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014 - Die Falle des Zyklopen

014 - Die Falle des Zyklopen

Titel: 014 - Die Falle des Zyklopen
Autoren: A.F.Morland
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schlug beide Hände auf sein Gesicht. Das magische Feuer leckte zwischen seinen Fingern hervor. Die kleinen Flämmchen krochen über seinen Schädel. Nun war er blind – und dem Tod geweiht. Das magische Feuer würde ihm zum Verhängnis werden. Es fraß ihn langsam auf.
    Tiefe Löcher entstanden in seinem Körper. Er torkelte von uns weg, auf die Mitte des Moors zu. Dort blieb er stehen, und wir sahen, wie ihn die schwarzen Kräfte verließen, dann plötzlich trug ihn der Sumpf nicht mehr. Er konnte nicht mehr auf der Oberfläche stehen, seine Füße sanken ein, und da er schwer war, gab das Moor sehr rasch unter ihm nach.
    Als er merkte, daß er sank, wollte er sich an den Sumpfrand retten, doch das gelang ihm nicht mehr. Der zähe Brei ließ seine Beine nicht mehr los. Bald steckte er bis zur Hälfte im Morast, und je mehr er um sich schlug, um so schneller sank er tiefer.
    Niemand von uns hatte Mitleid mit ihm. Er mußte zugrunde gehen, damit die Menschen in Bodmoor in Frieden leben konnten.
    Wir hörten ein geisterhaftes Zischen, als die Flammen mit dem Moor in Berührung kamen. Doch sie erloschen nicht. Das brennende Monster wurde immer enger vom Feuer umschlossen, und brennend versank es vor unseren Augen. Auf der Oberfläche, die sich über Zakatta geschlossen hatte, tanzten noch eine Weile die magischen Flammen. Sie erloschen erst in dem Augenblick, wo Zakatta erledigt war.
    Und dann erst fiel die enorme Spannung von uns ab.
    Tucker Peckinpah atmete erleichtert auf. »Ich hatte mit meinem Leben schon abgeschlossen.«
    Ich grinste. »Ich will doch hoffen, daß Sie uns noch lange erhalten bleiben, Partner.«
    »Nun, jetzt wo die Gefahr vorüber ist, kann ich Ihnen das gern versprechen, Tony.«
    Inspektor Ellis gab mir meinen Revolver zurück. »Es wäre mir lieber gewesen, Theo Tanassis nicht erschießen zu müssen.«
    Um ihm die Gewissensbisse zu nehmen, sagte ich: »Sie haben nicht Tanassis getötet, sondern ein gefährliches Monster. Sie konnten nicht anders handeln und brauchen sich keine Vorwürfe zu machen, Inspektor.«
    Wir stiegen in den Geländewagen. Ich übernahm das Steuer. Als wir den Polizeiwagen erreichten, stieg Hywel Ellis um. Mit vereinten Kräften machten wir seinen Dienstwagen wieder flott und fuhren nach Bodmoor zurück.
    Es war noch eine Frage offen: Was war aus den Mitgliedern der Zyklopen-Sekte nach Zakattas Ende geworden?
    Die Namen kannten wir.
    Und die Antwort wollten wir uns zunächst in Eric Alexanders Haus holen. Auch Hywel Ellis fuhr dorthin. Als wir die Tür öffneten, hörten wir den Mann jammern. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß die Trennung zwischen ihm und Zakatta ohne Schaden für ihn abgegangen war. Der Zyklop hatte sich zu tief in ihm verwurzelt.
    Als wir den Salon betraten, erschreckte uns ein grelles Gelächter.
    Wir sahen Eric Alexander. Er war immer noch gefesselt, saß auf dem Boden, hatte sein gewohntes Aussehen wieder angenommen, war aber wahnsinnig geworden. Schaum glänzte auf seinen Lippen.
    Er schrie, wimmerte, lachte und kreischte, sah uns nicht, hatte jede Beziehung zu seiner Umwelt verloren.
    Er war furchtbar dafür bestraft worden, daß er sich dem Bösen zugewandt hatte, und mir kam unwillkürlich der Gedanken, daß Toby Murcell, Myriam Eyre und Theo Tanassis fast besser dran waren als er.
    Über Funk forderte Inspektor Ellis einen Krankenwagen an. Wir suchten die anderen Sektenmitglieder auf. Überall bot sich uns das gleiche Elend. Acht weitere irregeleitete Menschen würden den Rest ihres Lebens in geistiger Umnachtung verbringen…
    Noch am selben Tag berief Tucker Peckinpah eine außerordentliche Sitzung ein, und er setzte einen neuen Direktor ein. Es gab niemanden, der dagegen einen Einwand gehabt hätte. Alle waren sich einig, daß Peckinpah sich für den besten Mann entschieden hatte.
    Der Abend brach an, als die Sitzung zu Ende war.
    »Möchten Sie bleiben oder nach London zurückfliegen, Tony?«
    fragte mich Tucker Peckinpah.
    »Was möchten Sie?« antwortete ich mit einer Gegenfrage.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich richte mich ganz nach Ihnen.«
    Ich schmunzelte. »Ich denke, wir haben nichts mehr in Bodmoor zu tun.«
    »Sie vermuten, man könnte Sie möglicherweise in London vermissen, wie?«
    »Eine Person vermißt mich ganz sicher.«
    »Vicky Bonney.«
    »Genau«, sagte ich.
    Es war eigenartig, wie sehr es mich nach London zurückzog. War daran mein sechster Sinn schuld? Wurde ich zu Hause gebraucht?
    Es lief tatsächlich etwas Neues
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