zog es straff. »Du zuerst«, sagte ich zu Lance Selby.
    Der Parapsychologe kletterte hinauf. Sobald er im Hubschrauber verschwunden war, griff Ed Thackery nach der Strickleiter, um sie für mich festzuhalten.
    »Vielleicht sieht man sich mal wieder«, sagte er.
    »Würde mich freuen.«
    »In London.«
    »Mein Name steht im Telefonbuch«, erwiderte ich. »Rufen Sie mich an, wenn Sie wieder daheim sind.«
    »Das werde ich tun«, versprach Ed Thackery, und ich schwang mich auf die Strickleiter. Oben angekommen, schaute ich noch einmal nach unten. Ich sah einige bekannte Gesichter. Rebecca Morton und deren Freund John Balding. Linda Marchand und deren aufgeweckten Jungen Joey, der im Festsaal die Leiche des Stewards Henry Adams entdeckt hatte…
    Das war alles Vergangenheit.
    Ich blickte nicht mehr länger zurück, kletterte in den Hubschrauber, der Pilot holte die Strickleiter ein, ich schloß die Kanzeltür, und dann ging es zurück nach London.
    Das war die Zukunft.
    Das – und Dartmoor. Aber das wußte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
    ***
    Es war ein kleiner 800-Seelen-Ort in Südengland. Bodmoor nannte er sich. Alte verträumte Häuser duckten sich in die Landschaft, scharten sich um den schlanken Kirchturm wie Schafe um den Leithammel. In Bodmoor war früher der Teufel los gewesen, denn der Ort lag in jenem Gebiet, das immer wieder von dem schrecklichen Zyklopen heimgesucht worden war.
    In Bodmoor waren die Anhänger der Zyklopen-Sekte zu Hause.
    Sie hatten bisher versucht, ihr Treiben so geheim wie möglich zu halten, doch allmählich konnten sie aus der Versenkung hochkommen, denn nun stand Zakatta hinter ihnen, und sie brauchten nicht mehr zu fürchten, mit Schimpf und Schande verjagt zu werden. Die Macht der Hölle stand jetzt hinter ihnen. Zakatta hatte ihnen außerdem eine Waffe in die Hand gegeben, mit der sie allen Mitmenschen überlegen waren.
    Und er hatte ihnen einen Auftrag erteilt, der klar umrissen war: TÖTEN!
    Jeder Mord würde den Zyklopen mächtiger machen, und die Sektierer wollten ihrem Herrn zu dieser Macht verhelfen, denn davon profitierten auch sie.
    Es gab ein großes Bergwerk in Bodmoor. Ein Großteil der Dorfbewohner arbeitete da. Der Rest verdiente sich sein Geld in einer modernen Fabrik, die ebenfalls der Bergwerksgesellschaft gehörte und sich mit der Verflüssigung von Kohle beschäftigte.
    Noch war das Verfahren zu aufwendig und zu teuer. Aber es wurde ständig daran gefeilt. Die Methoden wurden verbessert und vereinfacht, und vielleicht würde man eines Tages überall in England billigen Treibstoff aus Bodmoor kriegen. Aber das war noch Zukunftsmusik.
    Auch Myriam Eyre wohnte in Bodmoor, das dem Landkreis Dartmoor angehörte. Sie war ein hübsches dunkelhaariges Mädchen, 19 Jahre alt und verblendet. Sie hielt nichts von der Kirche und ihren Lehren. Sie haßte das Gute. Von Kindheit an hatte sich in ihrem Innersten ein böser Kern befunden. Sie war mit Leuten zusammengekommen, die genauso dachten wie sie. Mit diesen Gleichgesinnten bildete sie die Zyklopen-Sekte, und sie war dabei gewesen, als Phorkys Zakatta schuf.
    Auch sie trug das unsichtbare Brandmal des Bösen auf ihrer Hand, und sie war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher