Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0137 - Die Bestien der Madame

0137 - Die Bestien der Madame

Titel: 0137 - Die Bestien der Madame
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
schleuderte ihn nach hinten. Er war auf der Stelle tot.
    Bill stand atemlos auf. Glenda Perkins war in großer Gefahr. Lebte sie überhaupt noch? Der verdammte Ghoul hätte nicht dazwischenkommen dürfen. Bill machte sich Vorwürfe, weil er mit dem Monster nicht schneller fertig geworden war.
    »Glenda!« rief er.
    »Bill! Hier! O Gott…«
    Bill fiel ein Stein vom Herzen. Er hetzte durch die Dunkelheit, sah eine große, schemenhafte Gestalt. Das war der Wolf. Er knurrte und beugte sich soeben über sein Opfer, um ihm seine Fangzähne in den Leib zu schlagen.
    Glenda schrie.
    »Verdammte Bestie!« schrie Bill Conolly.
    Im Beidhandanschlag zielte er auf das Monster. Glenda Perkins tat genau das richtige. Sie preßte sich flach auf den Boden, und Bill zielte hoch, um sie auf keinen Fall zu treffen.
    Es war keine Zeit zu verlieren.
    Der Reporter drückte ab.
    Krachend löste sich der Schuß aus der Waffe. Eine Feuerlanze stach aus der Mündung in Richtung Werwolf. Die Kugel traf ihr Ziel. Der Wolf wurde herumgerissen. Weit riß er sein Maul auf. Ein markerschütterndes Gebrüll ertönte. Das Biest war nicht tödlich getroffen. Dennoch machte ihm das geweihte Silber schwer zu schaffen.
    Er wankte.
    Er tappte mit unsicheren Schritten auf Bill Conolly zu. Das mordgierige Feuer flackerte nach wie vor in seinen Augen. Beide Pranken hatte er zum tödlichen Schlag erhoben. Bill hätte noch einmal feuern können, aber er ließ sich Zeit. Er wollte sicher sein, daß die nächste Kugel den Wolf vernichtete.
    Das Ungeheuer duckte sich zum Sprung.
    Bill zögerte noch eine Sekunde.
    Dann zog er durch.
    Die Pistole stieß in seine Hand zurück. Der Werwolf brüllte wieder auf. Er vollführte einen wilden Tanz. Seine Schnauze schnappte immer wieder in die Luft. Die Pranken hieben mehrmals ins Leere. Dann schlug er lang hin und war gezwungen, sich geschlagen zu geben.
    »Glenda!« rief Bill Conolly.
    Sie tauchte aus der Dunkelheit auf. Bleich war sie, und sie hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben.
    »Sind Sie okay?«
    »Es war grauenvoll, Bill.«
    »Kommen Sie. Ich bringe Sie zu John.«
    Er griff nach ihrer Hand und zog sie mit sich. Diesmal kam ihnen kein Monster in die Quere.
    ***
    Im Moment herrschte Stille. Aber ich ließ mich nicht täuschen. Die Monster, die wir noch nicht vernichtet hatten, formierten sich bestimmt schon zu einem neuen Angriff.
    Melissa Morte hatte sie zum Leben erweckt. Für mich bedeutete das, daß Madame M. die Ungeheuer auch wieder zum Stillstehen bringen konnte. Dazu mußte ich sie zwingen.
    Jane Collins stieß zu Drue Copperstein und mir. Sie sah ziemlich ramponiert aus.
    »Wo sind Glenda und Bill?« fragte ich.
    »Der Werwolf hat sich Glenda geschnappt. Bill ist hinterher«, berichtete Jane.
    Ich wollte Bill sofort unterstützen, doch das war nicht nötig. Er brachte Glenda verhältnismäßig wohlbehalten zurück.
    »Was nun?« fragte der Reporter.
    »Ihr seht zu, daß ihr rauskommt«, sagte ich.
    »Und was hast du vor?«
    »Ich kaufe mir Melissa Morte!«
    »Da brauchst du Rückendeckung. Ich komme mit«, sagte Bill Conolly.
    »Okay.«
    Wir begleiteten die beiden Mädchen und Drue Copperstein zum Hinterausgang und machten dann sofort kehrt.
    »Es wird nicht leicht sein, die Hexe zu kriegen«, sagte Bill.
    »Ist hier drinnen überhaupt irgend etwas leicht?« gab ich knurrend zurück.
    »Wo suchen wir sie?«
    »Es muß hier irgendwo so etwas wie ein Büro geben«, sagte ich.
    »Sie wird sich genauso dünnmachen, wie beim erstenmal, wenn du ihr zu nahe kommst.«
    »Diesmal werde ich es verhindern«, sagte ich knirschend.
    Wir stolperten durch eine unheimliche Dämmerung. Plötzlich ein Fauchen. Hinter uns. Synchron wirbelten wir herum. Eine Tigerfrau griff uns an. Bill Conolly brachte seine Pistole nicht schnell genug in Anschlag.
    Aber ich.
    Meine Waffe spie Feuer. Die Tigerfrau schnellte in der Luft zur Seite. Ihre vorgestreckte Pranke erwischte mich dennoch. Die langen Krallen zerfetzten meine Kleider und rissen mir die Haut auf. Ein glühender Schmerz zog sich über meine Brust. Ich preßte die Kiefer zusammen, um nicht aufzuschreien.
    Den zweiten Schuß gab Bill Conolly ab.
    Aus kurzer Distanz.
    Er bereitete dem Tigermonster ein schnelles Ende.
    Ich ächzte.
    »Mein Gott, John, du bist verletzt.«
    »Mach es so wie ich: Beachte es nicht«, sagte ich.
    »Wenn du angeschlagen bist, solltest du nicht versuchen, Madame M. zu finden.«
    »Denkst du, ich lasse ihr die Chance, weiterzumachen?
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher