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0135 - Der Rummelplatz-Boß

0135 - Der Rummelplatz-Boß

Titel: 0135 - Der Rummelplatz-Boß
Autoren: Der Rummelplatz-Boß
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blieben einfach eines Tages weg. Später habe ich sie hin und wieder noch einmal gesehen. Sie müssen irgendeinen anderen Job auf dem Palisades Amusement Park gefunden haben.«
    »Wie heißen sie?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Mann…« fuhr ich auf, aber Diggin sagte schnell:
    »Wirklich, G-man, ich weiß es nicht. Bei uns fragte man nicht groß nach den Namen. Es genügt, wenn man irgendeine Bezeichnung weiß, auf die der Bursche hört. Wir nannten den einen Mann .Messer. Er muß früher Artist gewesen sein, Messerwerfer. Er machte manchmal mit den Küchenmessern vor, was er konnte. Ich glaube, daß er heute irgendwo im Park als Artist auftritt. — Der andere Mann wurde ,Stunt' genannt. Er war ein großer, schwerer Kerl.«
    »Und der andere war ein hagerer, krummer Kerl mit dem Gesicht einer Ratte, nicht wahr?«
    »Ja, ungefähr stimmt das.«
    Ich stand auf. »Okay, Teck. Ich glaube, ich weiß, wo ich den Mann finden kann.« Ich stand auf. Diggin erhob sich mit einem Ruck.
    »Vergessen Sie Ihr Versprechen nicht, G-man.«
    »Ich vergesse es nicht. Du wirst mit einem blauen Auge davonkommen.«
    Ich ging ins Büro und rief den FBI New York an. Ich ließ mir das Archiv geben, aber Phil befand sich nicht mehr dort. Sie suchten nach ihm, mußten mir dann aber den Bescheid geben, er habe offenbar das Haus verlassen.
    Ich hinterließ, er möge zum Palisades Amusement Park kommen, falls bis dahin keine andere Nachricht von mir vorläge. Er träfe mich in der Schaubude, die wir zusammen besichtigt hätten. Ich versuchte, Inspektor Harding zu erreichen, hörte aber, er sei zu einem Banküberfall gerufen worden.
    Also setzte ich mich in den Jaguar und zischte allein zum Palisades Park.
    Ich ließ den Wagen außerhalb der Umzäunung und schlenderte zu Fuß über den Platz.
    Noch war es nicht dunkel. Die Kinderkarusselle, Ponybahnen und Puppentheater waren noch in Betrieb. Fast nur Eltern mit ihren Kindern und Gruppen von Halbwüchsigen bevölkerten den weiten Park. Die Lautsprecher dudelten nur mit halber Kraft. Die Leuchtreklamen zuckten nur vereinzelt.
    In den Show-Häusern, die für die Nachtbesucher bestimmt waren, brannten noch wenige Lichter. Das Personal brachte die Lokale in Ordnung.
    Ich suchte die Show, die Phil und ich seinerzeit besucht hatten. Sie erinnern sich, daß ich anschließend ein Gespräch mit dem sogenannten Geschäftsführer hatte. Der Mann nannte sich Ky Cushing, er war hager, überelegant und hatte ein häßliches Gesicht, das an eine Ratte erinnerte. Er sah genau so aus, wie Diggin einen der Mörder, und wie der Postbeamte den Abholer der Loosing-Sendung beschrieben hatte. Und die Bude, deren Geschäfte er zu führen vorgegeben hatte, gehörte Harold Loosing.
    — Diese Fährte war heiß. Eine Sekunde lang überlegte ich sogar, ob dieser Mann vielleicht Loosing selbst sein konnte.
    Ich erinnerte mich, daß über der Kasse ein großes Transparent mit der flammenden Aufschrift »Sensationen ohne Ende« die Besucher anlocken sollte. Ich fand das Schild, aber die Kasse darunter war noch geschlossen.
    Gegenüber den »Sensationen ohne Ende« standen zwei Spielzelte, um die eine Menge Halbstarker lungerte. Zwischen den Zelten blieb eine schmale Gasse, in die ich mich stellte und die Show-Bude beobachtete. Ich stand hier ungestört und gut gedeckt.
    Ich stand rund zwei Stunden. Geduld ist die größte Tugend des G-mans. Inzwischen wurde es völlig dunkel. Die Kinder verschwanden vom Platz. Langsam füllte er sich mit massiveren Gestalten.
    Die Beleuchtung des Schildes »Sensationen ohne Ende« blieb dunkel. Um mich herum mehrten sich die Zigarettenstummel.
    Etwa gegen halb neun stieg ein Mann die wenigen Stufen zur Kasse hoch. Er öffnete die Tür, legte den Hauptschalter um, der sich im Kassenraum befand, und schaltete dann eine Lampe über dem Eingang seitlich der Kasse ein.
    Als er das Vorhängschloß vom Eingang löste, legte ich ihm die Hand auf die Schulter.
    Er fuhr erschrocken herum.
    »Kennen sie mich noch, Mr. Cushing?« fragte ich. »Ich möchte Sie sprechen.«
    Er faßte sich. »Sie sind der G-man, der mal hier war, nicht wahr? Was gibt’s?«
    »Cushing, können Sie mit einem Messer umgehen?«
    »Zu welchem Zweck?« fragte er zurück und verzog die schmalen, harten Lippen. »Zum Kartoffelschälen?«
    »Oder zum Halsabschneidern«
    Er stieß die Tür zum Eingang in den Zuschauerraum auf.
    »Kommen Sie herein.«
    Im Zuschauerraum brannte eine dürftige Lampe. Cushing sprang die wenigen Holzstufen
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